One:
das perfekte Geschenk„Miss Cullen, bitte wiederholen Sie, was ich gerade gesagt habe!", meinte Seth und haute mir gegen die Stirn, weswegen ich zurückzuckte.
„Hm?", gab ich von mir. Ich war so weggetreten, heute. Seit Stunden – eher schon Wochen – überlegte ich, was ich Nessie zum Geburtstag schenken konnte. ich wollte nicht wieder etwas total Lahmes herzaubern und ihr auf dem Silbertablett präsentieren. Dieses Jahr sollte es mal etwas Besonderes sein.
Seit ich vor drei Stunden per erste Klasseflug angekommen war, sah ich ständig auf die Uhr, da die Zeit mir förmlich davonzulaufen schien.
Meine Schwester Alice hatte mich vorhin schon damit belagert, ich konnte ihr ja wieder einen Gutschein schenken. Vielleicht diesmal mit über tausend Dollar drauf. Sie musste ja auch immer mit allem übertreiben. Nur ich wollte mich nicht auf dem Geld meiner Adoptivfamilie ausruhen.
Deswegen studierte ich an der Princeton in – was für ein Zufall – Princeton. Ich wollte mein Geld selbst verdienen.
Nachdem was damals passiert war, hatte ich mir geschworen, ich würde für meine Zukunft selbst sorgen können. Ich wusste nur, dass ich in einer halben Bibliothek bei einem gewissen Dr. Cullen aufgewacht war. und dieser hatte mich behandelt und mir geholfen. Ich war seiner Frau Esme so sehr aufgefallen – und sie hatte mich so sehr ins Herz geschlossen – das sie mich einfach bei sich behielten. Doch meine Vergangenheit, die war futsch. Mit fünf hätte es mich nicht interessieren sollen, was mir passiert war, immerhin hatte ich damals noch mein ganzes Leben vor mir. Allerdings verfolgten mich noch heute Alpträume, wieso ich am Strand La Pushs gestrandet war.
„Hörst du mir überhaupt zu?!", fragte Seth.
Ich seufzte, strich mir eine Strähne meines braunen Haares zurück. Momentan hatte ich wieder eine Phase, in der ich meine roten Haare kaum ertrug, sobald ich in den Spiegel blickte. „Tut mir echt leid, Seth." Ich seufzte nochmal, ehe ich ruckartig hochsah, auf meine Armbanduhr. Aber natürlich! Das mir dies schon nicht früher eingefallen war! „Ich hab noch was zu erledigen. Treffen wir uns später bei mir?", fragte ich, zog mir schon die Jacke an und lief schnell vom Wohnzimmer bei ihm zur Tür. Dort rannte ich schon halb zu meinem Leihwagen. Es war der Wagen meiner Schwester Alice – ihr gelber Porsche 911 Turbo. Eigentlich hatte ich Emmetts neuen und unauffälligeren Wagen haben wollen, doch er war damit übervorsichtig und traute mir nicht über den Weg. Vollidiot.
„Klar, Ginny", rief Seth mir hinterher, lehnte sich gegen den Türrahmen als ich die Autotür öffnete und zu ihm zurückblickte. „Aber was hast du denn jetzt noch vor?"
„Das ist eine Überraschung", antwortete ich ihm noch schnell grinsend und stieg ein.
Ich war übers Wochenende nach Forks gekommen, um den Geburtstag meiner Nichte und gleichzeitig besten Freundin gemeinsam mit meiner Familie zu feiern. Ich hatte sie schon ewig nicht mehr besucht, da ich das von der Zeit her einfach nicht mit meinem Studium hinbekam. Ich hatte vor Journalistin zu werden und später auf Pressetouren um die Welt zu reisen. Da musste ich halt hart für arbeiten.
Seufzend startete ich den Motor, legte den Rückwärtsgang ein und parkte aus, ehe ich den Weg Richtung Seattle einschlug.
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Als ich in Seattle ankam war es schon siebzehn Uhr dreißig – und um zwanzig Uhr sollte ihre Party beginnen.
>Ob ich das noch schaffe?
Ich fuhr die Straße lang, wo wir Mädels alle einmal shoppen gewesen waren – als ich endlich den kleinen Schmuckladen fand.
Renesmee wollte damals unbedingt rein und sich diese kleine Armbanduhr kaufen. Sie war in einem altrömischen Stil gehalten, die sich mit ihrer Alabasterhaut überhaupt nicht gut einte. Und sobald Alice damals sagte, wie schlecht das aussah, ließ sie sich doch noch überreden, es nicht zu kaufen.
