Faszinierend

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>>Ist meine Schwester so schlimm ?<<

>>Ehrlich gesagt, weiss ich es nicht<<, ein Lächeln huscht über Leanders Gesicht. >>Sie hat sich immer größte Mühe gegeben mir aus dem Weg zu gehen.<<

>>Das hört sich nach meiner Schwester an<<, stimmt Markes zu. Mistkerl !

>>Sie will mich nicht heiraten.<< Da hat er recht. Warum sollte ich auch ?

>>Du sie doch auch nicht.<<

>>Bisher ist mir jedes Mädchen hinterher gerannt, sie tun es noch, doch...<<

>>Arinna bildet eine Ausnahme ?<<, ergänzt Markes. >>Und das stört dich ?<<

Wäre auch noch schöner, wenn ich ihm hinter her rennen würde.

>>Es stört mich nicht<<, verneint er.

>>Was dann ?<< Ja. Das würde ich auch gerne wissen.

>>Ich finde es faszinierend<<, gibt Leander zu. Faszinierend ? Ich muss mich beherschen nicht ins Zimmer zu laufen und ihm eine zu scheuern.

Markes hustet und sieht seinen Freund entsetzt an. >>Faszinierend ?<<

>>Du wirst merken, was ich meine, wenn es dir passiert.<<

>>Mir passiert sowas nicht.<<

>>Wir werden sehen<<, prophezeit Leander. >>Hilf mir jetzt mal deinen Bruder nach draußen in den Wald zu bekommen.<<

Schnell verlasse ich meine Position, laufe nach oben in mein Zimmer und ziehe mir dort einen warmen Pullover an. Er findet mein Verhalten also faszinierend. Das ich nicht lache. Leander war schon immer etwas verrückt. Gut, er hat es mit seinen 22 Jahren zum Rudelführer geschafft. Eigentlich war er das nur, weil sein Großvater gestorben war und statt seinem Sohn, seinem Enkel Leander die Rudelleitung übertragen hatte. Damals war er etwas über 17 Jahre alt. Am Sterbebett hat Leanders Großvater ihm das Rudel übertragen.

Natürlich hatte es anfänglich Spannungen gegeben, denn die älteren Werwölfe, wollten sich nicht von einem Grünschnabel, der gerade mal ein paar Monate Werwolf war, etwas sagen lassen. Aber nach und nach haben sie sich gelegt, da ihnen aufgefallen war, dass Leander sehr wohl in der Lage war ein Rudel zu führen.

>>Arinna, wenn du nicht gleich hier unten bist, bleibst du hier<<, schreit mein Bruder die Treppe hinauf.

>>Ich komme schon<<, entgegne ich, schnappe mir meinen Praka und eine Decke, da es in der Nähe von Juneau ziemlich kalt sein kann. Besonders Nachts. Und egal, was sie beiden sagen werden, ich werde bei Denis bleiben.

>>Aria<<, drängelt er. >>Du hast exat drei Sekunden, um....<<

Er wird von mir mit einem :>>Bin schon da<<, unterbrochen, bevor er auch nur seine Drohung zu ende sprechen kann. >>Kommt ihr jetzt ?<<, frage ich unschuldig.

>>Nimm du die Schale mit Wasse und das Tuch<<, weißt Leander mich an, während er und mein Bruder, Denis von seinem Bett hochheben. Denis stöhnt gequält auf und ich beiße mir auf die Lippe. >>Arianna, du musst das nicht tun<<, wiederholt Leander.

>>Ich weiss<<, beharre ich trotzig. >>Ich will aber.<<

>>Wie du willst, wir haben dich beide gewarnt<<, knurrt Markes und flucht, als er mit der Schulter im Türrahmen hängen bleibt, bei dem Versuch meinen kleinen Bruder genau davor zu bewahren. Ich hole tief Luft, ehe ich mir die Schüssel und das Tuch schnappe und den dreien folge.

Vielleicht hatten die beiden recht und ich sollte hier bleiben, doch ich konnte Denis das nicht alleine durch machen lasssen, nachdem ich den Großtteil davon gesehen habe, wie es bei Markes war.

Diliges Luna - Liebe des MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt