PROLOG

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Ein Tag an der neuen Schule ist immer schlimm. Doch bis dahin, habe ich andere Sorgen. Noch sind Sommerferien. Aber „Ferien" kann man das, was ich hier mache nicht wirklich nennen... Naja ich werde es -so gut es eben geht- genießen. Ich schaue von meinem Platz aus auf die Stadt hinunter. Es ist 18.30 Uhr und noch nicht dunkel, klar, ist ja Sommer. 

Unten wuseln die Menschen herum und erledigen ihren ganzen Kram. Mein Blick wandert von der Straße zu meinem Platz hier oben. Der kleine rote Gaskocher, mein Schlafsack, meine Klamottenkiste... Mein Zeug halt. Ich versinke in meinen Gedanken bis ich Geschrei von der Straße höre. Es kommt von der anderen Seite. Ein paar große Jungen -ich schätze sie auf 16 Jahre- schlagen einen anderen kleineren Jungen -ich schätze so 14 Jahre- zusammen. Ich bekomme Wut und renne so schnell ich kann die Treppe hinunter und gehe auf die Straße. 

Ich schnappe ein paar Jungen an den Schultern und ziehe sie zurück. Das Adrenalin rauscht in meinen Ohren ich ziehe noch einen Jungen zurück, sie sind so perplex, dass sie sich nicht mal wehren. Einer der Jungs pfeift schrill und die anderen Jungs lassen den Kleineren in Ruhe. Der Junge ist blau geschlagen, an seinen Klamotten klebt Blut. Als sie mich dort stehen sehen, schnippt einer von ihnen und sie verziehen sich. Ich will ihnen noch etwas hinterherrufen, als ich eine kleine Hand auf meinem Arm spüre. „Danke" meint der Junge leise, sieht mir fest in die Augen und verschwindet.

Not ready to dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt