Kapitel 40

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Ich sah mich kurz im Gang um. Überall waren Türen. Natürlich waren sie da, das hier war ja auch eine Schule.

Da entdeckte ich zwei Schüler der Seijoh. Ich glaubte sie auch heute beim Training gesehen zu haben, also folgte ich ihnen. Sie trugen ihre Jacken auffällig, als würden sie darunter etwas verstecken. Ich kannte mich damit aus. So hatte ich öfter Süßigkeiten an meiner Mutter vorbei auf mein Zimmer geschmuggelt.

Die beiden Jungs verschwanden durch eine Tür. Das muss also ihr Zimmer sein.

Ich atmete kurz ein und öffnete die Tür. Sofort lagen mehrere Augenpaare auf mir.

„Kann man dir helfen?", fragte eine Stimme.

Ich brauchte erstmal einen Moment, um mich im Raum zurechtzufinden, sodass ich nicht identifizieren konnte, von welchem der Jungs die Stimme kam.

„Ich hab sie eingeladen", verkündete der Erstklässler mit dem ich früher gesprochen hatte. Ein weiterer Junge mit schwarzen Haaren klopfte ihm auf die Schulter.

Tooru konnte ich im Zimmer nicht entdecken. Etwas erleichterter ging ich weiter in den Raum hinein. Er sah ähnlich nach unserem Zimmer aus. Die selben Matten waren zum Schlafen auf dem Boden platziert.

„Zeig uns deine Ausbeute, Matsukawa!", grölte einer der Jungs, woraufhin einer der Kerle, denen ich vor der Tür gefolgt war, unter seiner Jacke mehrere Flaschen hervorzog. Klirrend legte er sie auf den Boden. Als letztendlich sechs Flaschen auf dem Boden lagen, fielen mir fast die Augen aus dem Kopf. So viel Alkohol für die paar Personen, die wir waren?

Ich wurde etwas nervös. Ich hatte noch nie Alkohol getrunken und in unserem Alter war das Ganze noch illegal. Deshalb wunderte ich mich umso mehr, wie dieser Matsukawa an all das Zeug gekommen war.

„Macht mal die Musik an, Leute", trällerte Matsukawa, während er ein paar Jungs stolz seine Ausbeute präsentierte. „Das wird der Wahnsinn!" Mit diesen Worten öffnete er die erste Flasche.

Ein paar andere Jungs kramten Trinkgläser und kleinere Shotgläser hervor, in welche Matsukawa die Flüssigkeit füllte. Sofort stürzten sich einige Jungs auf die gefüllten Gläser.

Ich setzte mich in eine Ecke des Raumes, in welcher ich darauf wartete, dass sich die Situation erstmal wieder etwas entspannte.

„Hier." Der Erstklässler, der mich eingeladen hatte, streckte mir ein Glas entgegen. In seiner anderen Hand hielt er sein eigenes.

„Danke." Ich nahm mir das Glas und roch an der Flüssigkeit. Das hätte ich nicht tun sollen, denn der brennende Geruch machte das Zeug in meinem Glas noch etwas einschüchternder.

Bevor ich aber zu viel darüber nachdachte, ob ich das Zeug nun trank oder nicht, stieß der Erstklässler sein Glas an meines. „Prost."

„Prost." Nachdem ich gesehen hatte, wie der Junge sein Glas in einem Zug leerte und mich erwartungsvoll ansah, tat ich es ihn gleich. Die kühle Flüssigkeit rann meine Kehle hinab und hinterließ ein unschönes Brennen. Ich hustete und dachte, dass das Ganze vorne wieder herauskommen würde, aber dieses Gefühl ließ glücklicherweise wieder nach.

MONSTER 『Satori Tendou』| Haikyuu Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt