Mr Weasley und der Gartenschlauch

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„Na, gut geschlafen, Fred?" „Ich liebe Sakura ja wirklich, aber gestern Nacht hätte ich sie ohne Probleme umbringen können", grummelte Fred. Sein Bruder lachte nur und Noctura zuckte mit den Schultern: „Ich sag's mal so, sie ist jetzt offiziell dein Problem!" „Noch schlimmer kann es ja nicht werden. Zuerst hat sie mich aus dem Bett gekickt, dann, als ich mir endlich wieder einen Platz erkämpft hatte, hat sie mir die Decke geklaut!"

„Ich weiss, du hast uns beide mit deinem Gefluche geweckt." „Du hast vermutlich den ganzen Fuchsbau geweckt, minus Sakura, welches verdient hätte." „Wacht die von gar nichts auf?" Noctura grinste hinterlistig: „Keine Ahnung, aber wie bereits gesagt, dein Problem! Komm George, ich brauch Koffein." „Hey, lasst mich nicht zurück! George, ich will tauschen, lass uns Freundinnen tauschen!" Doch George beachtete seinen Zwilling gar nicht, sondern ging mit Noctura in die Küche.

„Wie geht's dem Ohr?" „Ich spüre es nicht." „Na wie kannst du auch, ist ja ab", murmelte Noctura und nahm zwei Tassen aus einem Küchenschrank. George braute unterdessen den Kaffee und schenkte dann ein. Da die beiden eher ruhig waren, hatten sie das grosse Glück zu beobachten, wie Harry und Ginny sich vor ihren Augen näher kamen. Extrem viel näher. Unangenehm näher.

Bis die beiden Turteltauben merkten, dass sie nicht alleine in der Küche waren, hatte Noctura sich schon die zweite Tasse Kaffee eingeschenkt. „Guten Morgen",grinste George. „Was machst du da mit meinem Patenkind, Ginny? " „Ich bin nicht dein Patenkind." „Klappe, Harry, du hast in dieser Angelegenheit nichts zu sagen. Als das abgemacht wurde, warst du noch gar nicht in Planung." „Ich hab so langsam genug davon, dass immer über meinen Kopf hinweg geplant wird." Noctura zog eine Augenbraue hoch: „Ich glaube, ich schick dich mal zu einem Therapeuten."

Harry und Ginny zogen sich aus der Küche zurück und Noctura sah ihnen nachdenklich nach: „Momentmal, wollten wir nicht Cho und Harry zusammenbringen? Ich hab da, glaube ich, etwas verpasst." „Naja, ihr habt so einiges verpasst, mehr oder weniger ein ganzes Jahr", meinte George. „Okay, irgendetwas Wichtiges? Ist jemand draufgegangen?" George verzog das Gesicht. „Jetzt wo du's sagst, hör mal-" „Kann mir bitte jemand helfen?", ertönte Freds Stimme von der Treppe aus. Somit war das Gespräch fürs erste vergessen.

Fred hatte Sakura wie einen Burrito in eine Decke gewickelt und sie ganz offensichtlich mit Hilfe von Magie die Treppe hinunter geschafft. So weit so gut, das Problem tauchte dann auf, als Sakura sich, aus bisher unerklärlichen Gründen, am Treppengeländer festklammerte. „Es lief gerade alles so gut..." „Story of my life", antwortete Noctura, „Lass sie einfach liegen." „Ernsthaft?" „Mach eventuell ein Schild hin, dass sie nicht tot ist und damit niemand drüber stolpert, wäre schade, wenn sich jemand so kurz vor der Hochzeit verletzen würde", witzelte George.

„Hochzeit?" „Bill und Fleur heiraten noch diese Woche." „Oh, bekommen wir auch eine Einladung?" „Ihr seid unsere Partner, also Familie", meinte Fred schulterzuckend, „Bill hat wohl kaum was dagegen." „Übrigens, George, ein wenig weg vom Thema, aber wer zur Hölle hat dir eigentlich dein Ohr abgeschossen?" „Oh, das war Snape." „Snape? Ist er jetzt komplett der Feind oder hast du deine Hausaufgaben nicht rechtzeitig abgegeben?" „Ich geh nicht mehr zur Schule, wir haben jetzt einen eigenen Laden." „Ihr habt einen eigenen Laden? Den müsst ihr uns zeigen! Aber nochmal, was ist mit Snape?"

„Snape ist ein Todesser. Das hat sich spätestens gezeigt, als er den Orden verriet und den Mord an-" Ein lautes Krachen von der Treppe übertönte Georges Erklärung. „Was liegt hier für eine Decke?",schimpfte Ron, welcher offensichtlich gestürzt war. „Das ist Sakura",schrie Nocura zurück. „Wer hat sie in eine Decke verwandelt?" „Nein, sie ist in die Decke eingewickelt, du Trottel", meinte Fred und lief wieder ins Treppenhaus. „Also ich weiss ja nicht, aber in der Decke ist nichts mehr", verteidigte Ron sich und stampfte auf der Decke rum.

„Verflucht nochmal, wo ist sie hin? Warum hast du sie nicht festgebunden?",fragte Noctura Fred anklagend. „Entschuldigung, sie ist meine Freundin und nicht mein Hund!" „Am Morgen kannst du ihr nicht vertrauen!" „Sakura kann man im Allgemeinen nicht vertrauen, wenn ich das mal so sagen darf", murmelte George und betrachtete die herrenlose Decke. „Wie konntest du nur meine Schwester verlieren?" „Noch habe ich sie nicht verloren, nur verlegt. Ausserdem, so weit kann sie gar nicht gekommen sein!", verteidigte Fred sich und wollte sich auf die Suche nach der verlorenen Massenmörderin begeben.

„Fred, kannst du bitte deine Freundin aus dem Baum entfernen? Wir wollen Dekorationen für die Hochzeit anbringen", ertönte Mr. Weasleys Stimme aus dem Garten. Verwirrt sah Noctura aus dem Fenster. Mr. Weasley hatte nicht gelogen, aus unerklärlichen Gründen hing Sakura im Baum. „Also irgendwie ist die Sache schon faszinierend, ich bin mir sicher, dass sie noch nicht wach ist, aber sie hat es trotzdem da hoch geschafft", murmelte Fred. „Habt ihr einen Gartenschlauch? Ich hab die Schnauze voll und hol sie jetzt darunter." „Ob wir einen was haben?"

„Hab ich da Gartenschlauch gehört?" Mr. Weasley sah mit strahlenden Augen durch das offene Fenster hinein. „Ich hab mir mal einen unter den Nagel gerissen und wollte ihn schon immer mal benutzen, hatte aber keine Ahnung wie!" „Dann habe ich tolle Neuigkeiten, Sir, heute ist Ihr Glückstag!"

Zehn Minuten später stand Noctura mit Mr Weasley und dem Gartenschlauch unter Sakuras Nestplatz. Hermine stand in der Küche, neben dem Waschbecken. „Okay, sobald ich Hermine das Zeichen gebe, zielen Sie einfach auf Sakura und jagen sie aus dem Baum!" „Beseitigt der Gartenschlauch auch die Schwerkraft? Sie ist nämlich ganz schön weit oben." „George, Klappe halten, wir brauchen keine Skeptiker." „Ich bin Kritiker, wenn ich bitten darf." „Und das ist meine Diktatur, also Hermine, Wasser marsch!"

Während Hermine zögerlich den Wasserhahn aufdrehte, versteckte Ron sich leicht hinter Harry. Die beiden waren ebenfalls aufgetaucht, um das Spektakel zu bewundern. „Ich hoffe, Sakura stirbt, dann hab ich nämlich nur noch eine Patentante", murmelte Harry. „Ist ein Gartenschlauch so gefährlich?" „Nein, aber der Boden."

Aus dem Schlauch tropfte es jedoch zuerst nur. „So funktioniert das nicht... Hermine, sei doch nicht so ein Weichei!" Und obwohl Hermine eigentlich die Verantwortungsvolle unter den Freunden war, war sie auch die Person, die man am besten nicht provozieren sollte, da sie kein Problem damit hatte, jemanden in ein Glas zu sperren. Das Wasser schoss mit einer solchen Wucht aus dem Schlauch, dass es Mr. Weasley fast von den Füssen riss. Sobald er jedoch seinen Gleichgewicht wiedergefunden hatte, zielte er auf den Sakura-Siebenschläfer im Baum.

Und an diesem Tag lernte Sakura das Fliegen. Mit einem Kreischen, welches eher einer Alraune ähnelte als einem Menschen, krachte sie aus dem Baum. Das Geheule hörte auch auf dem Boden noch nicht auf, da Mr. Weasley den Wasserstrahl nach wie vor auf sie gerichtet hatte. „Ich bin wach, ich bin wach, Gnade!" „Hermine, Wasser ab!", gab Noctura das Kommando, doch Hermine hatte beide Hände auf die Ohren gepresst und hörte nichts. „Hermine!", schrie Ron nun ebenfalls, während Fred versuchte, seinem Vater den Schlauch zu entreissen. Doch Mr. Weasley hatte Blut geleckt und gab den Schlauch nicht so leicht wieder zurück. Harry unternahm gar nichts, er starrte nur auf Sakura, in der Hoffnung, dass das Geschrei bald aufhören würde.

Das Chaos nahm ein Ende, als Molly Weasley den Hahn abstellte. „Was macht ihr da?" „Wir haben Sakura aus dem Baum geholt!",erkläre Mr. Weasley stolz. „Und was wurde aus dem guten alten Wingardium Leviosa?" „Aber Molly, das war eine einmalige Chance um den Gartenschlauch einzusetzen! Ich meine-" „Der komplette Rasen ist nass, mal von Sakura abgesehen." „Aber sie ist wach!" „Wach und traumatisiert! Schau sie dir an!"

Während Molly und Arthur sich stritten, äh ich meine über den Geisteszustand von Sakura diskutierten, hatten die Zwillinge sich schon längst aus dem Staub gemacht und Harry tippte den Schwestern auf die Schulter. „Kommt mit, wir müssen was besprechen. Es ist dringend." Und so tappten die Freunde zurück in den Fuchsbau, Sakura erst nachdem Hermine sie mit Hilfe von Magie getrocknet hatte.

Nächstes Kapitel: Von Horkruxen und anderer dunkler Magie

Wie wir uns auf eine Schnitzeljagd begaben (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt