Kapitel 48 - Das Drama und die Queens (Teil 1)

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Ivo saß nach einmal Umsteigen nun im letzten Zug der ihn endlich an sein Ziel bringen würde. Er hätte sich Carlos Auto nehmen können, was sie sich schon länger teilten, aber er hätte es nicht als gerecht empfunden ihn mit dem Bus fahren zu lassen zu Hause, weil er das Auto heimlich mitgenommen hatte. Außerdem konnte er sich auf dieser langen Reise im Zug besser entspannen und auf das konzentrieren, was er vor hatte.

Die Zugfahrt dauerte jetzt etwa noch 3 Studen sagte sein vorhin am Schalter im Bahnhof erstandenes Ticket und er hatte sich online bereits die Busverbindung herausgesucht, die ihn in die Nähe des Clubs bringen würde, der Lucas Onkels gehörte.

Dort wollte er warten, bis Luca selbst oder einer seiner Onkel auftauchen würde, um irgendwie in Erfahrung zu bringen, wie er Luca treffen konnte.
Laut der Internetseite des Clubs war heute regulär geöffnet, sogar eine Premierenveranstaltung stattfinden, er würde also ganz sicher jemanden antreffen.

Vielleicht ließe sich auch einer der Mitarbeiter dort bequatschen und gäbe Lucas Adresse raus, wenn er erzählen würde, er sei ein alter Freund von ihm.

Das war nun nicht ganz die Wahrheit, aber sein Vorhaben erforderte es nunmal, aufgrund seiner Wichtigkeit, alle möglichen Mittel anzuwenden, um Luca privat zu treffen.

Während er nun dort saß, alleine in einem Abteil für 6 Personen, dachte er über alles nach was am gestrigen Tag so passiert war.

Er griff in seine Jackentasche, holte die kleine Stoffkatze heraus, die er seit einem Jahr nun immer bei sich trug, und nahm kurz einen kräftigen Zug davon. Sie roch so herrlich nach Carlos Aftershave, mit dem er sie vorhin noch benetzt hatte, bevor er gegangen war.

Sein Herz blutete als er Carlo seelig in diesem riesigen Bett schlummern sah, so herrlich nackt und wunderschön, nach alldem was sie miteinander getan hatten in dieser Nacht der exzessiven Liebe und Lust.
Er hätte Carlo auch über sein Vorhaben aufklären können, aber er wäre bestimmt nicht begeistert gewesen, hätte ihn am Ende davon abhalten wollen, das konnte er nicht riskieren, dabei war es für ihn so unendlich wichtig.
Er brauchte diesen Abschluss einfach, er musste es erledigen, ausmerzen, zu Ende bringen, seine Seele endlich davon befreien, um ohne Altlasten in die Zukunft schauen zu können, eine Zukunft mit dem Mann, den er liebte und den er niewieder verlassen wollte.

Wie er dort so saß und sich wünschte, er hätte seinen geliebten, süßen, zerstreuen Professor bei sich, wurde er ein wenig schläfrig.

Die letzte Nacht war nun nicht wirklich von sehr viel ruhenden Momenten durchzogen gewesen, aber dafür von Alldem, was sein Herz so völlig überwältigt hatte.

Er legte den Kopf zurück und schwelgte in herrlichen Erinnerungen.

Er sah noch vor sich, wie er mit Carlo nackt im Bad stand, wie sie sich unter der Dusche aneinander schmiegten und Carlo voller Sorgfalt und Liebe Ivo überall wusch.
Wie seine Hände über seinen vor Nervosität zitternden Körper glitten und Carlos Lippen ihm von Sekunde zu Sekunde mehr inneren Frieden und Geborgenheit schenkten, durch jeden cm feuchte Haut, den sie küssten.

Er erinnert sich an das eigenartige Gefühl Carlo seine verletzlichste Stelle zu präsentieren und dort mit Wasser und Seife so zärtlich gereinigt zu werden, während Carlos Lippen Ivos Hals von hinten küssten, seinen Nacken beknabberten und schließlich sanft in seine Schulter bissen.
Ein seifiger Finger drang ein wenig in ihn ein, um möglichst akribisch zu sein, und nur um wenig später einen kräftigen Wasserstrahl hinterher zu schicken, der ihm die Beine vor Überraschung schwach machte.
Diese Wassersensation, sie sorgte dafür, dass Carlo Ivo noch fester an sich pressen musst, damit dieser nicht mit Puddingbeinen auf den Boden sank.

Er hatte sich so geliebt, so aufgehoben gefühlt, bei allem was Carlo mit ihm tat und es waren so unfassbar wunderbare Dinge gewesen.

Carlos Lippen hatten, auf dem riesigen Bett in dessen Schlafzimmer, jeden cm seiner Körperoberfläche geküsst. Seine teilweise von leicht vernarbten Brandverletzungen gezeichnete Haut an diesen Stellen besonders verwöhnt und keine, wirklich kein Körperregion ungeküsst, unbeleckt, gestreichelt oder beknabbert gelassen.

Roswitha wird's schon richten - Möpse, Queens und wahre LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt