einen Schritt

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Einen Schritt in die richtige oder falsche Richtung?
Ich habe mich krank schreiben lassen für diese Prüfungswoche. Ich werde das Semester wiederholen. Ich werde mir Hilfe holen.
Ich schaffe es nicht alleine.

Dass es soweit kommt, hätte ich nie gedacht,
aber es kommt immer anders als man denkt.
Ich habe Angst.

Es ist der 6. März 2023, 13:34 Uhr.
Ich liege schon seit zwei Tagen in meinem Bett.
Ich fühle mich leer. Ich fühle nichts. Ich kann nicht lachen. Ich kann nicht weinen.
„Ella?", meine Mutter öffnet die Zimmertür und unterbricht die Dunkelheit des Zimmers. Das Tageslicht blendet.
„Ich habe dort angerufen..", kann ich aus ihrer zittrigen Stimme entschlüsseln.
„Wir gehen nacher dorthin, du wirst über die Nacht überwacht und untersucht.", war es die richtige Entscheidung von den Tabletten zu erzählen?
Ich fühle mich, als würde ich in eine schwarze Schlucht fallen.
Es ist zu dunkel hier, um etwas zu sehen.
„Bitte packe deine Tasche.", sofort breche in Tränen aus. „Ich will nicht im Krankenhaus übernachten.", ich weis, dass ich Hilfe brauche, aber ich möchte nicht woanders sein, wenn ich schon zuhause Heimweh habe.
„Komm her.", sagt meine Mutter mit offenen Armen zu mir. Ich nehme meine letzte Kraft und umarme sie.

Meine Kliniktasche ist gepackt. Ich steige mühevoll ins Auto. Die ganze Fahrt über wechseln wir nur wenige Worte aus. Mein Kopf ist leer.

„Ja genau, die Ella mit starken Depressionen ist da. In welches Zimmer sollen wir sie bringen?", spricht die Arzthelferin in ihr Telefon. Diese Worte schlagen mir in den Magen. Ich breche in Tränen aus. Meine Mutter versucht mich zu beruhigen.

Nach einiger Zeit werden wir aufgerufen und in ein Behandlungszimmer geschickt. In diesem Raum hängt ein Plakat, darauf ist das ABC abgebildet, zum Lernen für Kinder. Bei X steht Oryxantilope - das X wurde markiert. Jeder andere Buchstabe hat ein Platz am Anfang des Wortes bekommen - bis auf X.
Ich weis nicht, warum mich das stört - doch es tut.
An mir wurde jegliche Untersuchung durchgeführt, die einem einfallen können.
Ich fühle mich ausgesaugt - wie als wäre ich nicht schon leer genug.
Als ich erfahren habe, dass ich vielleicht noch länger hierbleiben muss, damit die Therapie auch hilfreich durchgeführt werden kann, wusste ich, es wird sich etwas ändern, ob es nun gut wird, kann ich nicht wissen...

Als ich in das Zimmer gekommen bin, in welchem ich übernachten sollte - war ich froh zu sehen, dass ich alleine war und mein Bett am Fenster stand.
Ich liege in diesem Bett, es schmerzt alles. Meine Mutter schaut mir tief in die Augen „Das ist jetzt der Anfang in die richtige Richtung.", ich weis, dass sie recht hat, aber es fühlt sich komisch an.
Die Nachtschwester kommt herein.
„Alles in Ordnung bei Ihnen?", was soll ich antworten? Ja klar, ich bin gerne hier.
Sie wissen vielleicht was passiert ist, doch kennen tun sie mich nicht.

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