When Paths Cross Again

4. Läuft wie geplant

"Oh Gott bitte nicht!", jammerte ich und hoffte somit, dass ich Julie von ihrem dämlichen Plan irgendwie abringen könnte.

"Stell dich nicht so an, es ist doch nur ein Doppeldate und außerdem ist er extrem heiß!", beschwerte sich Julie und stand von dem schwarzen Sessel im Wohnzimmer auf.

Sie wird nicht locker lassen, ich muss mir irgendwas einfallen lassen.

"Extrem heiß, ist nicht alles was zählt, außerdem habe ich keine Lust auf Dates, ich bin zu sehr mit der Uni beschäftigt.", verteidigte ich mich.

Was auch nur halb gelogen war, ich muss mich wirklich auf die Universität konzentrieren.
Und der andere Grund, warum ich kein Date mit diesem Typen haben möchte, ist nicht weil ich immer noch wegen Zayn am Boden zerstört bin. Zumindest nicht ganz.

Die ganze Sache ist schon zwei Jahre her, es wäre einfach lächerlich von mir ihm immer noch hinter her zu weinen. Ich meine er weiß wahrscheinlich garnicht mehr wer ich bin.
Ich hasse es wenn ich an ihn denken muss, zum Glück passiert das auch nur noch selten.

Naja, der eigentliche Grund warum ich nicht auf das Doppeldate gehen möchte ist, weil ich plane mit einem anderen Typen auszugehen, den ich jetzt schon ein paar mal in der Bank gesehen habe.

Sein Name ist mir noch unbekannt, sowie eigentlich alles an ihm, aber er sieht so verdammt gut aus mit seinen braunen Haaren und braunen Augen.
Ich fand braune Augen immer so langweilig, bis ich seine gesehen habe.
Seine Augenfarbe ist so unbeschreiblich es kommt so rüber, als würden sie in den unterschiedlichsten Brauntönen leuchten. Das konnte ich sehr gut beobachten, als ich vorletzte Woche Geld abheben war, wie ich es alle zwei Wochen tue.

Bisher habe ich ihn zwei mal gesehen und ich bete, dass ich wenn ich morgen zur Bank gehe, ihn nochmal treffe und dieses Mal werde ich meinen ganzen Mut zusammen nehmen und nach seiner Nummer fragen. Und wenn er nein sagt, wechsle ich die Bank.

"Na gut, kein Doppeldate, aber dafür spendierest du mir Freitag ein Essen.", forderte Julie deutlich weniger genervt, als ich erwartet hatte.

"Abgemacht, Freitag Abendessen in Tammy's Diner, auf mich!", sagte ich.

"Okay, jetzt las uns schlafen gehen, morgen müssen wir immerhin früh zur Uni.", sagte Julie frustriert.

"Meine Kurse fangen morgen erst um 11:00Uhr an, aber ich geh trotzdem auch schon schlafen, ich bin echt müde.", erwiderte ich und musste ein Gähnen unterdrücken.

Daraufhin umarmten wir uns kurz und jeder ging in sein Zimmer. Es dauerte nicht lang bis ich einschlief, doch eine gewisse Person lauerte mal wieder in meinen Kopf. 

"Warum hast du mich verlassen?", fragte ich Tränenüberströmt.

Er antwortete nicht.

Mit wem rede ich eigentlich?
Ich weiß es nicht. Warum weine ich?

"Warum hast du mich vergessen?", fragte eine männliche Stimme.

Diese Stimme, sie kommt mir so vertraut vor, aber ich höre sie nicht richtig und alles ist dunkel.

Ich stehe an einer Sitzbank in Hinsdale. Meiner Heimat.
An dem Ort, an dem ich meinen ersten Kuss hatte. Und plötzlich liegt mir der Name der Person, mit der ich rede auf der Zunge.
Aber ich komme irgendwie immer noch nicht darauf, wer es ist.

Plötzlich fragte die Person wieder: "Warum hast du mich vergessen?"

Und jetzt weiß ich ganz genau wer da spricht, diese verfluchte Stimme, würde ich überall wiederkennen.

Zayn.

Jetzt sah ich ihn auch.
Verdammt, er ist immer noch so teuflisch  gut aussehend. Dann erinnerte ich mich, dass er mir eine Frage gestellt hatte.

Und ich antwortete: "Wie kommst du auf die Idee, dass ich dich jemals vergessen habe, nicht das ich es nicht versucht hätte, dass habe ich, aber ich konnte dich einfach nicht vergessen!"

Keine Antwort.

"Du bist der, der mir antworten sollte, denn ich habe dich nicht vergessen und ich habe dich auch nie verlassen oder im Stich gelassen, dass warst du!" sagte ich etwas zu laut.

Stille.

Bis er endlich sagte: "Ich hatte meine Gründe."

Jetzt erwiderte ich viel lauter als ich wollte und den Tränen nah: "Was für Gründe hattest du, sag es mir!"

Er grinste nur. Ich versteh nichts mehr. Warum grinst er? Ich geh näher an ihn heran um ihn besser zu sehen.

Plötzlich falle ich in ein Loch, wovor Zayn stand, nun wurde es mir klar.

Es war von Anfang an sein Plan mich in dieses Loch fallen zu lassen.

Ich schreckte auf.

"Es war nur ein Traum.", versuchte ich mich selbst zu beruhigen. 

Er kann mich nicht wieder im Stich lassen, denn ich bin nicht mehr so naiv wie damals.
Und außerdem, wer weiß schon wo dieser Typ heute wohnt, hoffentlich weit weg, Europa wär gut. 

Ich warf ein Blick auf die Uhr, 04:00Uhr morgens. 

"Arschloch", murmelte ich, "wehe ich kann nicht wieder einschlafen."

**Der nächste Morgen**

"Ich war grade etwas essen und bin jetzt auf dem Weg zur Bank, ich habe keinen Cent mehr bei mir.", sagte ich zu Julie über das Telefon.

"Heb mal etwas mehr Geld ab, immerhin musst du mir Freitag ein Essen spendieren und denk nicht mal dran, dass ich dir zur Liebe etwas billiges bestelle!", entgegnete Julie mir.

"Davon bin ich nie ausgegangen, dafür kenn ich dich zu gut.", sagte ich lachend.

"Sag mal, kannst du noch um die 15 Minuten mit mir weiter telefonieren, denn ich bin grade alleine auf dem Campus und mir ist langweilig?", fragte mich meine beste Freundin.

"Ja geht klar, ich bin jetzt in der Bank, ich setze mich einfach auf einen der Sessel und wir können reden." beantwortete ich ihre Frage.

"Danke, du bist die beste.", sagte Julie durch das Telefon.

"Das bin ich.", erwiderte ich.

Wir lachten beide.

"Also, was ist der wahre Grund, weshalb du nicht mit auf dieses Date willst", fragte mich Julie, "Und wehe es liegt an diesem Haufen Dreck, dessen Namen ich mich weigere auszusprechen!"

Man sie kennt mich zu gut. 

"Nein, keine Sorge Zayn hat nichts damit zutun, dass wäre doch lächerlich.", antwortete ich, "Um ehrlich zu sein ist da so ein Junge."

Stille.
Oh Gott bitte sie hat kein Herzinfarkt bekommen.

"Julie bist du noch da?", fragte ich mit gespielter Dramatik in der Stimme.

"Du bist verknallt und sagst mir, deiner besten Freundin, nichts ich werde dich umbringen!", sagte Julie aufgebracht.

Ich musste kichern. "Beruhig dich, ich kenne nicht mal seinen Namen aber keine Sorge, dass werde ich heute ändern wenn ich ihn hoffentlich hier wieder treffe.", sagte ich schnell bevor sie mich noch mehr anschreien konnte.

"Ich sehe mal drüber hinweg, aber wenn wir uns heute Abend sehen will ich alles wissen!", sagte sie und legte mit diesen Worten auf.

Naja, ich glaub da gibt es nicht viel zu erzählen, da er nicht hier ist, um genau zu sein, bin ich die einzige in der kleinen Bank, abgesehen von dem Wachmann und den drei Angestellten. Ich komm einfach nach meinen Kursen nochmal, denn normalerweise bin ich hier nie so früh.  Sondern eher Nachmittags und er auch.

Ich hebe etwas Geld ab und als ich mich umdrehe um die Bank zu verlassen stürmen sechs bewaffnete Männer, mit durch Skimasken verdeckten Gesichter, in die Bank. 

Oh nein, dass kann nicht wirklich passieren.

Ein Überfall.