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„Ich wollte mit ihnen über ihre Arbeit reden." Es ist eine Feststellung. „Ich kann ihnen so keine Punkte dafür geben. Sie wissen, dass Betrug mit 0 Punkten bewertet wird. Dachten sie wirklich, dass sie damit durchkommen?"
Meine Hand ballt sich zur Faust, ganz unwillkürlich, doch ich merke wie mein Kopf beginnt, über diese Unfairness zu protestieren. Herr Krause hat die Stirn gerunzelt und seine blassblauen Augen wandern über mein Gesicht, suchen nach irgendeiner Reaktion auf seine Frage.
In der rechten Hand hält er den Papierfetz, wegen dem ich hier stehe. Er ist gerade so groß wie meine Handfläche und mit winzigen Buchstaben beschmiert, die Antworten, auf seine Fragen, die ich ohne nicht hätte geben können.
Ja, ich dachte, ich würde damit durchkommen, aber er hat es gesehen und das ist eben Pech. Es wäre ja nicht das erste Mal, aber das kann ich ihm kaum sagen, dass würde meine Noten doch zu sehr in den Keller reißen.
Herr Krause räuspert sich erwartungsvoll, doch das Geräusch wird durch die Klingel und mehrfaches Türöffnen draußen übertönt. Ich gebe mich nicht der Illusion hin, nur wegen des Stundenendes einfach gehen zu können, doch ich kann nicht verhindern, dass meine Augen für eine Sekunde zur Tür huschen.
Wie einfach wäre es, jetzt einfach zu gehen. Doch ich kann der Situation nicht entkommen, ich kann nicht aus diesem Gebäude raus, ohne, dass ich es später bereuen werde. Noch immer wartet mein Lehrer auf eine Antwort, also hebe ich leicht meine Schultern und lasse sie dann wieder fallen.
Herr Krause seufzt und zupft mit der linken Hand an seinem rechten Hemdärmel. Eine nervöse Geste, die ich schon öfter gesehen habe, wenn er nicht weiterweiß, aber noch nie wegen mir. Eine sarkastische Stimme in meinem Kopf beglückwünscht mich, dass ich den ersten Lehrer für den Tag zum Verzweifeln gebracht habe, obwohl erst zwei Stunden um sind.
Aber das bedeutet nur, dass auf mich noch sechs weitere Stunden warten und so ist der Triumph vergleichsweise gering. Lieber wäre ich jetzt draußen und würde die Zeit nutzen, um meinen Kopf freizukriegen.
„Was haben sie sich nur dabei gedacht? So etwas kenne ich doch von ihnen überhaupt nicht", merkt er an und ich bin kurz davor, die Augen zu verdrehen. Er klingt resigniert, doch viel mehr stört mich die leise Enttäuschung, die in seiner Stimme mitschwingt. Als würde er Besseres von mir erwarten.
Dieser Gedanke lässt ein wütendes Kribbeln in meinem Nacken entstehen und wie aus dem Nichts habe ich das unbändige Bedürfnis, mich zu rechtfertigen, ihm irgendeine Erklärung zu geben, auch wenn ich weiß, dass es keinen sinnvollen Grund für Betrug gibt.
„Ich bin eben nicht der perfekte kleine Streber, den sie in mir sehen", knalle ich Herrn Kraus unwirsch vor den Kopf. Bei diesen Worten und meinem harschen Ton zuckt er zusammen und weicht minimal zurück.
Diese Bewegung erfüllt mich mit mehr Genugtuung als sie sollte und ein Impuls sagt mir, ich solle gleich den nächsten Satz hinterherschieben, mich verteidigen, obwohl er mich noch nicht einmal wirklich angegriffen hat.
„Ich glaube nicht, dass sie es nötig haben...", setzt er gelassen an und sein ruhiger Tonfall verstärkt das Kribbeln nur und sorgt dafür, dass es langsam beginnt, sich auszubreiten.
„Ich hätte sowieso null Punkte geschrieben und ich dachte, so habe ich wenigstens eine Chance auf mehr", fahre ich ihm scharf über den Mund, „Es kann ihnen doch auch egal sein, tragen sie mir die Punkte ein und lassen sie mich einfach in Frieden."
Endlich verändert sich auch seine gefasste Miene und weicht einem entrüsteten Ausdruck, gepaart mit Unglauben, dass ich es wage, so mit ihm zu reden. Ich bin ohne Frage zu weit gegangen und bevor ich zurückrudere, wähle ich lieber den Weg nach vorn.
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¡No Desespera!
Romance- pausiert - „Du hast da was", wispert er und sein warmer Atem streift meine brennenden Wangen. Mein Herz pumpt so heftig in meiner Brust, dass ich das Gefühl habe, es ist darauf und daran herauszuspringen. „Was?", frage ich atemlos. Ich hebe mein...