Kapitel 1

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Ich öffne meine Augen und schaue auf mein Handy. Es ist 8 Uhr morgens...8 UHR MORGENS?! Ahhrg ich muss aufstehen. Ich hab Dad versprochen ihm heute zu helfen...wieso habe ich das nur gesagt? Als aller erstes brauche ich einen Kaffee. Ohne Kaffee geht gar nichts.

Immer noch müde steige ich aus dem Bett, schnappe mir eine schwarze Leggings und meinen Lieblingshoody. Eigentlich ist er mir viel zu groß aber ich liebe es oversized.

Als ich in die Küche komme, sitzt Steve bereits am Esstisch. „Guten Morgen Sonnenschein", er lächelt mich an. Ich brumme nur als Antwort. „Ich brauche Kaffe", bekomme ich dann doch raus. Ich muss sicher aussehen, wie ein Zombie aber das ist mir egal. Steve lacht nur und zeigt auf den Tisch. „Ich habe dir schon einen gemacht. Komm setzt dich." „Gott Steve du bist ein Lebensretter. Danke!" Ich setzte mich auf den Stuhl ihm gegenüber und lege meine Hände um die Tasse.

Sie ist noch warm. Die Wärme dringt von meinen Fingerspitzen in meinen Körper und lößt eine wohlige Gänsehaut auf meiner Haut aus.  Dann lege ich meine Lippen an den Rand der Tasse und nehme einen genüsslichen Schluck von dem braunen Wundermittel.

Ein einziger Schluck Kaffe und ich fühle mich wie eine ganz neue Person. Ich schmunzle gegen den Rand der Tasse und schließe für einen Moment die Augen, um die Wärme, die jetzt auch in meinem Inneren ruht, zu genießen und den Koffein seinen Wirkung entfalten zu lassen. Ich glaube es wirkt schon.

„Also...wie hast du geschlafen?", ich öffne meine Augen wieder und schaue auf den Tisch. „Gut denke ich...vielleicht ein bisschen wenig aber gut. Und du?" „Das freut mich wirklich zu hören...Ich habe auch gut geschlafen, danke."

Ich lächle ihn an und nehme noch einen Schluck von meinem Kaffe. „Ich denke ich sollte jetzt gehen, sonst bringt Dad mich um, weil ich zu spät bin...wieder einmal". Ich stehe auf und höre nur Steves immer leiser werdendes Lachen, als ich die Küche wieder verlasse.

10 Minuten später betrete ich das Labor. Dad und Bruce bemerken mich nicht mal, als ich rein komme. Also beschließe ich auf mich aufmerksam zu machen. „Also was steht heute an?". Die beiden schauen zu mir hoch. Sie scheinen bereits voll und ganz in ihrer Arbeit vertieft gewesen zu sein... Aber was habe ich erwartet? Es sind Dad und Bruce. Sie tun nichts anderes als arbeiten.

„Wir müssen unbedingt am Sicherheitssystem arbeiten". „Ay Sir!", antworte ich meinem Vater und begebe mich zu meinem Computer. Wenigstens ist es nicht ganz so langweilig...Dann legen wir mal los.

Nach einer halben Stunde höre ich Bruce sagen: „Wir sollten uns das hier mal anschauen...Irgendwas stimmt da nicht." Er zeigt auf seinen Computer.
„Gib mir ne Sekunde", sage ich während ich mich bereits auf meinem Stuhl zu ihm rüberrolle, um zu sehen, wo der Fehler sein könnte.

Genau in diesem Moment höre ich Geräusche, die ich nicht einordnen kann. Die sind nicht typisch für dieses Umfeld.

Alles was man hier normaler weise hört, ist das Rauschen der vielen Kompressoren, der Geräte und das Klacken der Tastatur, wenn die gekonnten Finger von, mir, Dad oder Bruce über die Tastatur fliegen.

Vielleicht hört man auch mal ein oder zwei Menschen am Labor vorbeigehen aber das? Das ist anders...Ich spüre eine regelgerechte Vibration des Bodens und höre ein immer wiederkehrendes Klacken, fast wie die Schnallen einer Uniform oder ähnliches.

Abgelenkt hebe ich meinen Kopf um zu sehen, woher diese Geräusche kommen könnten. Ich weiß nicht genau wieso aber aus irgendeinem Grund machen sie mich nervös und das gefällt mir gar nicht.

Ein großer schwarzhaariger Mann läuft am Labor vorbei. Er ist umgeben von mindestens 6 Wachen und trägt einen grünen eigenartigen Anzug. Er muss aus Leder oder ähnlichem bestehen. Bei jedem anderen hätte das wohl absolut bescheuert ausgesehen. Aber ihm stand es irgendwie. Plötzlich treffen sich unsere Blicke und ich schaue direkt in klare blaue Augen.

Sein Blick ist so intensiv, dass ich das Gefühl habe, dass er direkt in meine Seele sieht. Und ich bin nicht in der Lage meinen Blick von seinen Augen loszureißen.

Es ist als halte er mich gefangen in einem Bann aus Faszination, den ich selbst nicht verstand. Für einen kurzen Moment stoppte mein Atem und dann lächelt er mich an. Es ist als würde sich plötzlich alles um uns herum verlangsamen, doch mein Herz beginnt zu rasen und in dem Moment...war er weg.

Wow was war das? Atemlos sehe ich noch immer auf die Stelle, wo er eben noch war. Es war zu kurz. Der Moment war zu kurz. Ich hatte nicht mal Zeit, dieses ungewohnte Gefühl in mir zu identifizieren...

Und gerade, als ich begann es auch noch zu genießen, war er weg. Er war einfach weg.
Für einen kurzen Augenblick, überlege ich, ob ich mir das vielleicht nur eingebildet habe. Nein dafür fühlte es sich viel zu echt an.

„Wer...wer war das ?", frage ich, während ich versuche meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. „Sein Name ist Loki. Er ist der neue Gefangene", antwortet mein Vater auf meine Frage.
Ich habe es mir also tatsächlich nicht nur eingebildet.

„Loki?", höre ich mich selbst fragen. Dieses Mal ist es Bruce der mir antwortet: „Ja. Er hat 80 Menschen innerhalb von 2 Tagen getötet". Ich schlucke. „Er ist sehr gefährlich. Halte dich von ihm fern Liebes", sagt Tony. Aber ich höre ihm gar nicht richtig zu. „O okay..."

The unexpected twinflame (German version) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt