* Lina *
Ich war total aufgeregt, denn es ging für mich endlich zu meiner Gastfamilie nach Dolenja Vas, in welcher ich als Au-Pair für die nächsten Monaten leben würde.
Natürlich wusste ich, dass es der Heimatort der Prevcfamilie war und das war wirklich ein großer Zufall, der mir zu gunsten kam.Ich verabschiedete mich von meiner Familie und nahm meinen Patz im Flixbus ein. Ich würde 12 Stunden nach Ljubljana fahren und von dort noch zwei Stunden mit dem Zug nach Dolenja Vas. Ich war wirklich nervös, denn ich hatte keine Ahnung, was auf mich zukommen würde. Aber die Freude überwiegte, denn ich wollte unbedingt das Land kennenlernen. Die Natur sollte dort unglaublich sein und vielleicht könnte ich einige Ausflüge zu Schanzen machen. Außerdem hatte ich extra die slowenische Sprache gelernt, um mich ordentlich verständigen zu können.
Natürlich war der Abschied von meinen Freunden und meiner Familie hart, aber notwendig. Ich hatte diese Entscheidung bewusst getroffen und wollte einmal an einem Ort sein, an dem mir alles fremd war und niemand meinen Namen kannte.
Ich wusste, wer ich war und wo ich hinwollte, aber es war eine Erfahrung, die ich machen musste, um mir selbst näher zu kommen. Und Domen Prevc. Minimales Wunschdenken am Rande. Ich verfolgte Skispringen aktiv, aber meistens nur vom Fernsehbildschirm, da man von Leipzig ziemlich schwer an irgendwelche Weltcups rankam, wenn man sich nicht einfach freinehmen konnte oder ¹8³8von den Eltern finanziert wurde. Manchmal waren es teure Blitzideen, die mich und meine Freunde zu Weltcups verschlugen, aber viele wurden es nicht. Leider.
Dafür wurde jedes Wochenende eine Nachtschicht für Schulzeug abgehalten, nur um Skispringen zu schauen. Auch in der Schule wurde der Livestream verfolgt oder wenigstens der Liveticker nebenbei angesehen. Aber am wichtigsten war mir immer, wie Domen sprang. Völlig absurd, denn er war ein Fremder, wie jeder andere. Aber, wenn Domen schlecht sprang oder einen miesen Tag hatte, hatte ich den auch. Ich wollte zumindest immer seinen Sprung sehen, das war mir eigentlich das Wichtigste. Wobei ich bei seinem Sprungstil auch jedes Mal große Angst hatte, dass es ihn umhauen würde. Seitdem ich mit Skispringenschauen angefangen hatte, fand ich Domen am spannendsten, denn man fand nicht viel über ihn heraus. Lange Zeit konnte man nicht einmal in seinem Blick irgendeine Emotion sehen. Nur, wenn man sich, lang genug, wie ein Psychopath, damit beschäftigt hatte, konnte man ungefähr einschätzen, was in seinem Kopf abging. Vielleicht waren es auch die negativen Kommentare der Moderatoren, die mich auf ihn aufmerksam machten. Ich mochte interessante Menschen, die man nicht sofort lesen konnte, sondern ein Gespür dafür brauchte. Aus diesem Grund hatte ich meine soziale Ausbildung abgeschlossen und würde, sobald ich zurück in Deutschland wäre, als Familienhelferin arbeiten.
Meine Eltern und ich schauten oft zusammen Skispringen. Während meine Mutter das deutsche und das österreichische Team anfeuerte, cheerte ich eigentlich für alle Nationen. Wobei es einige Springer gab, von denen meine Mutter und ich nichts hielten. Wenn beispielsweise Timi Zajc sprang, dann sagte sie in etwa : dieser arrogante Blödföhn. Sprang ein Dawid Kubacki, dann hieß es eher so : Der springt heute nie gut, der Papst ist gestorben oder die Goldlocke mit den Froschaugen hat genug abgesahnt. Runter mit dem. So viel zu meiner Mutter, die sich Andi Wellinger als Schwiegersohn wünschte, bei dem sie allerdings bedenken hatte, dass er ihr den Rasen mähen könnte, denn an den "Hungerrippchen" wäre ja "nichts dran". Mein Trip nach Slowenien hatte sie nicht sonderlich gefreut. Ihre letzten Worte, bevor ich in den Bus stieg, waren:
"Aber bring mir nicht deinen Domen mit ins Haus. Der kann mir auch keinen Rasen mähen!"
Ich lächelte bei dem Gedanken an meine Mutter. Mein Vater würde bestimmt nicht über ihre Kommentare lachen.
Als ich mich für ein paar Auslandsmonate bewarb, hatte ich nach möglichen Ländern geschaut. Beim Scrollen tauchte plötzlich Slowenien auf und ich hatte meine Entscheidung getroffen. Ich las mir die Informationen der jeweiligen Familie durch und fand eine am sympathischsten. In dieser lebte ein junges Paar, welches einfach ihren Beruf und die Kinder nicht vereinbaren konnte. In der Familie gab es zwei Kinder, wobei der Junge fünf Jahre und das Mädchen erst drei Jahr alt war. Da ich eine Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen hatte, sollte das kein Problem für mich darstellen.
Ich hatte die Familie über das Portal angeschrieben und meine Bewerbung versendet. Ich bekam schnell eine Antwort mit einer Zusage und erfuhr dann, dass es sich bei meinem vorläufigen Wohnort um genau den Ort mit 500 Einwohnern handelte, unter denen auch Domen Prevc lebte. Ich hätte es wirklich gerne auf Zufall geschoben, aber das Wort Schicksal war zu fest in meinem Kopf verankert.
Meine beste Freundin erklärte mich für verrückt, da ich nie darüber nachgedacht hatte ins Ausland zu gehen, vorallem, da ich einen wirklich guten Job haben könnte. Aber es war eine Blitzidee und genau diese Ideen waren leider mein Ding. Erst buchen, dann denken. Denn dann kann man sich nicht mehr rausreden. Und nun sitze ich eben auf dem Weg nach Slowenien.
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Ich bin zurück, natürlich mit einer Domen Ff. Was habt ihr anderes erwartet?
Das schöne Cover ist übrigens made by the one and only jvshaa
Wir ignorieren übrigens den Fakt, dass er eine Freundin hat, bis er mich geheiratet hat, wollte ich nur kurz erwähnen.
Für die kurze Schleichwerbung und mehr Domen Content gibts meinen Insta acc @slovenianheroes
Für skispringen TikTok Content gibts mich als @skijumpingheroes
Falls ihr meinen privaten Account unterstützen wollt damit Domen denkt ich bin fame kann ich den natürlich auch noch raushauen.Sprüche, die der Mum entsprechen, haben das Copyright meiner Mum, die wirklich immer sowas raushaut und das mit der Welt geteilt werden muss.
Ansonsten hab ich nur noch Vinted zu bieten, also wenn ihr gebrauchte Klamoten braucht, ich hab genug haha
Allerliebste Grüße und bis demnächst
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Bigger than the whole sky {Domen Prevc}
FanfictionLina hatte sich dazu entschlossen, nach ihrer Ausbildung einige Monate nach Slowenien zu gehen und dort zu arbeiten. Auf diese Idee kam sie durch das Skispringen, welches sie aktiv im Fernsehen verfolgte. Wie es der Zufall wollte, landete sie in K...