Linuri Pov:

Er zog mich in eine Umarmung, bevor ich meinen Satz beenden konnte. Eine seiner Hände strich durch mein Haar, während die andere sanft auf meinem Rücken ruhte. "Du musst dich nicht entschuldigen, Linuri. Es reicht, wenn du für Tuk da bist," sagte er leise. Seine Worte gaben mir ein Gefühl von Geborgenheit. Neteyam war immer für mich da und verstand mich wie kein anderer.

Ich erwiderte die Umarmung schweigend. Nach einer Weile lösten wir uns voneinander. "Danke, Neteyam," sagte ich ruhig. Er lächelte nur leicht. Plötzlich nahm ich jemanden hinter mir wahr und drehte mich um. Es war meine Stiefmutter. Ich stand auf und fragte sie: "Was hast du mit der Frau besprochen?" Sie antwortete: "Ob das Kind etwas gegessen hat, das zu diesen Symptomen führt." Ich sagte nichts.

"Wir sollten gehen. Wir stören dich hier bestimmt," fügte sie hinzu. Ich schüttelte den Kopf, aber sie beschlossen trotzdem, nach Hause zu gehen. Ich ging zurück in die Hütte, um das Kind zu fragen, ob es ihr besser ging. Sie nickte nur. Ich wandte mich an die Frau und sagte: "Es ist wahrscheinlich, dass sie Bakterien im Magen hat, die die Schmerzen verursachen. Entweder reinigen wir ihren Magen oder geben ihr die notwendigen Medikamente. Sie entscheiden." Sie entschied sich für die Medikamente, die sie von meiner Freundin erhielt. Sie bedankten sich und verließen die Hütte.

Etwa zwei Stunden später endete meine Schicht, und ich machte mich auf den Heimweg. Zu Hause angekommen, sah ich meine Familie beim Abendessen und setzte mich dazu. Wir sprachen über unseren Tag und gingen anschließend schlafen.

Am nächsten Morgen weckte mich Tuk, doch ich nahm sie in meine Arme und schlief weiter.

Linuri's Sicht:

Ich öffnete langsam meine Augen und sah als Erstes meine Stiefmutter, die an ihrem Bogen arbeitete. Sie bemerkte nicht, dass ich wach war, da sie konzentriert weiterarbeitete. Ich setzte mich langsam auf, die Augen noch halb geschlossen.

Neytiri bemerkte schließlich, dass ich wach war und sagte: "Guten Morgen." Ich erwiderte leise: "Guten Morgen," und machte mich für den Tag bereit. Gegenüber meiner Mutter sitzend, griff ich nach einer Frucht. Während ich aß, fragte ich sie, wo die anderen seien.

"Tuk und Kiri kümmern sich draußen um die Perlen. Die anderen sind auf der Jagd," antwortete sie. Ich ging zu Kiri und Tuk, die im Gras saßen und Armbänder bastelten. "Möchtest du auch ein Armband machen, Linuri?" fragte Tuk lächelnd. "Wenn du es mir zeigst, kann ich es versuchen," antwortete ich und sie nickte.

Ich begann, ein Armband zu machen, aber es sah nicht so schön aus wie die der anderen. Die Perlen rutschten in alle Richtungen, was mich frustrierte, doch ich sagte nichts. Tuk unterbrach die Stille: "Für wen machst du das Armband?" Sie hatte bemerkt, dass es nicht gut aussah. "Ich weiß nicht, es sieht nicht einmal schön aus," meinte ich. Kiri kommentierte: "Vielleicht für einen Jungen? Linuri gibt sich so viel Mühe." Ich schlug ihr leicht auf den Nacken. "Autsch! Neben Kindern schlägt man nicht!" begann sie, stoppte aber unter meinem Blick.

Ich konzentrierte mich wieder auf mein Armband, als ich in der Ferne eine Stimme hörte: "Endlich ist jemand wach!" Es war Lo'ak. Ich zeigte ihm meinen Daumen, und er lächelte. Er setzte sich zu uns und fragte, was wir machten. "Armbänder," antwortete Kiri. Lo'ak nahm meins und meinte: "Es sieht interessant aus." Ich nahm es zurück und sagte genervt: "Versuch du es mal. Bei mir sieht es nie perfekt aus."

Lo'ak begann, ein Armband zu machen. Neteyam schaute auf mein Armband und sagte: "Es sieht nicht so schlimm aus." Ich lächelte leicht und er erwiderte das Lächeln. Lo'ak war bald fertig und zeigte uns sein Armband. "Ich finde es schön," sagte er. Ich untersuchte es und bemerkte: "Eine Perle hat einen Riss." Lo'ak überprüfte es und stellte fest, dass ich recht hatte.

"Beim nächsten Mal musst du auf die Perlen achten," erklärte ich und ging zurück in die Hütte.

Zeitsprung:

Linuri's Sicht:

Die Sonne ging unter, und wir räumten den Platz nach dem Abendessen auf. Ich verabschiedete mich von meiner Familie und ging zu meinem geheimen Platz im Wald. Dort legte ich mich auf den kalten Waldboden und betrachtete den Sternenhimmel.

Die Stille war erholsam, aber plötzlich hörte ich Geräusche im Gebüsch. Ich bereitete mich auf einen möglichen Angriff vor, doch es war Neteyam. Er putzte den Staub von sich und setzte sich neben mich. "Was tust du hier?" fragte ich ihn, doch er antwortete nicht und legte sich hin, um den Himmel zu beobachten. Ich seufzte und legte mich wieder hin.

Neteyam x LinuriWo Geschichten leben. Entdecke jetzt