Mein Gehirn war wie leer gefegt. Von dem Selbstvertrauen, das ich heute immer wieder plötzlich bekommen hatte, war weit und breit nichts zu finden.
Ich konnte nur dumm rum stottern. "Also...ich...ihr..."
Die Mädchen und ich waren inzwischen standen geblieben. Am Anfang hatten sie noch nett und aufmunternd gelächelt, aber inzwischen hatte nur noch Sophie ein Lächeln im Gesicht. Auch wenn es etwas gezwungen aussah. Aber immer noch besser als Sarah und Sandy. Die beiden hatten die Augen zusammen gekniffen und sahen mich ziemlich sauer an.
"Jedes andere Mädchen wäre froh die Möglichkeit zu bekommen unsere Freundin zu sein. Sie müssten nicht so lange überlegen", giftige mich Sarah an.
Wow, ganz ruhig... Das hörte sich ja viel versprechend an, da bekommt man doch gleich richtig Lust. Und sie soll dann demnächst meine Freundin sein? Sie sollte vielleicht erst noch lernen wie man neue Freunde gewinnt.
Das Problem aber war, dass ich genau wusste wie das jetzt abläuft.
Ich hatte genau 2 Möglichkeiten:
1. Ich sagte 'ja' und war beliebt und hatte diese 3 Mädchen als Freundinnen. Wobei ich Sophie eigentlich jetzt schon mochte. Sandy anscheinend auch ganz nett sein konnte, wenn sie wollte. Das einzige Problem war Sarah, die mir von Anfang an unfreundlich und zu eingebildet war.
2. Ich sagte 'nein' und würde von den 3 Mädchen gemobbt werden. Dann möchte gar niemand mehr mit mir befreundet sein, weil sie dafür sorgen würden, dass mich alle anderen meiden.
Also, wenn ich so überlege, dann ist mir Sarah irgendwie das kleinere Übel. Und vielleicht war sie ja auch netter, wenn ich sie erstmal richtig kennen lernte. Und was sprach schon dagegen, vielleicht würden wir alle ja richtig gute Freundinnen werden. Ich konnte es zumindest mal probieren, wird schon nicht so schlimm werden. Ich machte wahrscheinlich alles nur viel dramatischer als es wirklich war.
Und damit stand meine Entscheidung fest.
Ich holte noch einmal tief Luft und sagte mit einem schiefen Lächeln: "Ja klar möchte ich eure Freundin sein."
Mit diesen Worten war es besiegelt.
Die anderen grinsten jetzt wieder und Sophie hüpfte sogar leicht und umarmte mich dann stürmisch, so dass ich das Gleichgewicht verlor und umflog. Sie direkt auf mich drauf.
Wir bekamen einen Lachanfall, natürlich nicht ohne das ich davor noch knallrot wurde.
"Was...?!", hörte ich plötzlich hinter mir.
Oh nein, ich hoffte das es kein Lehrer war. Das sah wahrscheinlich nämlich ziemlich komisch aus, wie Sophie immer noch lachend auf mir drauf lag. Und ich hatte das Gefühl, dass ich schon wieder zu spät zum Unterricht kommen würde, da wir bis gerade eben alleine im Gang waren und der Unterricht wahrscheinlich schon begonnen hatte. Aber darüber machte ich mir erstmal keine Gedanken.
Denn, ich hatte 'Glück', es war kein Lehrer. Sondern Alex, Chris, Travis und Jacob. Als ich die Jungs erkannte, wünschte ich mir allerdings es wäre ein Lehrer gewesen.
Sophie sprang, wie von der Tarantel gestochen, auf und richtete ihre Haare und Kleidung genau wie die anderen beiden. Ich, im Gegensatz, lag immer noch auf dem Boden und schaute erstaunt dem plötzlich Stimmungswandel zu, bis sich eine Hand in mein Blickfeld schob.
"Macht es dir eigentlich Spaß auf den Boden zu liegen?", lachte mich Jacob aus.
"Nein, ich...das", stotterte ich rum, mal wieder ziemlich rot.
"Soll ich dir jetzt beim aufstehen helfen oder möchtest du auf den Boden liegen bleiben?", fragte mich Alex zwinkernd. Von ihm kam auch die Hand. Schnell nahm ich sie und das zweite mal heute zog er mich mit einem Ruck auf die Füße.
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never tamed
Teen FictionDie 16-jährige Amy Miller muss nach dem Tod ihrer Eltern zu ihrem Onkel und seiner Familie nach L.A. ziehen. Dort angekommen muss sie gleich ihren Cousin vor dem "Badboy" Chris verteidigen. Eigentlich hält sie sich von dieser Sorte Jungs fern, aber...