Little big lies

61 7 11
                                    




Ein fahles Licht von einer Glühlampe an der Decke ausgehend, flackerte in einem dunklen engen Raum auf. Langsam und müde stand Sky auf. Ein normaler Tag begann, Sky zog sich ihre Schutzkleidung an. Die täglichen Gedanken waren schon wieder in ihrem Kopf. Juhu, Jubiläum. Seit hundert Jahren tobte Krieg. Oma war erst 15 gewesen als Bomben fielen. Warum dauert das so lange? Lügen sie etwa? Wir sind seit einem Jahrhundert schon in Bunkern, wann hört das auf? Sky kämmte sich ihre blonden kurzgeschnittenen Locken die sie blau gefärbt hatte. Ihre grünen Augen funkelten im Glühlampenlicht. Die Schutzkleidung war grell orange mit schwarzen Streifen. Eigentlich war die Hose ganz schick aber das Oberteil ganz und gar nicht Skys Geschmack.

In dem Moment rief sie ihre Mutter. „Sky komm her, der „Morgentliche Kriegsberichterstatter" verkündet in 20 Minuten die Neuigkeiten." Schnell machte sich Sky frisch und putzte sich ihre Zähne. Dann ging sie aus ihrer Wohnung in den Versammlungsraum, wo die zwei Familien, die in einem Bunker lebten, zusammen sein konnten. Fernsehen, Familienabende und eben auch zusammen den Morgen- und den Abendkriegsberichterstattern zuschauen, wie sie über die aktuelle Kriegslage berichten. Der Raum hatte auberginefarbene Wände und eine Leinwand. Davor standen Sofas und Puffs zum entspannen. Es gab auch ein Bücherregal und einen kleinen Kaffeetisch. Als Sky hereinkam, fing gerade die Titelmelodie an zu spielen. Leise klopfte James, ihr Nachbar, auf den leeren Platz neben ihm. Er hatte dunkelbraune fast schwarze Haare und blaue Augen. Auch er trug Schutzkleidung. Genau wie jeder: Skys Eltern, James Eltern und seine Schwester Amalia. Seine Urgroßmutter, die er nich mehr kenngelernen konnte, war 16 als der Krieg anfing und war gerade bei Skys Ur-Oma zu Besuch als die ersten Bomben fielen. Seitdem lebten die beiden Familien zusammen in dem Bunker. Schnell huschte sie zu ihm. Der Kriegsberichterstatter fing an zu reden. „Leider sehen wir immer noch keinen Ausweg aus der jetzigen Lage." Bla bla bla. dachte sich Sky. 

Doch dann schlich sich ein etwas nervöser Gesichtsausdruck auf das Gesicht des Kriegsberichterstatters und es brach aus ihm heraus.

"Ich kann das nicht mehr. Alles ist in Ordnung. Sie lügen. Sie ..." Auf einmal brach das Signal ab und man sah nur noch ein Testbild. Alle sahen geschockt aus. Skys Mutter hielt sich die Hand for den Mund und fing an zu weinen."  sie haben uns alle belogen." Sie sackte auf die Knie. Sky war so wütend. James Gesichtausdruck ähnelte dem ihren. Sie wollte sofort aufstehen und aus dem Bunker fliehen, denn nichts hatte sie sich sehnlicher gewünscht. Für ihren Großvater, der am Anfang des Krieges als Soldat gefallen war. Für die anderen Milliarden Familien, die jemanden verloren hatten, wegen der Regierung. Sie hatten wahrscheinlich das alles gemacht, um uns zu kontrollieren und hatten, um alles glaubwürdiger wirken zu lassen, die Bomben selbst geworfen und die Soldaten in den Tod geschickt, damit niemand die Lüge herausfindet und verrät. Doch ihre Mutter hielt sie auf. "Mein Schatz, ich würde selber ja gerne kämpfen, aber ich bin zu alt und zu schwach. Kämpfe du für mich, für uns alle. Die Regierung ist mächtig, du brauchst Hilfe. Suche ersteinmal Verbündete. Allein schaffst du es nicht die Regierung zu stürtzen." dann schaute sie James an. "Bitte begleite und beschütze sie. Du bist ihr einziger Freund. "Sky wischte zärtlich  ihrer Mutter die Tränen aus dem Gesicht. "Ich verspreche es wird alles gut. Ich werde uns befreien." sagte Sky.

Diese Monster werden Zahlen, dachte Sky.

Für all das unnötig vergossene Blut, für all die guten Seelen, die wegen so etwas ihr Leben lassen mussten, für all die verletzten Familien die jemanden verloren haben, für all die Menschen die an Depressionen, Platzangst oder an anderen traumatischen Krankheiten leiden, deswegen und natürlich für Skys Opa.

Jede Seele, jeder Tropfen Blut muss von der Regierung zurückgezahlt werden! Nach all den düsteren Gedanken, mussten alle Emotionen raus und das taten sie. Sky weinte exakt zwei Stunden lang in James Armen, untröstlich und unumstimmbar ihren Plan auszuführen:

Die Regierung zu stürzen, alle Menschen aus ihren Bunkern zu holen und gemeinsam Rache zu nehmen.

Fortsetzung folgt ...

The Sky is our Limit (ONC 2023)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt