Es waren inzwischen 4 Wochen vergangen und du hattest bis jetzt kaum noch einmal mit Tsukasa geredet. Du hast dich zwar gut eingewöhnt und viele neue Freunde gefunden, aber hast eigentlich gehofft, ihm etwas näher zu kommen. Bis heute.
Schon seit Jahren hattest du Probleme in Mathe, letztes Jahr wärst du deswegen sogar fast durchgefallen, worauf du dir geschworen hattest, dich im nächsten Jahr mehr anzustrengen. Doch auch wenn du es versucht hast, macht alles in deinem Kopf irgendwie keinen Sinn. Und jetzt stand schon die erste Klausur bevor.
„Verdammt, ich versteh Mathe einfach nicht!" seufztest du, während du dich neben dem Klassenraum mit deinen Freundinnen unterhältst. „Ich kann nicht wirklich gut erklären, aber wie wäre es, wenn du dir Nachhilfe holst?" schlug eine von ihnen vor. „Ja, es gibt auch von der Schule so ein Programm, das ist ziemlich günstig!" ergänzte eine andere.
„Wer sucht hier Mathe Nachhilfe?" ertönte eine vertraute Stimme von hinten. Ich drehe mich sofort um und vor mir steht Tsukasa, der mich wieder frech angrinst. „Zufällig..." fing er an, „Habe ich in Mathe volle Punktzahl gehabt. Vielleicht kann ich dir helfen?" schlug er vor. Mein Herz schlug so schnell, es fühlte sich an, als würde es gleich aus meiner Brust rausplatzen. Ich wollte antworten, brachte aber nur ein paar hingestammelte Laute heraus, und nickte schließlich nur. „Super!" freute er sich. „Wie wärs heute nach der Schule? Ich hätte Zeit, und du?" „J-Ja... Ich denke schon." antwortete ich. „Gut, dann würde ich sagen, wir treffen uns in der Bibliothek?" schlug er vor und ich nickte.
Das war die perfekte Gelegenheit, ihn besser kennenzulernen.Nach der Schule machtest du dich also auf den Weg in die Bibliothek. Tsukasa saß bereits mit einem Stapel Mathebücher an dem Tisch, und du sahst ihn zum ersten Mal eine Brille tragen. Und er sah unglaublich gut damit aus.
Langsam läufst du auf den Tisch zu, dein Herz rast in deiner Brust. Als der blonde Junge dich entdeckt, winkt er dir zu. Nervös setzt du dich neben ihn. „Hi, schön dich zu sehen!" begrüßt er dich und schlägt voller Elan eines der dickem Mathebücher vor ihm auf. Bei seinem Anblick hattest du fast schon vergessen, dass es ursprünglich ja darum ging, dass du besser in Mathe wirst.
ursprünglich.
Und tatsächlich verstandest du was er dir zu erklären versuchte, wenn du nicht grade ein bisschen - abgelenkt warst. „Du bist ein guter Lehrer, Tsukasa" sagtest du. „Findest du?" fragte er überrascht. Mit einem Kichern fuhr er sich durch seine rotblonden Locken und du merktest, dass er ein bisschen verlegen wurde. „Nun, ich hab meiner kleinen Schwester schon oft in der Schule geholfen. Vielleicht hab ich dadurch gelernt, wie man Sachen verständlich erklärt." sagte er mit einem Blick auf die Uhr. „Oh verdammt! Die Zeit ist schon fast um!" stellte er überrascht fest. Die Zeit war wirklich schnell vergangen, du hättest schwören können, dass du erst seit 10 Minuten hier warst. Aber vielleicht hattest du dich auch einfach nur in seinen goldbraunen Augen verloren. „Hey, wie wärs, wenn wir Handynummern austauschen? Ich hätte am Freitag wieder Zeit, und so können wir uns einfacher erreichen" du nickst und schreibst deine Handynummer auf einen der Rechenzettel, mit einem kleinen Herzchen daneben. Als Tsukasa dieses bemerkt, lächelt er. „Also, dann, wir sehen uns!" rufst du ihm zu, während du deine Sachen schnappst und aus der Tür verschwindest.