Anders

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5.April.1999
23:12
Jenny mai nyugen

Als ich Schweiß gebadet in meinen kleinem Kinderbett hoch schreckte war ich sofort hellwach, etwas stimmte nicht. Das Unheil war fast greifbar, schwebte schwerfällig in der schwühlen Abendluft als ich nur mit einer Taschenlampe und meinen Teddy bewaffnet aus meinen Zimmer huschte. Als ich in der Küche die lauten Stimmen vernahm beruhigte ich mich etwas solange meine Eltern nur stitten war es ungefährlich doch sobald Ruhe eintrat wurde es wirklich gefährlich. Dennoch ängstlich lugte ich durch die einen Spalt breit offene küchentür. Meine Mutter sah übel aus, es schien als hätte mein Vater sie in seiner, durch den Alkohol bewegter, Wut mal wieder geschlagen. Nur all zu deutlich drangen ihre anklagenden Worte zu mir durch: "Du bist doch nie für uns da!!! Ich bin die jenige die Tag für tag hart für diese Familie arbeitet!!! Wodurch nimmst du dir also raus solche Dinge zu verlangen!? Ich...." "Ruhe Drecksweib!" lallte er zornig "Ich bin der Mann im Haus und ohne mich wären du und das missgebildete Balg doch schon längst untergegangenen." Sein hämisches lachen verschlug ihr den Atem und ich hatte entgegen aller Vernunft das Bedürfniss mich zwischen sie zu stellen und ihnen das streiten zu verbieten doch ich wusste ich war nicht stark genug. "Weist du was Henk!? Ich habe genug! Hau ab! Verlasse mein Haus und komme nicht wieder." meinte meine sonst so unterwürfige Mutter mit Tränen in den Augen, er schüttelte mit einen dreckigem grinsen auf den Lippen nur unglaublich langsam den Kopf "Du dumme Hure du kannst mich nicht raus schmeißen! Das hier ist MEIN Haus!! Ich bin der Mann!!!" er packte sie schmerzhaft am Handgelenk und drückte sie gegen den Esstisch "Willst du mir drohen du dummes Stück scheiße? Wenn du zur Polizei gehst dreh ich dem dummen scheißkind den Hals um..." meine Mutter stieß bei seinen Worten einen kurzen panischen schrei aus und er drückte ihr darauf hin auch noch den anderen arm auf den Hals. "... Du bist wertloser Dreck." keuchte er ihr schwehrfällig ins Ohr " und niemand kann dir helfen." im leichten Schummer Licht erkannte ich das er genoss was er tat. Sie röchelte verzweifelt nach Luft versuchte in einem letztem verfzeifeltem Befreiungs versucht nach einem herumliegendem, scharfem küchenmesser zu greifen und als er das bemerkte stieß er sie mit einem lautem Aufschrei zu Boden. Warend sie noch dankbar nach Luft schnappte griff er kurzerhand das Messer das sie vorhin hatte erreichen wollen und stach zu.

Ungläubig starrte sie auf das in dem durchs Fenster einfallende Mondlicht glänzende Messer, das unwirklich aus ihrem Bauch ragte. Sie wagte nicht zu ahtmen vielleicht konnte sie es auch einfach nicht mehr, als sie mit ihren zitternden Händen nach dem, sich langsam auf ihrer Bluse ausbreitendem, Blutflecken tastete. Sie fühlte sich als hätte jemand die Zeit angehalten als sie nun unglaublich langsam auf die Knie nieder sackte und wie fremtgeleitet ihre Hände gegen den blutenden Bereich drückte. Sie hatte nicht bewusst daran gedacht das das die Blutung stoppen konnte sondern, wohl eher aus unterbewusstem überlebenswille so handelte. Sie war wie betäubt, und spürte den brennenden Schmerz als wäre er in wirklichkeit weit entfernt von ihrem erstarrem Körper, mit vor Schreck geweiteten Augen blickte sie zu ihm empor. Ein fast nur gehauchtes "wieso..." glitt über ihre blassen Lippen, sie war schlichtweg nicht in der Lage zu begreifen was gerade geschehen war, und warend die warme klebrige Flüssigkeit durch ihre verkrampften Finger floss nahm sie verwundert war wie sich ihr Herz erst immer weiter verlangsamte und dann schließlich mit einem letztem angestrengtem Schlag, entgülltig aussetzte. Als ihr Kopf dumpf auf den fließen aufschlug war das Bild ihrer grade mal acht Jahre alten, verängstigten Tochter, an der küchentür, das letzte was sich unwiderruflich in ihrer Iris fest brannte....

Diese Tochter war ich, ich unterdrückte einen Aufschrei und als ich in die kalten Ausdruckslosen Augen meines vermeintlichem Vater blickte erkannte ich trotz meiner jungen Jahre das es Zeit war zu fliehen. Wer weis was passiert wäre, wäre ich nicht los gerannt? Ich drehte den Mann der sich erlaubte sich Vater zu nennen und der wahrscheinlich toten Frau auf den Kuchen fließen den Rücken zu und rannte. Rannte aus dem kleinen idyllisch wirkendem Einfamilienhaus, die pfeilgrade verlaufende Kleinstadtstraße herunter, immer weiter, nur weg von meiner entgülltig zerbrochenen Familie. Meine nackten kleinen Kinderfüße patschten bein rennen unbeholfen über den kalten Asphalt, warend mein Atem in gehetztes röcheln über ging. Hinter mit konnte ich meinen Vater schreien hören, in seinem Rausch schien es so, als hätte er noch nicht ein mal realisiert was er getan hatte. Er torkelte mir einige zu eilige Schritte hinterher und mein Herz rasste bei dem Gedanken das ich ihm nun ganz alleine ausgeliefert war, doch ich hörte wie er im angesicht seines zustand nach ein paar Metern bereits aufgab. Und wärend ich, pragmatisch denkend, bis zum Hals mit Wut gefüllt hinaus in Richtung Stadt lief, wurde das erste mal deutlich das ich anders war.

Mord im AffektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt