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MINHO

Ich setzte mich auf die Bank, in dem Gang, in dem Jisungs Zimmer war. Ich ging nicht rein, der Arzt meinte, erst morgen. Dennoch wollte ich bei ihm bleiben.

Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche um meiner Mutter Bescheid zu sagen. Als ich es anmachte plopped direkt unzählige verpasste Anrufe und Nachrichten auf. Von meiner Mutter. Ich sog scharf die Luft ein und rief sie an. Das wird jetzt spaßig.

„Lee Minho! Wo zur Hölle steckst du!" kam mir die aufgebrachte Stimme meiner Mutter entgegen. Daraufhin fing ich an, mit verstellt ruhiger stimme, zu erzählen was vorgefallen ist.

Einzige Sekunden herrschte stille in der Leitung, ehe meine Mutter das Wort ergriff. „Okay, das ist nicht sonderlich schön. Wie geht es ihm?" fragte sie, ich hörte die Besorgnis in ihrer Stimme deutlich heraus. Doch diese galt nicht mir, sondern Jisung, was ich voll und ganz nachvollziehen kann. „Er liegt im Koma, Schädel-Hirn Trauma, gebrochene Rippen und gebrochener Arm. Er hatte auch eine innere Blutung aber das konnten sie schnell fixen" schilderte ich den Zustand des blonden. „Mhm, okay. Bleib da wenn du möchtest, aber komm morgen früh wieder zurück und seh zu dass du dich irgendwie verpflegen kannst und jemanden in der Nähe hast, falls was sein sollte. Du kannst auch jederzeit mich anrufen" sagte sie mit sanfter Stimme. Ich lächelte, bedankte mich, versicherte ihr das ich was essen werde und sie anrufe wenn was ist. Beruhigt legte sie also auf und genau in dem Moment kam Ji-Hye wieder, mit zwei Kaffee für uns.

Sie ließ sich neben mich auf einen Sitz fallen und reichte mir einen Becher, gefüllt mir heißer Flüssigkeit. „Was wirst du jetzt tun" fragte ich sie vorsichtig und sie richtete ihren Blick gerade aus auf die weiße, trostlose Wand.
„Ich werde mich freiwillig der Polizei stellen, das bin ich dem Jungen schuldig. Die werden schon wissen, was mit mir passieren soll" sagte sie, ihre Stimme klang kraftlos. Das war auch für sie ein traumatisches Erlebnis. Ich legte meine Hand auf ihre und sagte „Ruf mich an, wenn du beim Revier warst okay? Ich will wissen was mit dir passiert und wenn es schlimm wird, was wir mal nicht hoffen, werde ich für dich da sein" Sie lächelte mich traurig an. Darauf folgend gab ich ihr meine Handynummer und sie schrieb mich an, damit ich sie direkt in meinen Kontakten hatte.

Sie war 25, also über 18. Die Polizei konnte quasi alles mit ihr machen und ich hatte ein wenig Angst um sie. Ich weiß, ich sagte ich entwickle einen Hass gegen sie, doch dieser war wie weggeblasen, als ich sah, wie aufgelöst sie wegen der ganze Situation war und wie schuldig sie sich fühlte. „Du schaffst das, ich glaub an dich. So schlimm wird es nicht werden, allein das du dich freiwillig stellst ist ein Pluspunkt" Lächelte ich sie ermutigend an.

„Danke Minho, ehrlich" murmelte Ji-Hye zittrig und ich umarmte sie. Mir schien als würde sie das gerade brauchen. Sie erwiderte die Umarmung, ehe wir nach ein paar Sekunden voneinander abließen. „Ich werde gehen, ich brauche jetzt Schlaf um das alles zu verdauen. Nachdem ich morgen auf dem Revier war, werde ich Jisung besuchen. Wir sehen uns?" „Auf jeden fall" sie verabschiedete sich mit einem Winken. Ich sah ihr noch kurz nach, ehe ich meinen Blick auf meine, im Schoß gefalteten, Hände wandte.

Ich hoffe einfach Jisung übersteht das alles und wacht bald auf...

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Bye :p

𝐡𝐞𝐫𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐦𝐞 ᵐⁱⁿˢᵘⁿᵍWo Geschichten leben. Entdecke jetzt