Es ist keine Zauberkunst ein guter Freund zu sein

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Auch nachdem der neue Schüler nach Aufruf von Professor Weasly längst den Gemeinschaftsraum von Slytherin verlassen hatte, stand Ominis noch wie angewurzelt an seinem Platz

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Auch nachdem der neue Schüler nach Aufruf von Professor Weasly längst den Gemeinschaftsraum von Slytherin verlassen hatte, stand Ominis noch wie angewurzelt an seinem Platz. Er war immer noch überrumpelt von dem ersten Kennenlernen mit Tom. Das Gespräch verlief nicht nach Plan - auch wenn es keinen wirklichen Plan gab. Geplant war aber auf jeden Fall nicht, dass er sich um den Neuzugang kümmern würde. Es ärgerte ihn, dass er Tom nicht erzählt hatte, dass er nach den Nixen Ausschau halten soll - dann wäre er zumindest fürs Erste beschäftigt gewesen.

"Ominis. Ominis!" "Mhm, ja?" Sebastian riss Ominis aus seiner Stase. "Wie ist das Gespräch zwischen dir und Tom...Thomsam gelaufen?" Sebastian betonte dabei besonders den Namen des neuen Schülers und versuchte sich nichtmal ein Grinsen zu verkneifen.  "Ich habe mich wohl verpflichtet, ihm bei seinen ersten Tagen in Hogwarts zu helfen."  "Aha, ich wusste ja gar nicht, dass du dich gegenüber Neuen zu hilfsbereit zeigen kannst." Aus Sebastians Grinsen wurde ein leicht verdutzter Gesichtsausdruck. "Das war auch nicht der Plan, Sebastian und ich möchte im Moment nicht darüber nachdenken. Und wie lief es bei euch?" fragte Ominis, obwohl er die Antwort darauf schon kannte. "Er hat Interesse an..." Sebastian beugte sich zu ihm vor und sagte in einem flüsterenden Ton "...geheimen Zaubersprüchen gezeigt. Vielleicht habe ich eine verwandte Seele gefunden."                                                                                                                                     Ominis atmete auf - zum Glück doch kein verwunschener Geist. Nach diesem kurzen Moment der Erleichterung , wurden ihm jedoch die Worte von Sebastian bewusst und er fuhr ihn an:  "Wie meinst du das Sebastian? Wie seid ihr denn bei eurem ersten Kennenlernen bitteschön auf das Thema geheime Zaubersprüche gekommen?!" Sebastian strich sich ertappt am Hinterkopf: "Ich sagte ihm lediglich, dass die offiziellen Zauberbücher uns nicht alle Zauber lehren." Ominis verdrehte genervt die Augen und erwiderte: "Erzählst du das auch jedem bei einem Butterbier? Und ich glaube wohl kaum, dass du nach deinem ersten Treffen mit jemanden von einer verwandten Seele sprechen kannst - du kennst ihn doch gar nicht." Er wollte eigentlich noch weiter in seiner Moralpredigt ausholen, Sebastian lenkte jedoch schnell ein: "Oh wie die Zeit vergeht, wir müssen zum Unterricht für Zauberkunst."  Ominis mochte Professor Ronen, auch wenn es nicht wirklich sein leistungsstärktes Fach war. Deswegen ließ er sich auch auf das weniger geschickte Ablenkungsmanöver von Sebastian ein und sie machten sich gemeinsam auf den Weg. 

Im Unterrichtsraum angekommen, stellten sie fest, dass Professor Romen noch nicht anwesend war. Ominis nutzte die Gunst der Stunde um Sebastian nochmals auf den Zahn zu fühlen, der sich bereits an ihre Arbeitsbank gesetzt hat. Er stellte sich neben ihm und stützte sich mit einem Bein auf der Sitzbank ab und fing an leicht zu schimpfen: "Halte dich bitte in Zukunft zurück bei deinen Aussagen. Wenn jemand falsches davon Wind bekommt, kann es großen Ärger geben. Das möchte ich mir nicht mal ausmalen.", Letzteres sagte er schon fast theathralisch und vergrub seine Hand dabei im Gesicht. Ominis bekam daraufhin jedoch keine Antwort, denn Tom betrat nun ebenfalls den Unterrichtsraum und wurde direkt eingehend von Sebastian gemustert. Wenn man vom Teufel spricht. Ominis wollte sich gerade mit diesem Gedanken neben Sebastian an den Platz begeben, als er plötzlich eine Hand an seiner Seite spürte, die ihn in seinem Vorhaben stoppte "Tut mir Leid Ominis, magst du dich bitte heute ausnahmsweise woanders hinsetzen?" sagte Sebastian mit gedämpfter Stimme, "Du weißt ja, dass ich in geheimer Mission unterwegs bin, und das ist eine gute Gelegenheit ihn auszufragen." "Was soll das? Das ist mein Platz - seit vier Jahren", dachte sich Ominis während er, überrumpelt von der Situation, stumm stehen blieb. Sebastian hob bereits seine Hand um Tom zu begrüßen. Aber eine Gryffindor-Schülerin, Natsai Onai, kam ihm zuvor. "Hier! Hier ist noch ein Platz frei!", rief sie Tom zu, der sich auch direkt lächelnd zu ihrem Arbeitsplatz begab und sich neben sie setze. "Verdammt!", zischte Sebastian während sein Blick Tom folgte,  "Aber es wird noch ausreichend Gelegenheiten geben." Er wandte sich nun Ominis zu und klopfte ryhthmisch mit der Hand auf die Bank, "Mein linker, linker Platz ist doch noch frei und ich wünsche mir den Ominis herbei." Dabei setzte er sein charmantestes Lächeln auf - welches Ominis eh nicht sah und auch keine Anstalten machte, das Angebot wahrzunehmen. Er dachte nicht mal daran sich nach dieser Aktion noch neben ihn zu setzen und begab sich wortlos an einen freien Tisch in der hintersten Reihe. Er spürte den verdutzten Blick von Sebastian, der ihm folgte. Er wusste ja wie neugierig Sebastian ist, wenn es um Geheimnisse ging, aber er hätte ihn zumindest vorher in seinen, schlecht umgesetzten, Plan einweihen können. Toller Freund. 

