New York City WG (Star Gast: Nash Grier)

Jetzt auch noch Jungs?

,,Aufwachen du Lappen. Ich hab schon was zu essen geholt."

Müde öffnete ich meine Augen. Ich blickte zur offenen Zimmertür und sah Juliét alle paar Sekunden in Eile vorbeigehen.
,,Jaa, Moment." erwiderte ich ihr.

,,Nicht Jaa Moment , beweg deinen Hintern mal hierher ich muss gleich los."

Unmotiviert schleppte ich mich Richtung Zimmertür und lehnte mich am Rahmen an.
Meine Hände streckte ich in die Luft.

,,Wo willst DU denn hin?."

,,Die Agentur hat mich vorhin angerufen. Sie meinten, dass sie heute noch einen letzten Termin für das Casting für mich haben."

Ich begab mich zum Tisch und griff nach dem belegtem Bagle, den Juliét mir mitgebracht hat.

,,Na wenigstens einer von uns der noch Glück hat..."

,,Ach Brüderchen, Kopf hoch das wird schon wieder."

,,Mhm."

Ich biss in den Bagle und starrte leer durch die Luft.
Juliét sah auf ihre Armbanduhr und sprang auf.
,,Na gut ich muss los. Geh raus und such dir ne Beschäftigung . Wir sind ja in New York, sieh's positiv. Und hör auf zu flennen."

Sie packte ihren Bagle ein und verließ daraufhin das Hotelzimmer.

Nachdem ich mit dem Frühstücken fertig war, zog ich mich an und ging raus, um mich in der neuen Stadt umzusehen. Ich nahm noch meine Umhängetasche mit, um draußen ein bisschen zu zeichnen.
Es war nicht leicht, sich hier in den Straßen von New York zurecht zu finden. Die komplette Stadt war wie ein Schachbrettmuster angelegt und die meisten Gebäude ähnelten sich.
Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und suchte bei Maps die Route zum Central Park.
Auf dem Weg befanden sich etliche Fast-Food Läden. Sowas wie normale Supermärkte schien es hier wohl kaum zu geben.
Dies war schon gewöhnungsbedürftig, für jemanden, der aus einer ruhigen Vorstadt in England kommt.
Vor allem die hohen, aneinander gereihten Gebäude verschafften mir ein völlig anderes Feeling, als das ich es üblicherweise gewohnt war.

Eine halbe Stunde verging bis ich endlich ankam. Ich schlenderte noch etwas umher bis ich einen freien Platz auf einer Bank am Rand des Parks gefunden hatte. Noch immer ließ mich der Gedanke nicht los, dass der Start mit Juliét hier in New York völlig nach hinten losging.
Doch nun wollte ich mich etwas ablenken.
Ich nahm Bleistift und Block aus der Tasche raus und schaute mich in der Umgebung um.

Plötzlich bemerkte ich auf den Treppen eines Gebäudes schräg gegenüber von mir einen Jungen sitzen. Seine engen blauen Jeans ergänzten sich zu seinem etwas dunkleren völlig zugeknöpftem Hemd. Darüber gezogen hatte er eine lange grüne Herbstjacke und auf dem Kopf trug er einen grauen nach hinten gezogenen Beanie. Das Licht schien seitlich auf seine himmelblauen Augen und seine vollen, roten Lippen.
Gelangweilt blickte er durch die Gegend als würde er auf jemanden warten. Ich musterte ihn erst ein paar Male doch nach einiger Zeit konnte ich gar nicht aufhören zu ihm rüber zu blicken. Also begann ich ihn auf dem Blatt zu zeichnen. Irgendwie faszinierte mich der Junge und während ich ihn zeichnete überlegte ich wirklich, zu ihm rüber zu gehen und ihn anzusprechen.
Doch was sollte ich ihm überhaupt sagen? Warum wollte ich ihn überhaupt ansprechen? Schließlich war ich mir sicher, dass ich nur an Mädchen interessiert bin. Und doch strahlte er etwas aus, dass mich dazu veranlassen wollte mit ihm zu reden. Echt komisch. Sowas ist mir auch noch nie passiert.
Nach etlicher Zeit war meine Zeichnung von ihm auch so gut wie fertig. Ich verpasste dem Bild noch den letzten Feinschliff und setzte unten rechts meine Signatur rein: P.Stalish
Ich wandte meinen Blick von der Zeichnung ab um ihn mir nochmal anzusehen, doch ehe ich mich versah war er plötzlich nicht mehr zu sehen. Von einem Moment zum andern. Als hätte er sich in Luft aufgelöst.
Das kann doch wohl nicht sein. Wie ging das jetzt so schnell?
Ich dachte auf der Bank noch einen Moment an ihn, als ich plötzlich eine Nachricht von Juliét bekam:

,,Komm mal in ner halben Stunde zu Subway an der Fifth Avenue. Das Casting ist schon beendet."

Oh Shit, das konnte nichts Gutes bedeuten, wenn es so schnell ging.
Ich packte meinen Block ein und machte mich schleunigst auf dem Weg zu ihr..