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Steve nimmt mir beim Einkaufen die ganzen schweren Sachen ab. Egal was es ist. Einerseits bin ich ihm dafür dankbar, aber andererseits will ich das selbst machen. Wenn ich dürfte. Aber ich darf ja nicht.

"Danke. Fürs mitkommen und helfen, meine ich", sage ich. "Kein Problem. Irgendjemand muss dir ja helfen und dich beschützen", antwortet Steve und zwinkert mir zu. "Womöglich hast du Recht", meine ich und tue so als würde ich nachdenken. "Nur womöglich?", fragt er gespielt entsetzt. Ich nicke und versuche dabei ernst zu bleiben. "Das verletzt mich jetzt zutiefst. Ich habe doch sonst immer Recht", meint er gespielt betroffen. Ich kann nicht mehr an mich halten und fange an zu lachen. Wenige Sekunden später steigt er in mein Lachen mit ein. "Was ist hier so lustig? Haben wir irgendwas verpasst?", fragt Natasha, als sie und Clint aus dem Aufzug kommen. "N-nichts. Wir haben nur ein wenig herumgeblödelt", antworte ich ihr und versuche zu Atem zu kommen. Allerdings ist das nicht so einfach, wenn Steve neben mir steht und vor Lachen einen knallroten Kopf hat. Sofort fange ich wieder an zu prusten und halte mich an der Arbeitsfläche fest, damit ich nicht umfalle. Irgendwann beruhigen wir uns wieder und ich frage die beiden was sie in meine niederen Gefilde treibt. "Wir wollten nur fragen, ob ihr mit uns Essen gehen wollt", antwortet Clint. Steve und ich sehen uns ernst an. Wir haben den gestrigen Vorfall nicht vergessen. "Da gibt es noch etwas, was wir mit euch allen bereden müssen", sage ich und vermeide es sie anzusehen. "Dann kommt mit hoch und redet. Es warten schon alle", meint meine Mutter und dreht sich um. Mit einem Seufzen lasse ich die vollen Tüten auf der Anrichte stehen und zu viert fahren wir nach oben. Tatsächlich warten dort schon Bruce, Tony, Thor und Pepper. "Setzen wir uns doch bitte in den Wohnbereich. Wir müssen noch was klären und das könnte etwas dauern", bitte ich und verschwinde auf meinen Sessel. "Was ist los, Lilith?", fragt Bruce. "Ich weiß nicht ob ihr das wisst, aber Lilith und ich waren gestern Abend in einem Restaurant. Es ist nicht ganz normal abgelaufen", fängt Steve an. "Das Restaurant wurde angegriffen, was wir etwas spät bemerkt haben. Steve hat zum Glück Ausrüstung dabei gehabt, sonst wären wir wahrscheinlich tot. Wir haben im Restaurant gekämpft und dort ziemlich viele Agenten erledigt. Draußen auf der Straße wurden wir dann von einem besonderen Mann angegriffen. Er trug eine Maske über Mund und Nase, hatte schwarze Schminke an den Augen und es schien so als wäre sein linker Arm aus Metall. Steve hat ihn abgelenkt, während ich das Auto geholt habe und dann sind wir wieder her gekommen. Steve hat einiges abbekommen, was jetzt zum Glück wieder verheilt ist. Er hat mich beschützt", unterbreche ich ihn und erzähle alles. Dann blicke ich vorsichtig in die Gesichter meiner Mitbewohner. "Was? Warum habt ihr uns nicht gerufen? Warum habt ihr uns nicht danach informiert?", platzt es aus Natasha raus. "Es war spät. Steve war verletzt und ich hab mich darum gekümmert und dann dachte ich ihr würdet schon schlafen, also wollte ich niemanden wecken", murmle ich beschämt. "Das war ein gezielter Anschlag auf euch! Ihr müsst uns doch Bescheid geben! Vergiss die dämliche Uhrzeit. Weck uns in Zukunft einfach", schimpft Tony. Ich blicke auf den Boden. "Tut mir leid. Ich weiß ja, dass es dumm war. Tut mir leid", murmle ich und mir treten Tränen in die Augen. "Geht es dir gut, Sweetie? Bist du verletzt worden?", fragt meine Mutter besorgt. "Nein. Ich war nicht im direkten Gefecht. Ich hab nur aus der Ferne auf die Männer geschossen und versucht uns beiden die Gegner vom Hals zu halten", antworte ich und hebe den Kopf. "Hey Lilith, du hast mir unter anderem auch das Leben gerettet. Nichts davon ist deine Schuld", betont Steve und kniet sich vor mich. Ich versuche seinem Blick auszuweichen. "Doch. Du wurdest meinetwegen verletzt. Weil du mit mir da hin bist", murmle ich. Er nimmt sanft meine Hand und mein Kinn und zwingt mich ihn anzusehen. "Ich werde bei vielen Einsätzen verletzt. Das war absolut nicht deine Schuld. Denk nicht daran, ja?", versucht er mir klar zu machen. Ich hauche ein okay. "Wie geht es euch beiden?", fragt Pepper. "Ich wurde nicht verletzt. Ich hab nur auf so viele Menschen geschossen und auch getroffen", murmle ich. Steve setzt sich neben mich auf die Armlehne und legt seinen Arm um meine Schultern. "Mir geht es bestens. Alles verheilt und keine Narben, dank ihrer Versorgung. Lilith ist ein Naturtalent mit der Pistole", meint er und klingt sehr stolz. Alle Blicke richten sich auf mich. "Wir müssen anfangen dich zu trainieren", meint Clint. "Wer war der Mann mit dem Metallarm?", frage ich. "In höheren Kreisen nennt man ihn den Winter Soldier. Viele glauben nicht, dass es ihn gibt. Ihm werden über zwei Dutzend Attentate in den letzten fünfzig Jahren zugeschrieben", sagt Nat. "Aber wie kann das sein? Der müsste doch über fünfzig Jahre alt sein. Er sieht aber so aus, als wäre er höchstens dreißig oder so", hake ich nach. "Fakt ist, dass wir absolut nichts über ihn wissen", schiebt sie die Frage beiseite. "Gehen wir dann noch Essen?", fragt Thor. "Natürlich könnt ihr gehen. Ich bleibe hier in Sicherheit. Ich wollte es euch nur sagen, damit ihr Bescheid wisst. Ihr müsst nicht wegen mir hier bleiben. Ich koche mir einfach was Leckeres und schaue dann einen Film. Geht ruhig", sage ich schnell. Zögernd beschließen Clint, Nat, Tony, Thor, Pepper und Tony zu gehen. Steve bleibt bei mir. Selbst meine besten Überredungskünste schaffen es nicht ihn zum Gehen zu bewegen. "Ich pass auf sie auf", verspricht er dem Team. Mir fallen die Tüten unten ein. "Ich muss die Sachen aufräumen", rufe ich und laufe los. Cap folgt mir und klebt mir wie ein treuer Schoßhund an den Fersen. Unten angekommen packe ich schnell alles weg und frage dann ob Steve bei mir bleiben will. Will er. Also kochen wir etwas und gemeinsam machen wir einen Filmabend.

Lilith Romanoff - Der Beginn eines neuen Lebens (Avengers FF) (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt