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«9» pillowtalk

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Ein Gewicht lastet auf meinem Körper. Es ist, als würde mich etwas unter Wasser ziehen wollen.

Ich presse meine Augen zusammen, balle meine Fäuste. Mein Sichtfeld ist danach verschwommen, aber ich kann erneut das vom schwachen Mondlicht angestrahlte Fenster in den Garten erkennen.

Ich bin in meinem Zimmer und nicht unter Wasser. Und ich träume nicht mehr, wird mir bewusst, als ich meine Finger ausstrecke.

Der Druck, der meinen ganzen Körper davon überzeugt hat, ich würde ertrinken, geht von einer Stelle zwischen Hals und Schulter aus.

Ich wage es kaum, den Kopf zu drehen, doch als ich es langsam tue, zeichnen sich die Umrisse eines Gesichts hinter mir ab. Ich öffne meinen Mund zu einem weiteren Schrei, aber da ist keine Luft, mit der ich den gewünschten Ton erzeugen könnte.

Doch dann erkenne ich die Person in meinem Bett. Er ist es.

"Du?"

Ruckartig drehe ich mich auf den Rücken und versuche mich aufzurichten. Ich klammere mich dabei an meine Bettdecke und ziehe sie über meinen Oberkörper, doch seine Hand bleibt, wo sie ist, und drückt mich in die Matratze.

"Was zur Hölle machst du hier?", japse ich.

Erst jetzt nehme ich wahr, wie schnell ich atme, wie einzelne Strähnen in meinem Gesicht kleben, wie warm seine Hand ist, die über der empfindlichen Haut meines Halses ruht und was für einen Eindruck ich gerade auf ihn machen muss.

"Ich hatte nur einen Albtraum", versuche ich zu erklären. Meine Stimme klingt so kläglich und erstickt, als wären seine Finger gerade dabei, mich zu würgen.

Kein Wort kommt über seine verdammten Lippen, die nicht mal eine Handbreit von meinem Kopf entfernt sind.

Sterne tanzen vor meinen Augen. Ich lecke über meine trockenen Lippen und ringe nach Luft.

Seine Augen folgen meiner Zunge und verweilen auf meinem Mund. Ich will mich zur Seite winden, um seine Hand abzuschütteln, die langsam wirklich unangenehm wird, aber er übt einen merkwürdigen Druck aus, der mich mein Vorhaben ganz schnell wieder vergessen lässt.

Er schüttelt mich kurz, bis ich meine Aufmerksamkeit erneut auf seine Augen richte. Ich habe gar nicht bemerkt, dass auch ich auf seine Lippen gestarrt habe.

Seine Augen liegen fest auf meinem Gesicht. Er nimmt einen tiefen, ruhigen Atemzug, hält ihn für einige Sekunden und stößt ihn dann langsam durch den geöffneten Mund wieder aus.

Das Ausatmen unterstreicht er mit einer absinkenden Bewegung seiner freien Hand in Richtung Bauch.

"Versuchst du mir gerade eine Atemtechnik vorzumachen?", frage ich perplex und presse meinen Kopf noch tiefer in die Kissen, um einen größeren Ausschnitt seines Gesichts einsehen zu können.

721 hebt eine Augenbraue und atmet danach unbeeindruckt weiter, so lange, bis ich bereitwillig mit einsteige.

Als sich meine Brust wieder in einem normalen Rhythmus hebt und senkt, kehrt eine schaurige Stille zwischen uns ein.

Er lehnt noch immer über mir. Mittlerweile liegen meine Hände gefaltet auf meinem Brustkorb, um meinen Atem besser spüren zu können.

Ich starre hinauf in sein Gesicht und warte darauf, dass er sich löst, möglicherweise doch etwas sagt, etwas fragt, sich über mich lustig macht, irgendwas. Doch er verweilt wie eingefroren.

Langsam löse ich meine verschränkten Finger und hebe die rechte Hand, um die Rose neben seinem Mundwinkel zu berühren. Er riecht gut.

Seine Haut ist weich, aber ich spüre deutlich die kleinen, kratzigen Bartstoppeln. Wie es sich wohl anfühlen würde, meine Zunge darüberfahren zu lassen?

Bodyguarded [a spicy Romance🔥]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt