Unruhig rutschte sie auf ihrem Sitzlatz von Rechts nach Links und wieder zurück. Der Mann ihr gegenüber warf ihr einen giftigen Blick zu. So ein Herumgezappelt gehörte sich deiner Meinung nach eindeutig nicht für die Erste Klasse eines Fliegers.
Immer wieder atmete Akiko tief durch und sah dann wieder aus dem Fenster, von Minute zu Minute, kam der Flieger der Rollbahn von Domino näher.
"Komm schon." murmelte Akiko und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Sechs Stunden des Flugs hatte sie wenigstens verschlafen, nun galt es noch die letzten 20 Minuten des 13 Stundenfluges zu überstehen, dann war es endlich geschafft.
Es dauerte keine zwei Sekunden. Kaum, dass das Flugzeug deine Landeposition eingenommen hatte und die Anschnallzeichen erloschen waren, sprang Akiko von ihrem Platz auf, riss ihr Handgepäck unter ihrem Sitz raus und sprang auf den Gang.
"Lassen Sie mich durch, Verzeihung, ich muss da durch!" drängte Akiko sich zwischen den Menschen durch bis zu einer der Flugbegleiterinnen, welche an der noch verlassenen Tür stand.
"Na da hat es aber jemand eilig." lächelte sie, während sie die Tür öffnete.
Akiko warf nur ein: "Wiedersehen!" über die Schulter und spurtete den Gang ed Flughafens entlang, bis sie in die Halle kam, in der man sein Gepäck holen konnte.
Auch wenn es nur 10 Minuten dauerte, bis Akiko ihren Koffer aus der Rollbahn erkannte, kam es ihr dennoch wie eine Ewigkeit vor.Ungeduldig trommelte Roland mit den Fingern auf seiner verschränkten Unterarme, während er durch die Halle des Flugharfen blickte.
Zwischen zwei Fingern hielt er eine Fotografie, welche ihm Mister Kaiba in die Hand gedrückt hatte.
Es war die Fotographie einer jungen Dame, aus dem Seitenprofil. Das lange, braun-schwarze Haar zu einem Dutt im Nacken zusammen genommen, zarte fast zerbrechliche Gesichtszüge, blaue Augen welche von dichten, schwarzen Wimpern eingerahmt wurden und rosige Lippen.
Roland ließ den Blick durch die sich füllende Halle gleiten und trommelte weiter mit den Fingern auf seinen Unterarm.
Da!
Einen beigen Trenchcoat über einer schwarzen Jeans und einem dunklen Oberteil tragend, ihren Rollkoffer hinter sich herziehend, trat eine junge Frau in die Halle. Die Absätze ihrer schwarzen Stiefeletten hallten laut in der Halle wieder. Ihr langes Haar, hatte sie mit einer kleinen Schliefe zu einer halboffenen Frisur zusammen genommen und die Lippen in einem Naturton nachgezogen. Ihre strahlenden Augen waren mit schwarzen Lidstrich und Tusche betont.
"Na endlich." murmelte Roland und ging auf die junge Dame zu.
"Akiko Black?" fragte Roland, als er in ihrer Nähe war. Schon sah sie zu ihm auf.
"Ja?" fragte sie.
"Folgen Sie mir. Mister Kaiba erwartet Sie." erklärte Roland, nahm ihr den Rollkoffer aus der Hand und wandte sich um.
Akiko schulterte schnell ihre Handtasche und folgte Roland mit schnellem Schritt aus dem Flugharfen.Die Sonne war schon lange hinter dem Horizont verschwunden und ein eisiger Wind zog über das Deck des Luftschiffs von Kaiba hinweg. Dennoch stand Seto Kaiba zusammen mit seinem jüngeren Bruder auf der Landeplatform seines Hubschreibers und sah in die kalte Nacht hinaus. Es würde nicht mehr lange dauern. Jeden Moment würde der Helikopter am Himmel erscheinen. Seto konnte es fühlen.
Yugi saß bei dem schwachen Licht seiner Nachttischlampe, im Schneidersitz und mit verschränkten Armen auf seinem Bett und blickte mit strengem Blick auf seine vor ihm ausgebreiteten Karten runter.
Téa, saß zusammen mit Serenity an Mai's Bett und Tristan, Joey und Duke lagen tief und fest schlafend in ihren Betten.
Es kam erst Leben auf das Schiff, als sich etwas näherte, was Mokuba im ersten Moment für einen leuchtenden Stern hielt.
"Na endlich." atmete Seto auf, löste seinen verschränkten Arme, legte Mokuba eine Hand auf die Schulter und trat mit ihm einige Schritte zurück.
In einem verboten hohen Tempo schoss ein Helikopter der Kaiba Corporation über das Luftschiff hinweg und leuchtete mit seinen grellen Scheinwerfern in die Fenster der Kabinen.
