Kapitel 3

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Hier sass Sumi nun. In der Rehaklinik, in einem Rollstuhl welcher sie nach ihrem Unfall vor ein paar Wochen erhalten hatte. Aus einem kleinen Unfall welcher aus Eifersucht und Neid geschah, wurde zu einem Grossen, welcher Sumi's Leben drastisch verändert hatte.

Ihre sonstige energievolle Art hatte sie verloren. Sumi wusste gar nicht wie oft sie hier schon geweint hatte. Ihr Traum auf der Bühne Ballett zu tanzen war vernichtet. Niemals hatte Sumi gedacht, dass sie jemals an einen Rollstuhl gebunden werden würde.

Ihre Eltern versuchten gegenüber Sumi zu lächeln. Sagten, dass alles gut werden würde. Allerdings konnte Sumi ihnen ansehen, wie sehr es sie quälte. Ihr erging es nicht anders. Tag für Tag besuchte Sumi diese Reha um nur einen kleinen Funken Hoffnung zu erkennen. Aber jedes Mal, wenn jemand ihre Beine oder ihre Füsse berührte, spürte sie einfach nichts.

Der Fall auf ihren Rücken hatte tatsächlich das bewirkt, was keiner in der Schule erwartet hatte. Eigentlich müsste Sumi das Mädchen dafür hassen, was sie getan hatte. Hassen dafür, dass sie ihr im Weg gestanden war. Aber Sumi konnte es nicht. Aus irgendeinem Grund, wollte sie so rein bleiben, wie es ihr Name sagte. Rein von allem Hass, welches die Menschen hatten.


"Hey Suuumiiiii!", sang eine helle Stimme, welche das Mädchen zurzeit am liebsten hatte. Ihre hellblauen Augen, blickten gleich in das Gesicht ihres besten Freundes, welcher sie wie immer aus dieser Klinik holte. Bei ihm musste sie sich nicht verstellen. Tendou wusste ohnehin schon wie es ihr ging und versuchte sie jeden Tag zum lächeln zu bringen.

"Hallo.", sprach Sumi leise und wurde auch schon von dem Jungen geschoben. "Was? Nur ein Hallo? Nicht mal ein 'Hallo Monster' oder sowas?", fragte Tendou belustigt und auch ein wenig endtäuscht.

Kurz schmunzelte Sumi als sie es selbst merkte. "Hallo Monsterchen.", begrüsste sie den Jungen erneut, welcher lachte und vor sich hin summte.

Seit er gehört hatte, was geschehen war, hatte er sich einige Lieder ausgedacht welcher er immer wieder vor sing hin sang oder summte. Sumi wusste nur, dass er irgendwas mit Herzen brechen oder sonstige Dinge sagte, was manchmal echt lustig klang. Hin und wieder bewegte er seine Zeigefinger dabei was fast schon niedlich aussah.

"Wo schleppst du mich jetzt hin?", fragte Sumi und blickte über ihre Schulter. Es wurde zur Gewohnheit, dass Tendou sie überallhin mit nahm. Zum Eisessen, zu verschiedenen Parks, selbst auf Spielplätze. Tendou versucht in dieser Zeit seine Schuld zu begleichen, die er verspürte. Die Schuld daran, dass er nicht bei ihr gewesen war um sie zu beschützen. Dass es nur wegen ihm geschehen war.

Sumi hatte ihm viele Male schon gesagt, dass ihn keine Schuld traf. Er war ihr bester Freund welcher immer sein würde. Sie hatte selbst entschieden, ihn in Schutz zu nehmen. Selber entschieden, ihn ihren besten Freund zu nennen.

Ausserdem war er der Junge, welcher sie immer wieder unter die Menschen brachte. Menschen, welche Sumi immer wieder ansahen, wenn sie von Tendou geschoben wurde. Eigentlich schon fast lästig. Diese Blicke könnten sie sich alle sparen.

"Hm, sag ich nicht.", grinste Tendou und hüpfte leicht vor sich hin. "Aber du wirst deinen Rollstuhl dazu nicht brauchen.", fügte er hinzu, weswegen Sumi ein wenig ängstlich wurde. "Tendou...was hast du vor?"

Die Balletttänzerin Iwaizumi FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt