Kapitel 55

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„Ja na und? Warum ist das jetzt an deiner schlechten Laune Schuld?", fragte Aiko.

Die dumme Frage machte mich nur noch wütender. „Bist du blöd oder tust du nur so? Wie soll ich mich sonst fühlen, wenn ihr über mich ablästert?"

Sie schwieg kurz. „Was genau hast du gehört?"

„Deine dumme Frage natürlich! Und dann seine Antwort. ‚Ja, schon...' Was soll denn die Scheiße?" Entgeistert sah ich sie an.

Sie sah mich schweigend an, als würde sie angestrengt nachdenken. Dann verzog sich ihr Mund zu dem ekligsten Grinsen, was ich je gesehen hatte. „Ach, Ushijima. Wusstest du etwa nicht, dass Satori dich nicht mag?", fragte sie in einem verpönenden Ton. „Wirklich nicht? Wusstest du nicht, dass er mich viel lieber hat?"

„Das wird mir hier zu blöd." Ich schnappte mir meine Sachen und stapfte aus dem Waschsaal. Die Tür knallte ich hinter mir demonstrativ laut zu. Mittlerweile war es mir egal, ob sich jemand über den Krach mitten in der Nacht beschweren würde.

In meinem Zimmer angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und heulte mein Kissen nass. Zwischendurch krallte ich mich an meinen Stoffhund. Es fühlte sich so an, als würde die ganze Welt mich hassen. Wieso tat Tendou mir das an?

Als ich am nächsten Morgen die Augen öffnete, brannten sie höllisch. Ich kniff sie zusammen und wartete, bis ich mich etwas an das Licht gewöhnt hatte. Dann öffnete ich die Innenkamera meines Handys und betrachtete mein Gesicht. Meine Augen waren rot umrandet und meine Augenlider angeschwollen. Man sah auf jeden Fall, dass ich lange geweint hatte.

Ich trottete ins Badezimmer. Als ich dort in den Spiegel sah, sah mein Gesicht nur noch schlimmer aus. Außerdem entdeckte ich, dass ich in meinen Klamotten geschlafen hatte. Ich hatte gestern nicht einmal die Kraft gehabt, meinen Schlafanzug anzuziehen.

Ich formte meine Hände zu einer Schale und klatschte mir einen Schwall Wasser ins Gesicht. Das kühle Wasser verminderte das Brennen meiner Augen. Ich putzte meine Zähne und schlurfte dann zurück in mein Zimmer, um mich umzuziehen.

Da heute Sonntag war, hatten wir keinen Unterricht, aber der Coach hatte uns beim Frühstück Bescheid gegeben, dass einige Studenten für ein Trainingsspiel herüberkommen werden. Während des Frühstücks wich ich Semis besorgten Fragen aus. Ich wollte ihn nicht mit all meinen Problemen belasten.

Nach dem Frühstück ging ich zurück auf mein Zimmer und kroch unter die Bettdecke. So starrte ich an die Decke. Ich beschloss, heute nicht zum Training zu gehen. Ich konnte einfach nicht die Kraft aufwenden, Tendou und Aiko heute so lange zu sehen.

A/N:
Hey, heute mal eine ganz ungewöhnliche Uhrzeit, was? :D
Gute Neuigkeiten! Meine Klausurphase ist um und ich plane endlich wieder regelmäßig zu updaten ^^

MONSTER 『Satori Tendou』| Haikyuu Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt