SONNTAG, 04.12.22
Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist nicht nur ein echt guter Film, sondern im Moment auch die bittere Realität. Draußen regnet es auch noch und es ist arschkalt.Ich als Hobbyautorin kann dazu nur sagen: die perfekte Atmosphäre für die derzeitige Situation. Wenn wir in einem Buch oder einem Film wären.
Jetzt kotzt mich diese Tatsache an, dass genau das, was ich dafür nutze, um die genaue Atmosphäre für die Geschichte zu erzielen, wenn es um Tode geht, derzeit sich im realen Leben auf der Erde abspielt.
Seit gestern, den 03. Dezember, läuft irgendwie alles schief. Nicht nur, dass eine Person in der Nacht von dem 2. auf den 3. Dezember ins Krankenhaus fahren musste, weil sie nicht mehr laufen konnte und Schmerzen hatte und sich den Fuß gebrochen hat - Grüße gehen an dieser Stelle an die Bauarbeiten auf der Straße, wegen denen man entweder Umwege laufen, über den Zaun klettern oder über das Grundstück der Nachbarn laufen muss, um zu seinem eigenen Grundstück zu kommen, weil vor der Einfahrt ein Loch gebuddelt wurde - sondern auch, dass genau am 3. Dezember du so viel Panik hattest, sodass du in die Pferdeklinik gebracht werden musstest und schließlich auch noch rauskam, dass du einen Beckenbruch hast. Eigentlich sollte morgen entschieden werden, ob du damit weiterleben kannst oder du eingeschläfert werden musst. Dann erhielt ich heute die Nachricht, dass sie sich von dir verabschieden mussten.
Du wirst uns allen fehlen. Du und deine Freundin, ihr hattet noch so viele Pläne, so viele Ziele zu verfolgen. Gemeinsam. Deine Familie, die dich seit dem Sommer nicht mehr gesehen hat, weil du in den Reitstall gezogen bist, denen wir immer wieder versprochen haben, wenn sie nach dir gewiehert haben, dass du wieder kommst, werden dich jetzt doch nicht mehr sehen. Du warst ein wirklich tolles Pferd. Du hast es allen gezeigt, indem du alle Vorurteile, die diese Personen gegenüber dir hatten, zunichte gemacht hast. Wir werden dich alle hier vermissen!
Es waren nur wenige Sekunden, Zufälle und unvorhersehbare Momente, die dazu führten, dass du nun nicht mehr mit uns hier auf Erden leben kannst, obwohl dein ganzes Leben quasi noch vor dir gewesen ist.
Wenn du bei diesem Kapitel angekommen bist, dann ist das hier quasi der Schlüssel zum Ganzen. Das, was heute und die letzten 24 Stunden geschehen ist, hat mir nochmal vor Augen geführt, wie schnell alles anders ausgehen kann. Ich wollte eigentlich noch damit warten, das hier hochzuladen, weil ich teilweise noch nicht wirklich bereit dazu bin, das ans Tageslicht zu bringen. Auch wenn man nicht weiß, was fiktiv und was real ist, ist das hier immer noch aus meinen Gedanken entstanden und daher schon ein Teil von mir. Aber ich weiß, dass es definitiv gerade im Moment anderen genauso ergeht, wenn nicht sogar schlechter, weil wir alle mit diesem wirklich überraschenden Verlust dieses Pferdes zu kämpfen haben. Und warum dann nicht genau jetzt das ganze doch wagen und es veröffentlichen, wenn der Titel dieses Werkes (leider) am besten passt?
An alle die jetzt sagen: "Es ist nur ein Tier." Haltet einfach die Fresse. Danke.