The Princess's Secret

Kapitel 29

Cecilia

Seit unserem Kuss sind einige Tage vergangen.

Abgesehen davon, dass Jake mich nach meiner Wunde an der Schulter gefragt hat, haben wir seither kein Wort miteinander gewechselt.

Mein Herz schlägt noch immer höher, wenn ich daran zurückdenke, wie wir uns geküsst haben. Gleichzeitig fühle ich mich miserabel, wenn ich an unsere Unterhaltung denke, die kurz danach stattgefunden hat.

Es darf nicht noch einmal passieren.

Jakes Worte haben sich in meinen Kopf gebrannt und dort alles zunichte gemacht, was mich auch nur ansatzweise glauben ließ, dass dieser Funke, den ich zwischen uns gespürt habe, wirklich da ist.

Wie kann sich einer der atemberaubendsten Augenblicke meines Lebens gleichzeitig so furchtbar anfühlen?

Ein leises Klopfen an meiner Tür reißt mich aus meinen Gedanken.

Die meiste Zeit des Tages verbringe ich in meinem Zimmer im Bett, in dem Jake und ich vor wenigen Tagen nebeneinander geschlafen haben.

Er hat meine Hand gehalten. Allein der Gedanke daran, lässt mich die Wärme erneut spüren. Eine schöne Erinnerung, die mich gleichzeitig traurig macht.

„Ja?", sage ich so leise, dass Jake es vermutlich nicht einmal gehört hat. Dennoch öffnet sich kurz darauf meine Tür. Etwas verloren steht er da und sieht mich unschlüssig an. Vermutlich überlegt er, wie er am besten mit mir reden soll.

Obwohl ich frustriert bin, Wut kann ich ihm gegenüber nicht empfinden. Dafür habe ich ihn einfach zu gern. Es ist ein seltsames Gefühl, von dem ich bis zu dem Zeitpunkt nicht einmal gewusst habe, dass es existiert.

„Es gibt etwas, was du sehen solltest", teilt Jake mir mit. Er wirkt nicht besorgt, doch zufrieden sieht er auch nicht aus.

Langsam stehe ich von meinem Bett auf und folge ihm nach unten ins Wohnzimmer, wo der Fernseher läuft, aus dem die Stimme des Nachrichtensprechers ertönt.

„Insidern zufolge hielt sich die Prinzessin aktuell in einem privaten Internat 300 Kilometer vom Palast entfernt auf..", höre ich ihn sagen.

Zusätzlich wird ein Bild eingefügt, welches Olivia und mich zeigt, wie wir gemeinsam mit Jake in der Schulcafeteria sitzen. Glücklicherweise ist es nicht von besonders hoher Qualität, sodass mein Gesicht nur schwer zu erkennen ist, dennoch ist es das erste Bild, das in die Hände der Presse gelangt, welches wirklich mich zeigt. Es handelt sich um ein Foto aus der Schülerzeitung.

„Mist", murmele ich und lasse mich auf das Sofa sinken. Ich bin erschöpft und gleichzeitig kann ich nicht glauben, was ich dort sehe. Fassungslos starre ich auf den Bildschirm, der das einzige ist, was den dunklen Raum erleuchtet.

Erst jetzt fällt mir auf, dass Jake sich offenbar im Wohnzimmer ausgebreitet hat. Sein Kissen und seine Decke liegen zerwühlt auf dem Sofa.

„Der Insider berichtet, dass sie unter dem Decknamen Cassie bekannt war. Nachdem eine Mitschülerin vor knapp zwei Wochen vergiftet und wenige Tage später an den Folgen ihrer Vergiftung starb, tauchte sie gemeinsam mit einem weiteren Mitschüler unter..."

Das Herz rutscht mir in die Hose.

Wenige Tage später an den Folgen ihrer Vergiftung starb. Starb. Starb.

Starb.

Immer wieder hallen seine Worte in meinem Kopf nach wie ein Echo.

Ich rühre mich nicht. Meine Sicht verschwimmt und mir wird schwindelig. Ich halte den Atem an, im wahrsten Sinne des Wortes.

Auch, als Jake sich zwischen den Fernseher und mich stellt und mir damit die Sicht auf das Foto von Olivia versperrt, welches mit ihrem Namen und einem kleinen Kreuz versehen eingeblendet wird und nach meinen Schulter greift, kann ich mich nicht aus dieser Paralyse befreien.