Wer?

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Ich ging um die Ecke und sah, leider nur noch verschwommen, vier Personen. Zwei,groß und stark Gebaute,standen rechts und links von einem,kleinen etwas dickeren,Mann. Beide hatten eine Pistole auf ihr gegenüber gerichtet. Bei näheren Hinsehen konnte ich Ryan erkennen. So wie das hier aussah,musste der kleine dicke Mann Ryans Boss sein! Interessant!
Mit einer Handbewegung zeigte ich das Marcel und Diego das sie kommen sollten um sich die Szene mit mir anzusehen! "Du wirst jemanden enttäuschen den du doch sicher nicht erbittern willst! Also bring deinen Auftrag zuende!" Meinte der dicke mit einer heiseren Stimme. "Ich werde tun was ich kann!" Sagte jetzt Ryan mit so einem undurchdringlichen Blick das er mir schon leid tat. Warum er mir leid tat? Jemand der so eine Maske besaß hatte schon viel in seinem Leben durchmachen müssen und keiner hatte das verdient, was auch immer es war! "Greift ein!" meinte ich nur schlicht und drehte mich um um zu gehen.
Meine Männer wussten schon was sie machten!

Ich wollte nachdenken. Über mein Leben. Wollte ich das alles hier überhaupt. Wollte ich so kalt sein? Wollte ich den einzigen Menschen der mich liebte verstoßen? Wollte ich Tony wirklich keine Chance geben? Ich ging zu der Müllhalde. Dort stank es und es war einfach ein schrecklicher Ort den ich schon immer gehasst hatte. Doch jetzt, jetzt hatte sich alles veränderte! Ich hinterfragte meine Lebensweise. Meine Kälte. Meine Lieblosigkeit. Mein innerliches verdorren. Lebte ich denn überhaupt noch? Es hatte mich noch nie gestört das ich Leben genommen hatte! Aber warum zum Teufel denke ich über sowas nach? Ich bin ein Killer,ein Monster ohne Gefühle. Ein Boss. Jemand der wenn er in den Raum trat sofort Kälte ausstrahlte. Eine Mutter sagt ja immer zu ihrer Tochter,dass wen sie den Raum,mit einem Lächeln betritt, sofort der ganze Raum zu strahle anfängt! Bei mir ist es so, wenn ich in einen Raum komme fängt es an zu dämmern und die Dunkelheit bricht herein!
Ich wusste nicht wie lange ich jetzt schon hier, an der Müllhalde, herum ging und trotzdem wollte ich nicht gehen.Keine Ahnung warum! Hier fühlte ich mich anders! Frei! Liebevoll! Hier unter diesem ganzen robustem Dreck und Müll war ich verletzlich,zart und schön.
Schnell schüttelte ich meinen Kopf und verschwand,rannte weg vor meiner zarten, vor meiner weiblichen Seite. Warum? Ich hatte mich doch wohl gefühlt! Weil ich Angst davor hatte! Diese Unsicherheit!Ich wollte stark bleiben und meine Gang anführen so wie es für mich vorbestimmt war!
Ich rannte und rannte, und Krach direkt in jemanden rein. "Maaan! Kannst du nicht mal aufpassen wo du hinläufst!" Schrie ich drauf los. "schön dich zu sehen!" Sagte eine mir bekannte Stimme. Ryan! Der hat mir noch gefehlt. "Du hast ganz glasige Augen!" Bemerkte er.Und dann brach es über mich herein. Ich ließ meinen Tränen freien Lauf. Meine Beine wollten mich nicht mehr halten, fühlten sich an wie wackelpudding und dann gaben sie nach. Ich machte mich schon auf den schmerzvollen Aufprall gefasst, der jedoch nicht kam! Jemand trug mich im brautstyle! Für einen kurzen Moment öffnete ich meine Augen und konnte Ryan entdecken! Ryan trug mich also, während ich das erste Mal seit 10 Jahren weinte. Das wichtigste war jedoch das es mich nichtmal gestört hatte. Es war sogar angenehm zu weinen und in Ryans starken Armen zu liegen! Ich fühlte mich so geborgen. Ich weinte einfach darauf los! Alles was sich in den letzten Jahren zusammen gestaut hatte, ließ ich raus, und es tat verdammt gut. "Wo bringst du mich hin?" Fragte ich, mit so einer zarten und zerbrechlichen Stimme wie noch nie."ich bring dich zu dir!" "Nein! Das darfst du nicht!" Schrie ich panisch und fing an zu zappeln. "Warum nicht?" Fragte er nochimmer ruhig. "Weil ich muss stark sein wenn mich jemand so sieht werde ich ja innerhalb von 2 Minuten umgebracht!" Das sagte ich nicht nur so, ich meinte es genau so. "Und wenn du mich zu mir bringst,dann bring ich dich um!" Meinte ich wieder genau so ernst wie vorher. "Ist ja schon gut! Du kommst zu mir!" Ich nickte nur, da ich zu müde war um zu antworten. Außerdem ronnen noch immer Tränen aus meinen Augen. Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment.

Nachdem Ryan mich schon eine Weile getragen hatte blieb er auf einmal stehen und sein angenehmes Herzpochen verschnellerte sich. "Was ist?" Fragte ich schwach. "Da sind Leute die du nicht sehen willst!" "Wer?" "Ich bring dich hier weg!" Sagte er einfach ohne auf meine Frage ein zu gehen


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