Yugi fuhr erschrocken zusammen und schloss die Hand fest um die Karte seines schwarzen Magiers, als der Helikopter mit lautem Motorengeräuschen an seinem Fenster vorbei zog.
Es dauerte nicht lange, dann wurde die Tür zu Yugi's Zimmer schwungvoll geöffnet, Tee, Joey, Tristan und Duke standen bei ihm in der Tür.
"Hast du das auch gesehen?" fragte Joey und nickte zur Tür. Yugi, welcher schon aus dem Bett gesprungen war und seine Stiefel anzog nickte, ehe er aufsprang und sich seine Jacke griff.
"Ich glaube, da kommt wer an!" rief Téa, als sie an der Seite der Männer, durch die Gänge des Luftschiffes lief und mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr.
Téa schlang sofort die Arme um den Oberkörper, als der Fahrstuhl ganz oben ankam und die Türen sich öffneten. Eiskalt blies der Wind in den Fahrstuhl.
Yugi, Joey, Tristan und Duke hoben jeweils einen Arm vor die Augen, als grelles, blendendes Licht in den Fahrstuhl strömte. Auch das drehen und Brausen der Hubschrauber Schraube war so laut, dass keiner von ihnen nur ein Wort ihres Nachbarn verständen hätte.
"Sag mal habt ihr mal auf den Zeittacho gesehen? Es ist etwas spät für so eine Lichtershow!" brüllte Joey gegen das Dröhnen des landenden Helikopters an.
Doch Seto Kaiba drehte sich nicht mal um.
Er legte nur den Kopf etwas in den Nacken und blickte zu dem landenden Helikopter auf.
Mit einem sanften Stoß setzten die Kufen der Helikopters auf dem Landeplatz des Luftschiffes auf und die Schraube wunde langsamer.
"Bisschen spät für Neuankömmlinge." meinte Tristan und stemmte die Hände in die Hüften.
Yugi hingegen konzentrierte sich weniger auf den landenden Helikopter, als vielmehr auf Seto.
Dieser hatte die Schultern angespannt zurück gezogen und die Hände deutlich an denen Hüften verkrampft.
Sag mal spinn ich, oder hat Kaiba seine Duelldisc abgenommen? Fragte der Pharao da und Yugi fuhr beinahe erschrocken zusammen.
Tatsache. Sonst geht er mit der doch auch gefühlt ins Bett und unter die Dusche. antwortete Yugi in Gedanken
Seto hatte tatsächlich seine Duelldisc abgenommen. Auch trug er seinen sonst so typischen, langen weißen Mantel nicht. Stattdessen trug er ein einfaches, schwarzes Jackett über seinem schwarzen Oberteil und der dazugehörigen Hose.
Yugi konnte sich nicht erinnern, wann er Seto jemals so förmlich, elegant gekleidet gesehen hatte.
Yugi dachte so angestrengt darüber nach, ob Seto selbst an an seiner Abschlussfeier vor wenigen Wochen einen Anzug getragen hatte, das er nicht mitbekam wie die Tür des Helikopter geöffnet wurde.
Nicht mal Téa's begeistertes "Oh!" ließ Yugi hellhörig werden. Nein, es war das Beben, Schwenken und abrupte Leuchten seines Puzzles. Begleitet von stechenden Kopfschmerzen, waren die Zeichen für Yugi mehr als deutlich. Yami wollte raus.
Was nun in den nächsten, sich kurzen Sekunden ergab, erschien Yugi wie eine geschlagene Ewigkeit.
Die zarte Gestalt, welche sich aus dem Helikopter schob. Eine junge Frau, nicht sehr viel älter als Yugi und doch von so erwachsener Erscheinung. Ihr langes, hübsches Haar, welchen sie mit einem Schleife zusammengebunden hatte. Ihre wachen, freundlichen Augen, in welchen Yugi sich die Sterne spiegeln sah. Ihre geschwungen Lippen, welche mit Lippenstift nachgezogen waren.
Sie war einfach,- wunderschön anzusehen.
Schnell riss Yugi sich von dem Blick der Fremden los, blickte nach unten und schlug die Hände über sein Puzzle. "Pharao, was tust du denn?" fauchte Yugi entsetzt und versuchte das Puzzle ruhig zu halten.
"Yugi!" hörte Yugi den Pharao nun laut in seinen Gedanken.
Er wollte raus, nicht später, nicht wenn es Yugi passte, sondern jetzt!
"Jetzt beruhig dich doch." zischte Yugi und klammerte sich an seinem Puzzle fest und versuchte mit einer Hand seine Jacke über das wild flackernde Puzzle zu ziehen.
"Was ist denn da bei euch los?" zischte Joey und stellte sich vor Yugi, streckte eine Hand nach hinten und drückte sie über das Puzzle.Seine eisblauen Augen, trafen ihre und sie zog die Lippen zu einem Lächeln, was in Seto die Sonne hervorkommen ließ. Wäre es nicht tief in der nacht gewesen, hätte es die Sonne hinter den Wolken hervor geholt, ganz sicher sogar.
"Seto." keuchte sie und ließ ihre schwarze Handtasche fallen.
Seto, löste seine Arme aus der Verschränkung, schob Mokuba mit der Hand sanft aus dem Weg und ging mit schnellen Schritten auf die offene Helikoptertür zu.
"Akiko." hauchte Seto beinahe lautlos und lehnte sich der Fremden entgegen, als er den Helikopter erreicht hatte.
In einer gleitenden Bewegung, lehnte sie sich zu ihm herunter, warf die Arme um seinen Hals, ließ sich von ihm aus dem Helikopter ziehen und die Arme um ihre Taille schlingen. In einer Drehung, welche so anmutig aussah, als würden beide einen Walzer zusammen tanzen, zog Seto sie fest an sich, drehte sich zweimal um sich selbst, mit ihr in den Armen, ehe er mit ihr zum stehen kam und sie langsam auf dem Boden absetzte. Erst jetzt sah Téa wie klein sie war. Téa sah von ihr zu Yugi. Sie war etwa so groß wie Yugi. Vielleicht ein kleinen Stück größer, dennoch war sie keine 1,60 Meter. Kaiba war über 1,80 Meter
Ja, sie reichte Kaiba bei weitem nicht mal bis zu den Schultern. Doch das war es nicht, was Téa verwunderte. Es war Kaiba selbst, der Téa den Unglauben in die Augen trieb.
Wahrscheinlich gerade weil sie so klein war, ging Seto vor ihr in die Knie, zog sie vor sich, auf seinem angewinkelten Knie, in eine sitzende Position und schloss fest die Arme um sie. Er hatte die Augen geschlossen und Téa war sich sicher, dass die einen Tränenkranz an seinen unteren Wimpern erkennen konnte.
"Hast du mir gefehlt." hauchte die Fremde und schmiegte sich fest an Kaiba, der ihr mit einer Hand über das Haar strich und ihr dann einen langen Kuss auf die Stirn gab.
"Hab ich dich wieder." raunte Seto, ohne die Arme von ihr zu lösen.Nun reichte es dem Pharao endgültig.
Es war, als würde Yugi jemand fest am Kragen packen und mit einem Ruck zurück reißen.
He! stieß Yugi laut aus, als er nach hinten stolperte und im nächsten Moment in seinem Seelenraum, rückwärts über ein herumliegendes Spielzeugauto flog.
"Aua!" schrie Yugi auf, als er unsanft in seinem Comicregal landete und eine Duellmonsters Figur aus diesem heraus und auf seinen Nasenrücken fiel.
"Pharao!" rief Yugi, räumte mit einem Armzug die Comics von sich runter und stürmte auf die zugefallene Tür seines Seelenraumes zu.
"Pharao!- Yami, lass mich raus!" brüllte Yugi und schlug mit geballten Fäusten gegen die verschlossene Tür.
"Du sollst mich raus lassen! Hörst du was ich sage!" rief Yugi so laut er konnte und rüttelte an der fest verschlossenen Tür.Und ob Yami den schreienden Yugi hören konnte, sogar besser, als ihm lieb war. Doch er konnte sich nicht abwenden, geschweige denn die Tür zu Yugi's Raum öffnen.
Mit großen Augen und rasendem Herzen, starrte Yami auf die Frau, welche wie ein Komet in sein Leben getreten war. Er konnte kaum atmen und noch weniger einen klaren Gedanken fassen.
Er schaffte es gerade, Joey mit einem Arm aus dem Weg zu schieben und einen Schritt nach vorne zu machen.
"Was ist denn nur los mit dir?" zischte Joey und wollte ihn anders Schulter fassen, doch der Pharao, schob seine Hand bei Seite, ohne den Blick von ihr abzuwenden.
"Yugi, bist du wahnsinnig? Sieh sie nicht so an, das ist eine Freundin von Kaiba." raunte Joey, dabei schnell zwischen ihr und dem Pharao hin und her blickend.
Nein sie war viel mehr, als das. Sie war mit abstand, das schönste Mädchen, welches Yami, seit er sich erinnern konnte, je gesehen hatte.Ja sie war einfach,- wunderschön anzusehen.
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Can't you hear, I'm asking you to stay (Yu-Gi-Oh! FF)
FanfictionWas tut man, wenn man jemanden von ganzem Herzen liebt, doch unfähig ist diese Liebe zuzulassen? Was tut man, wenn sein größter Rivale dann auch noch um das Herz kämpft welches einem gehören sollte? Was tut man, wenn diese Liebe größer ist, als man...