Nina stellt ihre Errungenschaft ihren Freundinnen vor
Auf allen Vieren kroch Marc in das Wohnzimmer. Er schaute sich um und bemerkte, dass ihm wohl nichts erspart bleiben würde. Wie befürchtet war neben seiner Herrin Nina, Marie und Maja auch Anastasia anwesend. Sie hatte dunkle, lange, glatte Haare und volle Lippen, die erst ausdruckslos waren, doch dann ein verschmitztes Lächeln offenbarten. Ihre braunen Augen sahen ihn bohrend an. Das fünfte Mädchen im Raum kannte Marc nicht. Sie hatte schwarze Haare und sah insgesamt eher südeuropäisch aus.
„Antreten Sklave! Zeig, wie du mich begrüßt“, riss ihn Ninas stimme aus seinen Beobachtungen. Gehorsam bewegte er sich auf sie zu und küsste ihre Füße jeweils zweimal. Er wollte nicht gierig sein, denn er wusste, dass ihm das nicht zustand. „Ich wünsche Euch einen wundervollen Abend, Herrin und Gebieterin“, sagte er demütig. „Sag meinen Freundinnen doch, wer du bist.“ „Ich bin ein Niemand im Vergleich zu Euch und Eurer Schönheit und Euer Sklave.“ Da musste Maja losprusten. „Das hätte ich ja nie erwartet! Nina, wie hast du den denn so klein gekriegt?“ Statt ihr direkt zu antworten, befahl Nina „Los, antworte Lady Maja! Und erinnere dich daran, was ich dir zum Umgang mit anderen Mädchen befohlen habe.“ Da versetzte sie ihm einen kräftigen Tritt, der ihn in Richtung Maja stieß. „Herrin Nina musste nichts tun, denn als ich einmal vor ihr auf dem Boden lag, wusste ich, dass das mein Platz ist.“ Er senkte den Kopf vor Maja, weil er nicht wusste, was er jetzt noch machen sollte. Die ganze Situation war ihm deutlich unangenehmer, als man seinen Worten entnehmen konnte. „Was hast du ihm denn empfohlen“, erkundigte sich die unbekannte Schwarzhaarige. „Dass er euch gehorchen soll. Ich bin gerade dabei, ihm beizubringen, dass er ein Nichts ist im Vergleich zu uns und uns deshalb willenlos ausgeliefert. Macht mit ihm, was ihr wollt. Aber vergesst nicht, dass er mein persönliches Eigentum ist!“, warnte sie ihre Freundinnen.
Ein kurzer Augenblick der Stille entstand. Die Mädchenrunde dachte offenbar darüber nach, was sie von dieser Situation halten sollten, und Marcs Herrin sowie Marie hielten sich zurück. Verstohlen blickte Marc in die Runde. Marie und Nina saßen auf einem Sofa, die Dunkelhaarige und Maja auf einem anderen. Auf einem einzelnen Sessel hatte Anastasia Platz genommen. Ihr Anblick ließ ihn frösteln. Ihr Blick war eiskalt und er wusste, dass sie die ganze Zeit nur darüber nachdachte, wie sie sich an ihm rächen könnte. Für jedes Mal, dass er ihr widersprochen hatte. Jedes Mal, dass er zwischen sie und ihre Ziele geraten ist. Jedes Mal, wie er ihr klar gemacht hatte, was er von ihr hielt. Und es stand zu befürchten, dass sich das nicht auf heute beschränken würde. Denn in Zukunft würde er ihr nie wieder widersprechen dürfen. Doch noch machte sie keinerlei Anstalten, von ihrer neuen Macht Gebrauch zu machen. „Sklave“, hörte er die noch nicht sehr bekannte Stimme der Südländerin. „Ich bin Lady Fatima. Komm zu mir her. Wir kennen uns noch nicht.“ Sie stand auf und wartete darauf, dass er vor ihr auf dem Boden kniete. „Mir gefällt der Gedanke, dass ich die einzige in diesem Raum bin, die du von Anfang an als deine Herrin kennenlernst. Begrüße mich angemessen.“, sagte sie in einem bezaubernden Tonfall. Marc war wie hypnotisiert. „Lady Fatima, ich werde Euch mein Leben lang als jemanden im Kopf behalten, vor der ich mich zu beugen habe“, antwortete er. „Aufstehen“, war die knappe Antwort. Zögernd erhob sich Marc. Seine Gefühlswelt hatte sich verändert. Es kam ihm unpassend vor, aufzustehen und die orientalische Schönheit zu überragen. Aber Befehl war Befehl. Da ereilte ihn bereits ein Schlag in die Magengrube. „Au! Warum, was hab ich gemacht?“, jammerte Marc. Er schaute flehend zu seiner Herrin rüber, die das Schauspiel sichtlich genoss. „Gar nichts, du Drecksstück. Aber ich will dir von Vorneherein Respekt einflößen.“
„Jetzt soll er zu mir kommen!“, warf dann Anastasia ein. Marc schluckte. Vor diesem Augenblick hatte es ihm gegraust. Langsam ging er zu Anastasia hin. Diese lächelte genüsslich. Ihre dunklen Augen sahen ihn eindringlich an und er versuchte nur wenige Sekunden, diesem Blick standzuhalten. Dann senkte er seinen Kopf. „Hallo, Marc“, sagte sie trocken. Er antwortete nicht. Wahrscheinlich wäre alles, was er erwidern konnte, falsch. „Weißt du zufällig noch, was du letzte Woche in der Schule zu mir gesagt hast?“ Es folgte weiteres Schweigen. Natürlich wusste er es. Nachdem sie sich herablassend gegenüber einer Mitschülerin geäußert hatte, hatte Marc ihr vorgeworfen, eine arrogante Ziege zu sein. Danach hat er sie zu allem Überfluss auch noch glaubwürdig imitiert und damit vor vielen Klassenkameraden lächerlich gemacht. „Ich… ich bin mir nicht sicher was genau Ihr meint…“, stammelte Marc schließlich unsicher.
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Zu den füßen Der Mitschülerin (Story aus Archiv)
De TodoDiese Geschichte wurde aus dem Archiv von roissystories wieder zum leben erweckt, das sie nicht mehr online ist.