Hektisch verschloss Ayla die Tür hinter sich auch wenn sie wusste, es war zu spät. Er war hier um zu ernten, was ihn nährt. Ängste, Paranoia, Wahnsinn. Der Dämon, der bisweilen nur eine alte Sage war und den Kindern als Gruselgeschichte erzählt worden war, weilte die ganze Zeit unter ihnen. Der Dämon mit dem Namen Fiddlestick war echt. Aylas Atem überschlug sich und sie hastet nach oben ins Schlafzimmer. Sie wollte sich verstecken. Hoffen, dass das alles nur ein schlimmer Albtraum war und sie bald aufwachen würde. Doch dem war nicht so. Sie hörte es klappern, kratzen. Hörte die Rufe von Draußen, das Flüstern.
Sieh hatte ihr eigenes Kind zurückgelassen. Es dem Dämon überlassen. Dieser Schmerz würde sie auf ewig heimsuchen. Sie zu schlaflosen Nächten verdammen und in ihren tiefsten Momenten für den Wunsch des eigenen Todes verantwortlich sein. Ayla hatte es förmlich vor sich. Die Schreie von Lilly hallten in ihren Ohren wider. Sie sah, wie die Vogelscheuche das Fleisch ihrer Tochter zerfetzte. Sie in einzelne Stücke zerriss und sie mit ihren größten Ängsten konfrontierte. Wie es ihre Seele in sich aufnahm, sich an den Schreien labte. Lilly würde nie wieder zurückkehren.
Ayla hatte sich unter dem Bett verkrochen. Sie versuchte flach zu atmen, doch das wäre dem Dämon egal. Es roch nichts. Es verstand nichts. Es wusste nicht einmal selbst was es war. Doch es wusste, was seine Aufgabe und sein verlangen war. Es würde ihre Angst spüren und sie dann langsam ausnehmen. Sie so zerfetzen wie ihre Tochter.
Es war still im Haus. So still, wie es im ganzen Dorf war. Ayla hatte sich gefragt warum es so still gewesen war. Sie hatte angenommen, alle würden schlafen, doch die Wahrheit die sich ihr jetzt offenbarte, war so grausam, wie nichts sonst auf dieser Welt. Sie alle waren Tot. Fiddlesticks hatte sie ermordet. Sie geerntet. Und es hatte nur noch auf die letzten beiden gewartet. Die Laute von draußen waren verstummt, doch die Krähen am Himmel hörte nicht auf zu kreischen und wurden immer mehr. Es war noch hier. Nur wo? Ayla wagte einen Blick unter dem Bett hervor. Da! Ein Scheppern im unteren Bereich des Hauses. Dann wieder Ruhe. Der Puls in ihrem Körper erhöhte sich und Ayla zwang sich, nicht laut atmen zu müssen. Dann, nach einer kurzen Pause der Todesstille passierte es: Ayla wurde von hinten unter dem Bett hervorgezogen. Ein Schrei kam aus ihrem Mund und ehe sie es sich versah, öffnete sich der Mund von Fiddlestick genau vor ihrem Gesicht und sagte mit quietschendem, metallischem Klang: „Mommy! Warum hast du mich nicht gerettet?" Danach bohrten sich die mehreren Reihen scharfer Zähne aus kleinen Stahlplatten in den Hals der Mutter und das Blut floss an ihnen hinab auf den Boden. Fiddlestick saugte die Seele in sich auf, schrie noch einmal und verschwand.
Schwärze lag über dem Dorf und es war wieder still geworden. Keine Menschen keine Tiere, kein Fiddlesticks war mehr zu sehen oder zu hören. Das einzige was das Dorf in dieser Nacht erfüllte, war der Tod.
Geschichten bleiben nicht immer Geschichten. Sagen haben einen Kern der Wahrheit. Und Uralte Dämonen suchen immer nach mehr. So auch Fiddle...Sticks
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Die Ernte (Eine Fiddlesticks Fanfiction (German))
Fiksi PenggemarIn Runeterra ist etwas erwacht. Etwas Uraltes. Etwas Schreckliches. Das zeitlose Grauen namens Fiddlesticks lauert an den Grenzen der sterblichen Gesellschaft und fühlt sich von Orten angezogen, in denen Paranoia allgegenwärtig ist. Dies ist die Ge...