Alle guten Dinge sind nicht drei

Auf der Spielwiese

Sebastian schaute Leander immer noch mit einem wilden Blick an, er wollte ihm heimzahlen, was er Ominis angetan hatte. Dieser erwiderte seinen Blick nur mit einem hämischen Grinsen: "Na dann sehen wir uns später, Sallow. Danach wird es dir schlechter ergehen als ihm hier."

Er zeigte dabei auf Ominis, der es mittlerweile zwar geschafft hatte, sich aufzuraffen, aber noch ein wenig benommen nach dem Buchattentat war und sich an einen Tisch abstützte. Seine Nase schmerzte pochend und er musste regelmäßig das Taschentuch zücken um sich das heraustropfende Blut abzuwischen. "Was für ein verdammtes Arschloch!" und andere Schimpfwörter fluchte er dabei immer wieder vor sich hin.

Leander machte sich derweil, wie die meisten anderen Schüler auch, auf den Weg nach draußen, wie von Professor Romen zuvor angeordnet wurde.

Sebastian schaute ihm bösartig hinterher, bis er aus der Tür ging und außer Sichtweite war. "Der kann was erleben!", murmelte er missmutig vor sich hin.

Sein Blick fiel nun auf Ominis, der das vorher schneeweiße Taschentuch mittlerweile in ein saftiges Rot getränkt hatte. Er ging auf ihn zu und legte ihm mit einem mitfühlenden Blick die Hand auf die Schulter: "Geht es Dir ein wenig besser?"

Noch bevor Sebastian eine Antwort bekam, gretschte eine andere Stimme dazwischen: "Du bist Ominis, richtig? Scheiße, was ist da denn soeben passiert? Ist das irgendwie dein Erzfeind oder so?" sagte Tom, während er sich ihm im schnellen Schritt näherte, "Ich kann dir was zum kühlen bringen."

"Äh, es geht schon, aber danke dir.", winkte Ominis ab, auch wenn ihn das freundliche Angebot von Tom ein wenig überforderte; sie kannten sich ja kaum. "Und nein, ich würde ihn nicht als meinen Erzfeind bezeichnen. Er scheint wohl nur Spaß daran zu haben, mit seinen Mitmenschen mies umzugehen." Er wandte sich Sebastian zu, der immer noch seine Hand auf seiner Schulter liegen hatte: "Und was war das gerade eben bitte für eine Nummer? Musstest du wirklich Leander direkt zu einem Duell herausfordern!? Das macht die Sache doch nur noch schlimmer!" schimpfte er überfordert mit der Situaton.

"Das konnte ich so doch nicht stehen lassen, Ominis.", Sebastian nahm seine Hand von Ominis Schulter und fasste sich an seine Brust. "Wenn jemand meinen besten Freund angreift, ist es das gleiche, als wenn er mich direkt attackiert hätte. Lass mich nur machen, du weißt doch, dass ich der beste Duellant in ganz Howarts bin. Das wird ihm in Zukunft eine Lehre sein, sich nicht mehr mit uns anzulegen - wenn er nicht seine restliche Zeit in Hogwarts in den Krankenflügeln verbringen muss." Seine Mundwinkel verzogen sich dabei zu einem leicht diabolischen Grinsen.

Auch wenn Ominis soeben angegriffen wurde, verabscheutete er Gewalt. Seine Stimme entspannte sich ein wenig: "Bitte Sebastian, das musst du nicht für mich tun..", fing er an, aber wohlwissend, dass seine Worte nicht viel ausrichten würden. Er wusste, dass, wenn sich Sebastian was in den Kopf gesetzt hatte, dieses auch umsetzen würde.

"Oha, sagtest du gerade, du seist der beste Duellant in Hogwarts?", Tom schaute Sebastian an und hob anerkennend seine Augenbrauen, "Dann sollte ich dein Date später mit dem Rothaarigem wohl auf keinen Fall verpassen." "Toll.", dachte sich Ominis, "die scheinen ja aus einem ähnlichen Holz geschnitzt zu sein." "Hm! Das solltest du auch nicht." grinste Sebastian Tom an. Er freute sich, dass er zumindest von einem Zuspruch bekam und um die Situation aufzulockern ergänzte er: "Wollen wir uns auch auf den Weg nach draußen machen? Nicht, dass ich die Spielstunde von Professor Romen begrüßen würde, aber ich glaube zumindest die frische Luft täte uns gut." Tom und Ominis nickten zustimmend und sie brachen gemeinsam auf.