Professor Romen begann seine Unterrichtsstunde damit die Schüler zu fragen, welche Zaubersprüche sie nach den Sommerferien noch kannten. Ominis war noch zu tief in Gedanken versunken und folgte dem Unterricht nicht - das machte aber nichts, denn keiner seiner Mitschüler schien noch Erinnerungen an die vorherigen Unterrichtsstunden zu haben.

"Hm...gut es scheint wir brauchen dringend eine Auffrischung. Suchen Sie sich einen Partner und stellen Sie sich an beiden Seiten des Klassenraums auf." rufte Professor Romen in seiner fröhlichen Art in die Runde. "Hey Ominis, wollen wir zusammen die Übung machen?", rief Sebastian von seinem Platz aus versöhnlich. "Warum fragst du nicht deinen neuen Freund Tom? Ich meine, wenn du ihn eh lieber als Sitznachbarn hast.", nörgelte Ominis Sebastian mit einem enttäuschten Unterton an. "Ich arbeite heute mit...", Ominis versuchte sich an seine übrigen Mitschüler in diesem Unterricht zu erinnern, "Leander Prewett zusammen." Dieser schaute verdutzt: "Tun wir das?" Ominis ärgerte sich, dass ihm auf die Schnelle kein anderer Name eingefallen ist - er wusste, dass Sebastian Leander nicht leiden konnte - er selber mochte ihn ebenfalls nicht. "Aha? Wie du willst." antwortete Sebastian in einem genervten Unterton. "Dann arbeite ich halt mit äh... Poppy zusammen." Poppy war zwar überrascht, aber schien erfreut zu sein, dass Sebastian sie als Partnerin wollte - Ominis fiel bei dieser Kurzschlussreaktion vom Glauben ab und fragte sich, warum Sebastian gerade Poppy gewählt hatte. Er wusste doch, dass Sie ein Auge auf ihn geworfen hatte und ihr das Hoffnungen machen könnte.  Was sollte das?

"Na, wenn du mich schon zu deinem Partner auserkoren hast, möchte ich es dir zumindest nicht leicht machen." Leander baute sich vor Ominis auf. Der Rothaarige hatte sein übliches  gehässiges Grinsen aufgesetzt. "Nur weil du blind bist, werde ich keine Rücksicht auf Dich nehmen." Die zusammengefundenen Paare stellten sich jeweils gegenüber und begannen mit der Übung. "Accio!" Ominis zog ein Buch aus der Hand von Leander zu sich. Mit einem erneuten "Accio!" holte sich Leander das Buch wieder zurück.

"Tom schlägt sich für seine erste Unterrichtsstunde verdammt gut.", überhörte Ominis Sebastian mit einem erstaunten Ton sagen.  "Konzentriere dich lieber auf die Übung als auf den Neuen, sonst..." 

"Depulso!" Daraufhin ein dumpfer Knall, gefolgt von einem schmerzerfüllten "Ahhhhh!"           Ominis wurde schmerzhaft aus seinem Gedanken gerissen und ging in die Hocke. Blut tropfte aus seiner Nase auf den Boden. "Hahaha, ups. Aber das passiert, wenn man mit den Gedanken nicht bei der Sache ist. Du solltest mir dankbar für diese Lektion sein.". Überheblich verschränkte Leander seine Arme. 

"Ominis, geht es dir gut?" Besorgt stürmte Sebastian direkt zu Ominis. Er zückte ein Taschentuch aus seiner Hose und hielt es Ominis an die blutende Nase. "Sag mal, gehts dir noch gut?!", raunte er anschließend aggressiv den Rothaarigen an, "Das wird noch ein Nachspiel haben!"

"Mensch, was hast du denn? Ich habe ihm doch gesagt, dass ich keine Rücksicht nehmen werden, das werden andere später auch nicht. Und wenn dein Freund hier meint in Gedanken versunken eine Übung mit mir machen zu müssen, ist das nicht mein Problem." 

Sebastian drückte Ominis sanft sein Taschentuch in die Hand und erhob sich anschließend mit einem bösartigen Blick. Er stapfte mit großen Schritten auf Leander zu: "Na gut, wenn du es so haben willst, warum tragen wir das nicht in einem Duell aus? Nur Du und ich, heute! Vor Unterrichtsbeginn in Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wenn du dich traust." Leander baute sich vor Sebastian auf. "Wenn ich mich traue? Wenn du du dich traust." Dabei schaute er einige seiner Mitschüler mit einem triumphierenden Blick an, als hätte er schon längst gewonnen. Einige lachten gehässig mit ihm.

"Meine lieben Schüler. Ich glaube Sie alle könnten alle ein wenig frische Luft vertragen. Kommen Sie. Wir werden nun spielerisch die Übung von gerade verinnerlichen. Folgen Sie mir!" Professor Romen versuchte die Situation auf seine Art und Weise zu beruhigen.


Alle guten Dinge sind nicht dreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt