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Zu sagen, dass Morgan verwirrt wäre, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Er verstand nicht, was gerade mit ihm passierte. Diese grobe Behandlung war nichts ungewöhnliches, wenn man bedachte, dass er das letzte Jahr im Krieg und mit einer der besten Krieger war. Seine Erfahrung auf dem Schlachtfeld und als Anführer, wurden eigentlich kaum von jemanden zu dieser Zeit übertroffen. Aber dennoch fühlte er sich in diesem Moment so hilflos und schwach als er von den zwei Wachen in sein Zimmer gebracht und auf sein Bett gesetzt wird. Sein Alpha hatte sich beruhigt und war in einen tiefen Schlaf gefallen während er ebenfalls etwas müder wurde. Seinen Alpha zu unterdrücken war doch anstrengender gewesen als gedacht und auch seine kreisenden Gedanken um seinen Omega, machten ihn nur noch müder.

Etwas verwirrt und erschöpft sah er daher zu dem Beta hoch und schloß kurz seine Augen bevor er sie öffnete und seine hervorbrachte.
"Was hast du mir gegeben?" fragte er leise und schwächer als er klingen wollte. Seine Gedanken fühlten sich langsamer und irgendwie schwerer zu greifen an und das hatte ein paar Minuten eingesetzt als der Beta ihm diese Kräuter zu essen gegeben hatte.

"Silberkraut" sagte der Beta während er sich auf seinen Stuhl dem Alpha gegenüber setzte und den Alpha musterte "Es sollte euren inneren Alpha schwächen und einschlafen lassen, dadurch müsst ihr nicht gegen ihn ankämpfen... Dazu werden eure scharfen Sinne abgeschwächt, sodass ihr Pearl nicht mehr riechen und hören könnt von der Distanz" erklärte er ruhig "ich denke, es wird für euch das Beste sein das die nächste Woche auf jeden Fall noch einzunehmen damit sich der Vorfall von heute nicht wiederholt" redete er weiter "Das Wohl meiner Königin ist mir nämlich sehr wichtig" sagte er dann mit etwas Nachdruck und einem strengen Blick.

Morgans Augen weiteten sich und er starrte den Beta an, sein Blick wechselte zwischen Wut und Schuld hin und her "Mir ist sein Wohl auch sehr wichtig" brachte er dann hervor und presste seine Lippen aufeinander. "Ich bin schließlich sein Mate..." und du bist nur ein Betaarzt, lag ihm auf der Zunge, aber schluckte es lieber runter. Er war nicht hier um mit dem Beta einen Streit anzufangen, er schien zu wissen was mit Pearl los war und schien sich dazu auch noch gut um ihn zu kümmern.

"Eure Majestät... Es tut mir wirklich leid ihnen das zu sagen, aber so sieht es nicht aus, sonst hätten sie nicht darauf gedrängt heute seine Heat mit ihm zu verbringen" brachte der Beta hervor, sein Blick verriet seine unterdrückte Wut, genauso wie sein gepresster Ton.

Etwas fassungslos sah der Alpha zu dem Arzt und biss dann seine Zähne fest aufeinander "Ich habe nicht gedrängt, ich habe Pearl danach gefragt ob er das möchte, er hätte auch nein sagen können!" Sein Körper spannte sich an und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er war lange weg gewesen und sehnte sich nach dem vertrauten Geruch, der nicht an irgendwelchen getragenen Kleidern seines Omegas hingen, sondern direkt von ihm selbst. Seine Ruts waren ebenfalls schmerzhaft und er dachte er würde Pearl so helfen. Schließlich waren Heats schlimmer ohne Mate als Ruts, zu mindest von allem, was er weiß. Natürlich wusste er, dass der Omega krank war als er zurückkam, aber er dachte es sei eine Magenverstimmung gewesen und nicht was auch immer das jetzt war. Dazu hatte er auch nicht damit gerechnet, dass seine Heat so bald ist und er tatsächlich zustimmt.

"Eure Majestät... Denkt ihr das wirklich?" brachte der Beta dann fassungslos hervor und ballte seine Hände zu Fäusten.

"Natürlich, ich wollte ihn doch nicht drängen. Wenn ich ihn drängen wollte, dann hätte ich ihn doch gar nicht gefragt sondern wäre einfach zu ihm gekommen, wenn ich seine Heatpheromone gerochen hätte"

Der Beta lachte fassungslos und fasste sich an die Stirn, den komische Blick des Alphas beachtete er gar nicht und atmete dann tief durch.
"Eure Majestät... Von welchem Reich kommt Pearl?" fragte er ruhig und beugte sich vor. Seine unterdrückte Wut war noch immer mehr als deutlich in seinen Augen erkennbar, auch wenn er sich zwang ruhig zu bleiben. Seine Stimme drohte auch langsam in die überzugehen mit der man einem Kleinkind etwas extrem simples erklärt, was es aber immer wieder falsch macht.

An Omegas willWo Geschichten leben. Entdecke jetzt