Das Austauschjahr ON HOLD

Fünf | Zweiter Tag Sturmfrei

Als ich am nächsten Morgen zu dem schon bekannten aber immer noch bezauberndes Sonnenlicht aufwachte, beschloss ich als aller erstes mein Koffer auszupacken. Ich war schon immer eine unorganisierte Person aber trotzdem hasste ich das aufräumen, also hat es mich gute zwei Stunden gebraucht meine Kleider zu sortieren und einen richtigen Ort für alles zu finden. Nachdem ich mich erschöpft auf mein unordentliches Bett fallen liess, beschloss ich mein Zimmer zuerst aufräumen und dann duschen gehen. Nachdem ich mich nach der Dusche anzog, lief ich in die Küche und sah auf die Uhr. Es war schon elf Uhr also beschloss ich mir ein paar Eier mit Toastbrot zu machen. Ich fixierte meine Haare mit einem Gummiband in einen schiefen Dutt auf meinem Kopf und holte die Butter, zwei Eier und zwei Stück Toast, die ich auch gerade in den Toaster steckte. Als nächstes holte ich, nach langem Suchen in den tausenden Schubladen, eine Pfanne und machte den Herd an. Während dem die Eier am braten waren, rannte ich in mein Zimmer und holte meinen Laptop, mit dem ich auf Spotify meine Lieblings-Playlist abspielte. Ich bewegte meinen Kopf zu der Musik und stellte sie lauter.

Während ich ass, hörte ich mein Handy in meinem Zimmer am vibrieren. Nach dem gefühltem tausendstem Vibrieren stiess ich mich mit einem seufzten vom Tisch und holte es.

34 neue Nachrichten

Meine Augenbrauen schossen nach oben und ich entschloss mein Handy neugierig.

Elisa: (vor 2 Minuten)

ANNA OMG WEISST DU WAS HEUTE PASSIERT IST?

Daniel stand heute einfach so vor meiner Tür und weisst du was er gemacht hat?

Er hatte Blumen in der Hand.

Und weisst du für wen?

FÜR DICH ANNA!

omg ist das nicht romantisch?

Ich hab ihm natürlich gesagt das du in Amerika bist.

Er wusste nichts davon. Hast du's ihm nich gesagt?

OMG ANNAA DAS IST SO SÜSS!

Die weiteren Nachrichten las ich gar nicht. Ich hatte genug von Daniel. Elisa war schon immer eine Romantikerin. Ich rief sie an.

Schon nach dem ersten klingeln nahm sie ab.

"ANNA!", schrie sie in mein Ohr, sodass ich mein Handy eine armlänge von meinem Ohr entfernt halten musste.

"Hi, Elisa"

"IST DAS ALLES? "Hi, Elisa" DANIEL HAT GRAD DAS ROMANTISCHSTE VON ALLEM GEMACHT"

"Guck, Elisa. Du weisst was er getan hat. Ich hab keine Intresse mehr mit Daniel irgendetwas zu tun zu haben."

"Aber Anna, jeder macht mal Fehler! Gib ihm eine zweite Chance!"

"Er hat sie nicht verdient, Elisa. Ich will nichts mehr hören. Bitte glaub mir einfach wenn ich sage dass er sich niemals verändern wird."

"Okay, ja gut. Aber..", man hörte in ihrer Stimme dass ihre Wangen rot waren.

"Elisa?"

"Anna es tut mir so leid aber ich fand es einfach so romantisch dass ich ihn reingeladen hab.."

"Elisa. Sag mir jetzt bitte nicht was ich denke dass du sagen willst!"

"Anna es tut mir so leid. Als erstes waren wir am küssen und dann hat er einfach weiter gemacht und-"

"Elisa du bist so eine dreckige Schl*mpe, weisst du das? Das erste mal als ihr beidem sowas getan habt, hat es meine Beziehung kaputt gemacht aber ich hab dir verziehen. Das war so ein Fehler. Nicht nur er wird sich nicht ändern sondern du auch nicht. Elisa, ich will nichts mehr mit euch beiden zu tun haben."

Ich hang auf.

Die Tränen waren meinen Wangen am runterkullern bevor ich es auch nur in mein Zimmer geschafft hatte.

Wieso hab ich Elisa auch nur verziehen? Wieso konnte ich nicht sehen wie sie wirklich war? Doch dann merkte ich, ich wusste es schon lange dass ich ihr nicht mehr vertrauen konnte, doch ich wollte es nicht einsehen.

Mir fielen die Worte meiner Mutter ein, als sie mir mitteilte, dass ich nach Amerika gehen musste: "Es wird dir weiterhelfen, mein Schatz, und nicht nur im Englisch reden."

Ich hatte die Worte damals beiseite geschoben aber jetzt merkte ich: meine Mutter wusste es auch. Sie wusste dass Elisa das nochmal tun wird und deshalb schickte sie mich so schnell wie möglich hier hin. Sie wollte dass ich einen Neustart machen kann.

"Anna, Honey, I'm home! Wo bist du denn?"

Rachel.

Ich brachte ein klägliches "Hier" raus.

"Ach du meine Güte, was ist denn passiert?"

Und ich erzählte ihr alles. Von dem ersten Tag an dem ich Daniel sah.

Nachdem ich fertig war mit erzählen, sagte sie ganz leise: "Gib mir dein Handy."

Ich entsperrte mein Handy und reichte es ihr. Sie ging direkt zu Kontakte und drückte auf zwei Kontakte und auf "Löschen".

"Möchten sie "Daniel" und "Elisa" wirklich löschen?" blinkte mir entgegen. Rachel reichte mir mein Handy. Ich nahm es ganz sorgfältig in meine Hand, als ob es das wichtigste der Welt war.

"Ja"

Und somit verschwanden Elisa und Daniel von meinem Leben.

// längeres Kapitel weil ich lange nichts mehr geschrieben hab.. Schönen Freitag euch allen noch:) //