Luna blieb vor der schlichten Eingangstür zum Ravenclaw-Gemeinschaftsraum stehen. Müde griff sie nach dem bronzenen Türklopfer in Form eines Adlers und klopfte gegen die Tür. Als sie ihn wieder losließ, stellte der Adler ihr seine Frage: „Welche Bedeutung haben Sterne für unsere Existenz?“
Luna verdrehte die Augen. Sie mochte müde sein, aber selbst im Halbschlaf konnte sie diese Frage beantworten.
„Die Sterne haben eine fundamentale Bedeutung für unsere Existenz. Sie sind die Schöpfer und Zerstörer von Leben, da Sterne die Geburtsstätten von Planeten sind, auf denen Leben entstehen und sich weiterentwickeln kann. Zudem sind sie ein Symbol für unsere Träume und Hoffnungen, die uns antreiben, unsere Ziele zu erreichen und uns selbst zu verwirklichen. Die Sterne erinnern uns daran, dass wir Teil eines größeren kosmischen Ganzen sind und dass unser Leben Teil eines größeren Plans ist.“„Eine bemerkenswerte Antwort“, lobte der Adler sie fröhlich. Ein leises Klicken erklang, als das Schloss aufsprang und die schlichte Tür zur Seite schwang, um sie einzulassen.
Luna zögerte beim Eintreten. Ihre neuen Mitschüler waren bereits alle im Gemeinschaftsraum versammelt und beschäftigten sich mit der Verteilung der Schlafräume. Jeder würde sofort bemerken, dass sie neu war. Man würde sie anstarren und über sie tuscheln. Beides war nichts Neues für Luna, aber sie fühlte sich heute Abend dem nicht mehr gewachsen.„Luna Gordon?“
Eine Ravenclaw kam ihr entgegen. Ihr rotbraunes Haar fiel ihr wie glänzende Seide über die rechte Schulter und ihre blauen Augen strahlten so viel Freundlichkeit und Wärme aus, dass Luna nicht anders konnte, als sich selbst ein kurzes Lächeln abzuringen.
„Ich fürchte, das bin ich.“
Versuchte sie wirklich tough zu sein?
„Ich bin Desideria und die Vertrauensschülerin von Ravenclaw. Aber nenn mich Daria. Meine Eltern lieben, wie alle Zauberer, furchtbar altmodische Namen und ihnen ist es egal, ob man später unter ihn leidet oder nicht“, stellte sie sich lachend vor. „Komm nur rein. Wir haben schon auf die gewartet.“Sie schob Luna in den Gemeinschaftsraum und hakte sich bei ihr unter. Luna ließ sich einfach durch den Raum führen, während ihre Mitschüler ihr neugierige Blicke zu warfen.
„Ignoriere die einfach. Spätestens in einer Woche haben sie schon wieder vergessen, dass du neu bist“, flüsterte Daria ihr aufmunternd zu. „Und da wären wir.“
Luna blinzelte verwirrt. Daria war mit ihr vor einem Sofa stehen geblieben, auf dem ein Ravenclaw mit Vertrauensschülerabzeichen saß. Mit dem strohblonden Haar und dem sommersprossigen weißen Gesicht wirkte er beinahe wie ein Gespenst. Luna schluckte. Seinem verschlossenen Geschichtsausdruck nach zu schließen, freute er sich überhaupt nicht darüber, einen weiteren Neuankömmling neben den Erstklässlern aufs Auge gedrückt zu bekommen. Neben ihm saß ein schwarzhaariges Mädchen. Sie sah Luna aus nussbraun Augen und mit ernster Miene an.In Lunas Augen sie umwerfend hübsch. Ihre Haare fielen ihr in langen Locken über den Rücken und umrahmten das engelsgleiche Gesicht mit den feinen Gesichtszügen. Ihre Haut hatte einen warmen Karamellton.
Luna hauchte ein leises: „Hi.“
„Also“, begann Daria sie einander vorzustellen, „Das hier ist Barty Crouch, er ist wie du siehst ebenfalls Vertrauensschüler und neben ihm in dem Sessel sitzt Marjorie Foley. Marjorie ist meine Zimmernachbarin.“
Sie sah Luna an und lächelte wieder.
„Barty? Marjorie? Darf ich vorstellen, das ist Luna Gordon.“
Beide brummten ein; „Sehr erfreut, Luna.“
Luna war genauso wenig begeistert über diese Vorstellungsrunde wie die beiden Ravenclaws.
Luna wollte einfach nur in Bett.„Ich dachte, du hast vielleicht noch Hunger“, redete Daria weiter und zeigte auf einen prall gefüllten Teller. „Ich hoffe, du magst ein paar Sachen davon. Professor Flitwick, unser Hauslehrer übrigens, hat uns von deiner Lage erzählt. Er hat Barty und mich darum gebeten, sich ein wenig, um dich zu kümmern, bis du dich eingelebt hast. Du kannst bei Marjorie und mir im Zimmer schlafen, wenn du magst.“
Daria ließ sich neben Barty auf das Sofa fallen und deutete Luna, sich neben ihr hinzusetzen. Plötzlich musterte Barty sie neugierig. Zögernd setzte sie sich neben Daria auf das Sofa und starrte den Teller an. Das Wasser lief ihr Mund zusammen. Der Duft der frischen Pasteten war köstlich. Sie hatte seit dem Vorabend der Schlacht nichts mehr gegessen. Sie schnappte sich eine Pastete und biss hinein. Der Geschmack war himmlisch. Sie seufzte genüsslich. Neben ihr lachte jemand. Es war Barty.
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The Adventures of Luna Lovegood
FanfictionNachdem Voldemort die Schlacht von Hogwarts für sich entschieden hat, findet Luna Lovegood auf ihrer Flucht vor den Todessern in den Trümmern von Hogwarts einen Zeitumkehrer. Sie reist zurück ins Jahr 1977 und trifft dort auf Daria Avery, mit der si...