Jedenfalls dachte ich, sie fand die Armbanduhr doch so schön. Warum hatte Alice es ihr dann ausgeredet, sie zu kaufen? Ich ging in den Laden und begann zu suchen, fand es allerdings sehr schnell. Also hatte ich doppelt so viel Glück heute.
„Entschuldigen Sie, Miss, kann ich Ihnen helfen?", fragte mich eine ältere Frau mit ein paar weißen Strähnen im Haar und blauen Augen.
„Ja." Ich lächelte leicht, blickte den Tresen hinab nach unten. „Ich hätte gerne diese Armbanduhr", sagte ich, zeigte auf besagtes und sie holte es hinter der Vitrine hervor.
„Die kostet dreihundertachtzig Dollar", hob sie beide Augenbrauen, musterte mich und ich blickte irritiert auf meine Jogginghose und meinen Pulli hinab. „Sind Sie sich sicher, dass Sie sie kaufen möchten?" Was hatte sie denn? Ich trug nur meinen Pyjama, weil es so bequemer war.
„Eh, ja?", entgegnete ich mit hochgezogenen Augenbrauen und holte mein Portmonee hervor. „Ich zahle mit Karte", hob ich meine American Express hervor.
Sie sah auf meine Karte, hoch in meine Augen und fing dann zu lächeln an. „Natürlich", nickte sie, holte ein Kartenlesegerät hervor. „Kann ich es Ihnen noch verpacken?"
Ich legte meinen Kopf schief. „Können Sie?", zog ich eine Augenbraue hoch.
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Es war schon siebzehn Uhr fünfzig – und ich sollte in zwei Stunden schon da sein.
>Ob ich das auch wirklich schaffe?
Seufzend fuhr ich wieder los Richtung Forks. Das konnte heikel werden.
Die Straßen waren wie leergefegt. So beschleunigte ich nochmal und rief per Bluetoothverbindung Louise – meine WG-Partnerin – an.
„Na, Süße? Wie ist es in Forks? Regnerisch und launisch mit dem Wetter?", fragte sie als sie abhob, lachte am Ende.
„Hör bloß auf, ey!", verdrehte ich meine Augen, sah kurz in den Rückspiegel. „Es nieselt, seit ich hier angekommen bin." Ich seufzte. „Ich wollte dich nur kurz fragen, ob du schon etwas vom Vertretungsplan gehört hattest? Ob noch etwas morgen ausfällt?", erwiderte ich schmunzelnd. Ich hörte förmlich ihren Kopf rattern als sie am Telefon stumm blieb.
„Nein, nicht das ich wüsste", antwortete sie mir letztendlich. „Aber ich schreib Paris mal. Sie ist noch in der Uni", fügte sie hinzu und ich tippte auf den Lautstärkeregler, um gleich die Musik höher zu machen, wenn ich aufgelegt hatte.
„Bist die Beste", bedankte ich mich bei ihr.
„Ich weiß", schmunzelte sie. „Also was hast du heute so gemacht? War Seth auch da?"
„Ja, er hat mich als erstes natürlich empfangen", rollte ich mit den Augen. „Oh, Mann. Der Kerl hält es nie lange ohne mich aus. Zumindest nicht, ohne sich zu langweilen", lachte ich und sie stimmte mit ein.
„Ich freu mich, wenn ich ihn irgendwann mal kennenlerne. Er scheint sehr witzig zu sein, laut deinem Geschwafel immer über ihn."
„Ich schwafle nicht, ich laber dich nur voll", verbesserte ich sie.
„Ist doch dasselbe."
„Nein, das ist ein großer Unterschied. Nämlich-„
„Verschone mich bitte mit deinem Korrigierkack! Ich hab nämlich ein wenig Kopfweh und muss noch lernen", erklärte sie und ich lachte.
„Nimm ein Aspirin und ich ruf dich morgen nochmal an", meinte ich und verabschiedete mich von ihr. Dann machte ich endlich die Musik im Auto laut an. Nur fuhr ich noch schneller weiter als ich einen Blick auf die Uhr zu werfen wagte.
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Datum der Veröffentlichung: 17.06.2018 16:40 Uhr
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》My life by Shield《| Part I || STEVE ROGERS
Fanfiction"Moment", drehte ich mich auf meiner Sitzbank um, sah zu ihm. "Ich habe Ihnen meinen Namen noch gar nicht verraten." Seine Mundwinkel zuckten, doch er drehte sich um und ging einfach aus dem Lokal hinaus in den Abend. ---------- Ginevra Cullen, das...