one of many

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T O N I

Wir liegen gerade zusammen in meinem Bett. Ja ich wohne noch bei Timo, Kai ist allerdings zu uns gezogen da seine Eltern mittlerweile wieder zurück in Deutschland sind. Leider wurde ihnen von den Kunden nur ein 2-jähriger Auslandsaufenthalt gewährt, welcher jetzt zu Ende ist. Da ich es ihm allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht zugemutet habe allein zu wohnen haben wir ihn zu uns verfrachtet. Dann haben wir ihm ein Zimmer frei geräumt, welches er allerdings nicht benötigt da er immer bei mir schläft. „Morgen", raunt er mir ins Ohr. Durch seine Bartstoppeln bildet sich eine wohlige Gänsehaut über meinen Körper. „Morgen", flüstere ich zurück. Darauf drehte ich mich zu ihm um und drücke einen kurzen Kuss auf seine Lippen, allerdings löse ich mich schon bevor er den Schmatzer erwidern konnte. „Ey", schmollet er gespielt. „Aww, du armer", scherzte ich. Seit ein paar Monaten ist er wie ein anderer Mensch. Er ist offen, lässt aber nicht alles an sich heran. Er ist im Allgemeinen deutlich entspannter und ruhiger geworden. Außer in manchen Moment, da überkommt ihn alles und er ist viel ausgewechselt. „Worüber denkst du nach?", reist er mich aus meinen Gedanken. „Wie du dich entwickelt hast", gestehe ich ihm. In Kais Gesicht steigt etwas Farbe, da er es immer noch hasst, wenn Leute intensiv über ihn nachdenken oder ihn in den Mittelpunkt stellen, aber das gehört wahrscheinlich einfach schon immer zu ihm. „Wollen wir aufstehen?", frage ich dann um das Thema zu wechseln. „Gleich", mit diesen Worten drückt er mich noch näher an sich und schließt die Augen. „Noch 5 Minuten", mahne ich ihn. Für mich gibt es nichts Schlimmeres als sinnlos im Bett zu liegen, leider ist mein Freund das komplette Gegenteil davon. Als Antwort bekomme ich allerdings nur ein friedliches Schnarchen. Das ist doch jetzt nicht sein Ernst. Wie kann man so schnell wieder so fest schlafen?

Nach 30 Minuten ist der gnädige Herr auch wieder bereit seine Augen zu öffneten, worüber ich sehr erfreut bin. „Guten Morgen", gebe ich mit einem Grinsen von mir. Sanft streichle ich ihm die Locken von der Stirn welche wild auf seiner Stirn liegen. „Wie lang habe ich geschlafen?", fragt er. „30 Minuten", antworte ich ihm etwas genervt. „Was ist?", erkundigt er sich sofort. „Alles gut", beruhige ich ihn. „Was ist denn?", fragt er ein weiteres Mal nach. „Es ist alles gut", versichere ich ihm zum zweiten Mal. „Wenn du meinst", reagiert er etwas eingeschnappt. „Sei jetzt nicht beleidigt", stochere ich noch etwas nach. „Bin ich nicht", versucht er mir zu erklären. „Ah ja", wenn er denk beleidigt zu sein kann ich das auch. Unvorsichtig drücke ich mich von ihm weg, was ein schmerzverzerrter Schrei aus ihm lockt. „Sorry", gebe ich wahrscheinlich etwas zu angepisst von mir. Ich lass mich doch nicht von ihm verarschen und ihn denken lassen, wenn er sich wieder beruhigt hat, springe ich sofort. Als ich aufgestanden bin, laufe ich Richtung Tür. „Dein Ernst?", gibt Kai ziemlich überfordert von sich. Bitte nicht, bitte jetzt alles außer den Moment, auf welchen wir schon länger warten, also Timo und ich. Allerdings gehe ich dann einfach aus meinem Zimmer und zu Timo nach unten. „Morgen", begrüßt er mich während seines morgendlichen Kaffeerituals. „Wo hast du deine zweite Hälfte gelassen?", fragt er direkt. „Er war beleidigt, weil ich etwas genervt davon war 30 Minuten im Bett zu liegen und jetzt bin ich beleidigt.", erkläre ich ihn eine Kurzfassung dieses eigentlich absolut unnötigen Streites. „Deswegen streitet man sich?", fragt er etwas verwirrt. Ich nicke und geh dann weiter ins Wohnzimmer, wo ich mich auf der Couch platziere. „Kai, alles klar?", höre ich Timo ziemlich geschockt aus der Küche. Da meine Neugierde doch überhand gewinnt schaue ich also auch in die Küche. Kai hat geweint? Wegen so etwas? Er war doch nicht mehr so emotional also versteh ich das jetzt nicht so ganz. „Du hast geweint?", frage ich einfach frei raus, könnte mich dafür sofort schlagen da es abwertend Klang. Timo wirft mir auch so einen Blick zu, geht dann auf Kai zu und umarmt ihn. Gerade nervt er mich ziemlich, da er daraus so ein Drama macht. Manchmal ist er echt der Wahnsinn. Klar kann ich verstehen das für ihn alles nicht so leicht ist wie für andere aber nur weil ich auf seine Laune reagiert habe, gleich zu heulen? Er hat das ganze so gut im Griff gehabt das man auch mal etwas lauter werden konnte, ohne dass er sofort nervös wird. Man konnte normal die Hand mit etwas Schwung auf ihm ablegen ohne das er Angst hatte geschlagen zu werden. „Nein", streitet Kai das ganze ab. „Man sieht es", erkläre ich ihm. Denkt er ich bin dumm? „Was ist los?", frage ich dann. „Lass gut sein", motzt er mich an. Wieso streiten wir uns eigentlich wieso so einem Scheiß? „Ja okay dann passts ja", motzte ich zurück. So wie du mir, so wie ich dir. "Ja", antwortet er. Da ich keine Lust auf so ein dummes Gespräch habe gehe ich wieder hoch in mein Zimmer.

„Toni, vielleicht redest du nochmal mit Kai", kommt mein Bruder nach 15 Minuten in mein Zimmer. „Wieso?", frage ich skeptisch. „Naja, mach's einfach", versucht er mich zu überzeugen. „Sag ihm er soll hochkommen", weiße ich meinen Bruder an. Ich kann nicht standhaft bleiben, wenn ich mich streite.

Ehe ich mich versehe, kommt Kai auch schon wieder hoch und setzt sich neben mich. „Was ist los?", fragt er ziemlich geknickt. „Wieso darfst du beleidigt sein und ich muss dann immer so tun, als wäre nichts passiert? Ich bin fast nie sauer, wenn du etwas hast oder du einfach schlecht drauf bist und dafür habe ich auch Verständnis, wirklich. Aber dann hab du auch so viel Verständnis für mich.", erkläre ich ihm meine Reaktion. Kai nickt nur und wirkt ziemlich abwesend. Erst jetzt merke ich wie unsensible das eigentlich war. Ich habe zu ihm gesagt, dass er oft schlecht drauf ist und mich damit nervt. „Nein, so war das nicht gemeint. Ich meine nur das ich immer auf all das Rücksicht genommen habe und wenn ich einmal etwas genervt bin, ist großes Drama", versuche ich ihm zu verstehen zu geben. „Ich versteh schon", war seine Antwort. „Gehen wir wieder runter?", wechselt er das Thema. „Nein, können wir das bitte klären!", bitte ich ihn. „Was gibt's noch zu klären? Ich habe schon verstanden das ich dir manchmal auf die Nerven gehe aber passt schon".

Hallo, hier ist das erste Kapitel der Fortsetzung. Das ist vielleicht nicht der Einstieg, den viele Erwartet haben, aber das wird noch Folgen haben für die Geschichte. Mir ist selbst auch bewusst wie bescheuert dieser Streit ist aber das gehört ja auch mal dazu. Ein unnötiger Streit. Außerdem ist mir kein besserer Grund eingefallen 🫣 

Naja, auf jeden Fall habe ich es jetzt auch mal geschafft hier weiter zu schreiben. Das gute ist, ich habe aktuell eigentlich viel Zeit, der Nachteil ist meine eingeschränkt schreib Geschwindigkeit.

Mir hat das Pony in den Finger gebissen und ich dachte kurz das wars mit meinem Finger, aber ich habe ihn noch. Seit dem ist er etwas dick und ich schreibe kann eher weniger mit ihm schreiben. Dafür habe ich schon 5 Kapitel vorgeschrieben.

In diesem Sinne, schöne Weihnachten 🎄

one step forward and three steps backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt