Jedenfalls saßen wir damals da, schauten auf den See. Ich hätte gern gesagt, dass die Sterne und der Mond sich im Wasser spiegelten, aber es war nicht so ein See. Er war auch damals bräunlich und stank, außerdem war es bewölkt. Ich legte meine Hand auf sein Knie und er seine Hand auf meine. Dann streichelte er meine Hand, und auch das genoss ich stumm.
Wir quatschten über irgendwas. Ich weiß nicht mehr worüber.
Dann spielte seine Hand irgendwann mit meinem Haar, wickelte sie um seine Finger. Damit streichelte er über meinen Nacken.
Irgendwann hatte er genug Mut zusammengesammelt, drehte sich zu mir und wir küssten uns. Erst langsam und so ein bisschen scheu, dann immer mutiger. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Spaß machen konnte, was da mit einem passierte.
Ich hatte schon Jungen geküsst, aber nicht so.
Später am Abend erzählten wir uns gegenseitig von unseren Erfahrungen, aber ich glaube, wir stellten sie beide toller dar, als sie waren. Ich zumindest tat das. Mit gerade 18 war mir das peinlich, noch so unerfahren zu sein. Aber hier auf dem Dorf liefen die Uhren eben anders.
Wir wälzten uns irgendwann auf dem Boden des Baumhauses, er saugte an meinen Brüsten, und ich fühlte seine Beule in der Jeans. Es war schön. Ich war noch nie so angefasst worden, und sich selbst konnte man nicht so berühren. Mein Herz schlug verdammt schnell, und es war, als wäre da irgendeine Droge in meiner Blutbahn. So hatte ich mich noch nie gefühlt.
Aber zum Äußersten trieben wir es nicht. Wir hatten zu viel Schiss.
Seine Ausrede war, dass er keinen Gummi dabeihatte. Und meine lautete genauso. Obwohl ich durchaus ein paar in meiner Geldbörse hatte. Aber ich war damals mental nicht drauf vorbereitet. Ich glaube, David auch nicht. Er schien nicht so enttäuscht zu sein, dass es nichts werden sollte an diesem Abend. Und all die anderen Optionen zur gegenseitigen Befriedigung, die man alle aus dem Internet kannte, die zogen wir gar nicht in Erwägung. Es blieb also beim Knutschen, und das war für das erste Mal ja auch total in Ordnung. Etwas später auf dem Abiball waren wir näher dran.
In den nächsten Tagen machte ich mich dann mit dem Gedanken vertraut, dass der nächste Schritt das große erste Mal sein würde.
Aber das sollte sich dann doch was verzögern. Fand ich schade, konnte ich aber mit leben.
In diesem Moment jedenfalls saßen wir nebeneinander im Baumhaus. Allein. Dies war der Moment!
DU LIEST GERADE
Das erste Mal
ChickLitZum letzten Mal. Heute war der Tag, an dem vieles zum letzten Mal passieren würde. Es war so scheiß heiß. Ich hatte das kürzeste Kleid in meinem Schrank angezogen. Hauchdünn. Traute ich mich normalerweise nicht. Die kleinste Briese könnte es hochw...