Kapitel 32

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Da kam Tendou wieder aus dem Bus rausgelaufen. In einer Hand hielt er ein Taschentuch, in der anderen eine Wasserflasche.

„Hier." Er überreichte mir das Taschentuch.

Ich nahm es und wischte mir meinen Mund damit ab. Dann zerknüllte ich es und steckte es in meine Jackentasche.

„Und jetzt trink noch etwas." Tendou hatte die Flasche bereits für mich aufgeschraubt.

Ich nahm einen großen Schluck. Das Wasser schmeckte süß und tat meinem Hals gut. Als ich fertig war, gab ich Tendou die Flasche zurück.

„Sollen wir wieder rein?", fragte er. „Oder willst du noch ein bisschen an der frischen Luft bleiben?"

„Wir können wieder rein", murmelte ich.

Gemeinsam traten wir zurück in den Bus. Ich sah zu Boden, bis ich zurück auf unserer Sitzbank vorne saß. Ich traute mich nicht, in die Gesichter der anderen zu blicken.

„Geht es dir besser?", fragte mein Bruder neben uns, woraufhin ich nur nickte.

Dann wandte ich mich an Tendou. „Danke dir." Ich sah zu ihm auf.

„Immer wieder gerne, du Kotzbrocken." Er grinste.

Ich stieß ihm leicht in die Seite. „Nächstes Mal ziele ich auf dich."

Wir beide lachten zusammen und ich spürte, wie es mir langsam besser ging.

Ohne weitere Zwischenfälle erreichten wir die Tore der Aoba Johsai. Ich sprang aus dem Bus. Mein Bruder war schon dabei Koffer und Taschen auszuladen.

Als ich mir meinen Koffer geschnappt hatte, kam Semi zu mir. „Hey, Miu. Alles okay?"

Beschämt schaute ich auf den Boden. „Ja, mir geht es besser."

Semi legte eine Hand auf meine Schulter. „Das freut mich zwar-" Er senkte seine Stimme und beugte sich näher an mein Ohr „-aber lass mich nie wieder mit Aiko alleine."

Wir beide lachten leise.

„Du bist so böse", meinte ich, immer noch lachend.

Semi zuckte daraufhin nur mit den Schultern.

„Euren Kaffeeklatsch könnt ihr halten, wenn wir wieder zuhause sind", rief der Coach, eher an alle gerichtet, als an uns spezifisch. „Schnappt euch eure Sachen und dann hopp, hopp, hopp. Los!"

Gesagt, getan.

Der große Klotz, der das Schulgebäude der Aoba Johsai High darstellte, war deutlich weniger eindrucksvoll, als das Gelände der Shiratorizawa. Wir betraten ihn, durch ein großes Tor, gefolgt von einer Doppeltür aus Glas. Hinter dieser wartete ein großer, blonder Mann auf uns, der sich als der Trainer von Seijoh herausstellte. Dieser führte uns durch das Gebäude zu einem leerstehenden Klassenzimmer. Auf dem Boden waren 16 Matten ausgelegt.

„Hier werdet ihr schlafen", erklärte uns der Trainer. Auf Geschlechtertrennung habe die Seijoh verzichtet, da sie nicht noch ein Klassenzimmer dafür opfern konnten. Auch wurde uns erklärt, dass das Frühstück jeden Morgen um 6 Uhr und der Alkoholkonsum untersagt sei. „Das hier ist ja keine Spaßveranstaltung", betonte er mit drohendem Nachdruck. „Natürlich hoffen wir trotzdem, dass ihr euch hier wohl fühlt", ergänzte er mit einem aufgesetzten Lächeln.

„Bezieht eure Betten, dann fangen wir an zu trainieren", rief diesmal unser Coach. „Die Managerinnen nehmen die Matten am Ende des Raumes. Der Rest ist mir Wurst, aber ihr haltet euch von den Mädels fern."

Mit diesen Worten ließ uns der Coach vorerst alleine.

MONSTER 『Satori Tendou』| Haikyuu Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt