Die selbe Idee

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Pov Yvonne

Einerseits bin ich etwas traurig, dass die Zeit beim Dreh in Görlitz schon wieder um ist, aber andererseits kann ich es gar nicht abwarten Steff und unsere Jungs in wenigen Stunden wieder zu haben.
Ich habe mich gerade von Götz, Jan und den Anderen verabschiedet und sitze jetzt im Auto auf dem Weg zurück nach Berlin. Meine Vorfreude auf meine Familie steigt mit jedem Kilometer den ich zurücklege mehr. Vor allem, weil ich eine kleine Überraschung für Steff geplant habe. Beim Gedanken daran muss ich automatisch grinsen. Ich denke nicht, dass sie damit rechnet.
Nachdem wir uns an dem Abend, bevor ich nach Görlitz gefahren bin, indirekt verlobt haben, habe ich vor ein paar Tagen einen Ring für sie besorgt. Sie hat zwar irgendwie mir den Antrag gemacht, aber ich habe mit dem Thema angefangen und auch, wenn ich die Art unserer Verlobung sehr passend zu uns fand, finde ich es mit Ring doch noch ein bisschen schöner. Ein klein wenig Romanik muss dann doch irgendwo sein.
Ich parke mein Auto in der Einfahrt, steige aus und laufe mit meinem Koffer zur Tür. Nach kurzer Suche in meiner Handtasche, finde ich meinen Schlüssel und schließe die Tür auf. "Schatz?" rufe ich und betrete das Haus. Nicht eine Minute später kommt Steff die Treppe runter gerannt und fällt mir überschwänglich um den Hals. Ich lege meine Arme um sie und vergrabe meinen Kopf in ihrer Halsbeuge. Ihr Duft umhüllt mich und direkt fühle ich mich wieder angekommen. Zuhause. So wie immer, wenn Steff in meiner Nähe ist. "Du hast mir so gefehlt" sagt sie, bevor sie ihre Lippen sanft auf meine presst und mich in einen liebevollen Kuss verwickelt. "Du mir auch" antworte ich, nachdem wir uns notgedrungen voneinander lösen mussten. "Wo sind denn unsere Jungs?" frage ich und löse mich aus Steffs Armen. Sie greift nach meinem Arm und zieht mich wieder an sich. "Bei Thomas. Er hat doch dieses Wochenende den Kleinen und Charlie wollte unbedingt mit, nachdem der Kleine erzählt hat, dass sein Papa ihm versprochen hat mit ihm, Nowi und Hannes morgen Fußball zu spielen" erzählt Steff. "Ich hoffe es war okay, dass ich ja gesagt habe. Ich dachte, dann haben wir das Wochenende für uns, nachdem du so lang weg warst" fügt sie etwas unsicher hinterher, was mich zum Schmunzeln bringt. "Alles gut Schatz. Er ist doch genauso dein Sohn, natürlich ist das okay". Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange. "Auch, wenn ich mich gefreut hätte die Beiden heute wieder zu sehen, ich denke ich halte es noch bis Sonntag Abend aus und so ein Wochenende mit meiner Verlobten allein, ist auch sehr verlockend" grinse ich. "Ich habe da übrigens noch eine kleine Überraschung für meine Verlobte" erwidert sie und betont das letzte Wort besonders. "Aha da bin ich, aber gespannt und ich habe auch noch was für dich" antworte ich direkt. "Aber erstmal bist du dran". Steff nimmt meine Hand und will mich mit sich ziehen, aber ich stoppe sie. "Ich bringe kurz meinen Koffer hoch, dann komm ich, okay?". Sie nickt und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Lächelnd gehe ich nach oben und hole den Ring aus meinem Koffer. Ich stecke das kleine Kästchen in die Tasche von meinem Cardigen und gehe wieder nach unten. Steff steht im Türrahmen der Küche und grinst mich an. Ich gehe zu ihr, lege meine Hände an ihre Hüften und gebe ihr einen innigen Kuss. Ich habe es einfach viel zu sehr vermisse ihre Lippen zu spüren. Es waren gerade mal drei Wochen, aber es hat sich ewig angefühlt. Als wir uns lösen tritt sie hinter mich und legt mir die Hände auf die Augen. Langsam gehen wir zusammen in die Küche und als sie ihre Hände wieder weg nimmt und ich die Augen öffne, fällt mein Blick direkt auf eine rote Rose die in einer kleinen Vase auf der Kücheninsel steht. Daneben liegt ein kleines schwarzes Kästchen. "Mach's auf" flüstert Steff mir ins Ohr. Etwas aufgeregt nehme ich das Kästchen und öffne es. Als ich darin einen wunderschönen silbernen Ring finde, muss ich grinsen. Wir hatten tatsächlich die selbe Idee. Steff legt ihre Arme von hinten um mich und platziert ihren Kopf auf meiner Schulter. "Zu einem Antrag gehört schließlich auch ein Ring, wenn er auch etwas verspätet kommt" sagt sie. Ich drehe mich in ihren Armen und lächele sie an. "Ich liebe ihn". "Und ich liebe dich".
Sie gibt mir einen Kuss und nimmt sich dann den Ring aus dem Kästchen.
"Darf ich?" grinst sie und nimmt meine Hand in ihre. Ich nicke. Sie steckt mir den Ring auf den Finger und schaut mich dann mit einem breiten Lächeln an. Ich lächele zurück, mit dem Wissen, dass auch sie gleich einen Ring an ihrem Finger haben wird. "Ich hatte übrigens die selbe Idee" sage ich und hole das Kästchen aus meiner Tasche.
Steff schaut mich mit großen Augen an und ich sehe wie sich langsam Tränen darin sammeln. Ich streichel ihr sanft über die Wange, woraufhin sie sich leise lachend über die Augen wischt.
"Meine emotionale Maus" flüstere ich, lege meine Finger an ihr Kinn und ziehe sie in einen kurzen Kuss. Ich nehmen den Ring und schiebe ihn ebenfalls auf Steffs Finger. Sie betrachtet ihn lächelnd. "Wir sind wirklich verlobt, wow" lache ich und lege meine Arme um Steffs Hals um sie wieder näher an mich zu ziehen.
"Ich liebe dich. Für immer" flüstert sie mir zu, bevor sie mich erneut küsst.
"Für immer".
Das Wochenende vergeht schnell und so sehr ich die Zweisamkeit mit Steff genossen habe, ich kann es nicht abwarten unsere beiden Jungs gleich wieder zu haben. Steff steht gerade in der Küche und kocht, als es an der Tür klingelt. Es sind Thomas und die Kinder. "Mami!" begrüßt Charlie mich und umarmt mich stürmisch. Auch der Kleine will direkt von Thomas Arm auf meinen. Ich nehm ihn also und Charlie verschwindet im Haus. "Danke, dass Charlie auch mit zu dir durfte" sage ich zu Thomas, der mich liebevoll anlächelt. "Das ist doch selbstverständlich und jeder Zeit wieder gerne". "Willst du vielleicht zum Essen bleiben? Steff macht gerade ihre Pasta" schlage ich vor, aber Thomas schüttelt den Kopf. "Macht euch mal einen schönen Familienabend, da störe ich doch nur". Ich will gerade dementierten, da kommt Charlie wieder zu uns. "Mama fragt ob du mit essen willst" sagt er an Thomas gerichtet und ich muss grinsen. Manchmal ist es schon gruselig, wie ähnlich Steff und ich uns sind. "Wie soll ich denn jetzt noch nein sagen?". Er grinst mich an und folgt mir dann in die Küche. Steff begrüßt den Kleinen, während Charlie den Tisch fertig deckt und ich das Essen vom Herd nehme.
Steff hat sich mit dem Kleinen zu Thomas an den Tisch gesetzt und wenig später beginnen wir zu essen.
Nach dem Essen setzen Thomas, Steff und ich uns im Wohnzimmer aufs Sofa und die Jungs sitzen auf dem Boden und spielen mit dem Spielzeug welches mit der Zeit seinen Weg von den Kinderzimmern hier runter gefunden hat. Ich nehme gerade einen Schluck von meinem Wein, als Thomas Blick offensichtlich auf den Ring an meinem Finger fällt.
"Ach sag bloß die liebe Steff hat ihre Meinung zum Thema heiraten geändert" witzelt er und deutet auf den Ring. Ich beginne zu grinsen. "Kann schon sein" erwidert Steff und zeigt Thomas ihren Ring. Thomas schaut uns verwirrt an, also erzählen wir, wie es zu unserer Verlobung gekommen ist.
"Ihr seid echt besonders" lacht Thomas, "und ich freue mich wirklich, dass ihr heiratet". "Ihr wollt heiraten?" fragt Charlie plötzlich. Wir haben gar nicht gemerkt, dass er und der Kleine mittlerweile nicht mehr spielen, sondern zu uns gekommen sind.
"J..ja" antworte ich. Charlie beginnt zu strahlen. "Das ist voll schön!" ruft er, bevor er zu uns aufs Sofa hüpft und uns umarmt. Als Charlie sich von uns löst, klettert der Kleine auch zu uns. "Und was sagst du?" lächelt Steff und streichelt ihrem Sohn über den Kopf.
"Toll!" antwortet er und schmiegt sie an Steff. Kurz darauf verabschiedet Thomas sich und wir machen uns alle fertig um ins Bett zu gehen.
Wir haben gerade dem Kleinen gute Nacht gesagt und sind jetzt bei Charlie.
"Wenn ihr heiratet sind wir endlich eine richtige Familie" sagt er und lächelt uns müde an. "Aber das sind wir doch auch jetzt schon, mein Schatz" sagt Steff und setzt sich zu ihm aufs Bett. "Ja, aber die Eltern von meinen Klassenkameraden sind auch alle verheiratet" sagt er dann. Ich setze mich neben Steff und lege meinen Kopf auf ihrer Schulter ab. "Ich verstehe was du meinst, aber viel Wichtiger als eine Hochzeit ist doch Liebe in einer Familie. Und wir lieben uns und vor allem Lieben wir euch beide und das macht uns zu einer Familie" erkläre ich und streichele meinem Sohn über die Wange. Er nickt leicht und schläft kurz darauf lächelt ein. Steff drückt ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und dann gehen wir in unser Schlafzimmer.
Wir legen uns ins Bett und ich ziehe Steff nah an mich. "Das was du gerade zu Charlie gesagt hast, war wirklich schön" sagt sie und legt ihren Kopf auf meine Brust. "Und ich habe es genauso gemeint" sage ich darauf, bevor ich ihr einen Kuss auf den Scheitel gebe.
"Ich weiß" antworte sie.
Einige Küsse und Zärtlichkeiten später schläft Steff in meinen Armen ein. Ich streichele ihr durch die Haare und flüstere: "Ich liebe dich".
Kurz darauf schlafe ich auch ein.

Our little Family (Catterkloß) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt