Prolog

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Sebastian

Vor 20 Jahren

»Kleiner Mann wir müssen los«, spricht mich einer der Sanitäter an.
»Nein, ich hab sie gefunden. Sie gehört mir.« Panik macht sich in mir breit.
»Daddy, stimmts ich darf sie behalten.«
Dad hockt sich zu mir um mit mir auf Augenhöhe zu sein. »Seb das Mädchen gehört zu ihren Eltern und in ein Krankenhaus.«
»N–nein! Ich will sie behalten.«
»Wir müssen los«, drängelt der Sanitäter. Als er das Mädchen nehmen will halte ich sie fest.
»Nein«
»Noch fünf Minuten«, höre ich jemanden sagen. Es ist Onkel Martin, er arbeitet bei der Polizei. Er ist nicht mein richtiger Onkel, aber ich darf ihn so nennen.
»Hör mal Seb, sie muss gründlich untersucht werden. Schau ihr Arm tut weh, deshalb weint sie.«
Onkel Martin wischt über meine Wange.
»Aber sie ist ganz allein«, antworte ich, während ich das Mädchen beobachte. Sie sieht mich mit verweinten Augen an, als wüsste sie, dass wir über sie sprechen.
»Wird sie nicht sein, dass verspreche ich dir. Du darfst sie in ein paar Tagen besuchen. Okay?«
»Versprochen?«
Onkel Martin nickt und mir kommt eine Idee.
»Alfi, ich gebe ihr meinen Stoffhasen, dann ist sie nicht allein«, sage ich leise.
»Dass ist ein sehr schöner Gedanke«, lobt mich Onkel Martin und ich hole ihn aus meinem Rucksack. Kaum hat sie ihn erblickt lächelt das Mädchen.
»Bis wir uns wiedersehen«, sage ich, und wackle mit Alfi vor ihrem Gesicht herum. Ihre Augen strahlen plötzlich und sie greift mit ihrer freien Hand nach ihm.
»Du darfst ihn haben, bis wir uns wieder sehen. Okay?«
»Sebs«, sagt sie, während sie Alfi an ihre Wange schmiegt. Ich lächle und bin bereit sie gehen zu lassen.

Bis wir uns wiedersehenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt