Parenting

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Gähnend betrat Tony die Terrasse, die sachte unter seinen Füßen knarzte und nestelte den Hausschlüssel aus seiner Tasche. Das Meeting im Avengers-Tower hatte mal wieder ewig gedauert...
Endlich fand Tony den Schlüssel und drehte ihn im Schloss. Er hörte Loki in der Küche eines von Tonys Lieblingsliedern summen und sein erschöpfter Gesichtsausdruck wich augenblicklich einem liebevollen Lächeln. So leise wie möglich schlich Tony in die Küche, aber wie immer erwartete Loki ihn schon. „Heyyy... wie war das Meeting?", fragte er und ließ den Herd kurz aus den Augen, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu drücken. Tony schnaubte und Loki huschte ein kleines Grinsen über die Lippen. Er küsste Tony gerne auf die Stirn, einfach um zu zeigen, dass er größer als er war. „Anstrengend wie immer. Cap wird nicht gerade klüger mit dem Alter und dieses Mal hat sogar Bruce mich im Stich gelassen" Loki nickte wissend. „Er kam vorhin kurz vorbei. Es scheint seinem Vater wirklich nicht gut zu gehen" „Konntest du helfen?", fragte Tony besorgt. Loki warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. „Wie kannst du das überhaupt in Frage stellen?", fragte er spöttisch. Und Tony unterdrückte ein Grinsen. „Er wird es überstehen", fügte Loki beruhigend hinzu. „Ach übrigens. Zwei Sachen noch" Er stellte den Herd ab und Tony beugte sich neugierig über den Topf. „Uh, Pilzsoße", freute er sich und wollte seinen Finger in die Soße tunken um zu probieren, aber Loki zog ihn zurück. „Du bist unmöglich, Tony" Schmollend blickte der kleinere ihn an. „Fang an schlechter zu kochen und ich höre auf", sagte er bockig. Loki zog die Augenbrauen in die Höhe. Tony zögerte. „Okay, höre nicht auf, gut zu kochen. Bitte. Ich höre trotzdem auf. Vielleicht" Loki lächelte. „Also. Zwei Sachen?", fragte der Superheld und legte den Kopf schief. „Ja. Erste Sache, küss mich" Tony grinste. „Das hätte ich sowieso noch getan", sagte er, stellte sich auf die Zehenspitzen, legte seine Arme um Lokis Nacken und legte die Lippen auf seine. Loki schloss zufrieden seufzend die Augen, zog Tony in eine Umarmung und lehnte sich in den Kuss. Nichts weckte in Tony mehr das Gefühl endlich zuhause zu sein, als solche Küsse. Und nichts ließ ihn einen schlechten Tag besser vergessen.
„Bääähhh!" Tony lachte leise auf und löste sich von Loki, bevor er in die Hocke ging und die Arme ausbreitete. „Flint! Komm her!", rief er und sein Fünfjähriger lief lachend in seine Arme. Tony keuchte gespielt erschrocken auf und schwankte, als er aufstand. „Du bist schwer wie ein Elefant!", rief er empört und wandte sich an Loki. „Was gibts du ihm zum essen!? Steine!?" Flint vergrub lachend seinen Kopf in Tonys Armen und Loki grinste liebevoll. Tony begann jetzt, Flint zu kitzeln, der mit kreischendem Lachen um sich schlug. „Daaaad!", rief er zwischen Lachern. „Lass mich runter!" „Was? Ich habe dich nicht verstanden. Ich spreche nur Monstersprache", erwiderte Tony und lief langsam in Richtung Couch. Flint kicherte. „Wruaaah!", knurrte er und Tony blieb stehen. „Ah! Ich soll dich runter lassen? Okay" Flint quietschte erschrocken auf, als Tony ihn fallen lies und atmete dramatisch erleichtert aus, als er weich auf der Couch landete. Tony grinste und schlenderte zurück in die Küche. Flint kroch ihm hinterher und versuchte dabei, unbemerkt zu bleiben. „Also? Was war die zweite Sache?", fragte Tony seinen Ehemann, der inzwischen wieder mit Kochen beschäftigt war, und legte von hinten die Arme um ihn. Loki drehte sich in seinen Armen zu ihm um und sein Blick huschte kurz zu Flint, der sich hastig hinter dem Küchenthresen versteckte. Er lächelte. Dann zog sich eine kleine Sorgenfalte zwischen seine Augenbrauen und er lehnte sich vor, um Tony ins Ohr zu flüstern, damit Flint ihn nicht hörte. „Kucke mal bitte nach Kai. Er sah nicht wirklich glücklich aus, als er nach Hause kam" Tony nickte und küsste ihn noch einmal, bevor er sich aus seinen Armen löste und die Küche verließ. „Ach und wenn du schon dabei bist kannst du eigentlich auch gleich Thalia holen", rief Loki ihm hinterher. „Das Essen ist gleich fertig" Tony nickte. „Wir werden auch Flint suchen müssen", fügte er hinzu, während er an ebenjenem vorbei lief, der sich hinter ihrer Zimmerpflanze duckte. „Der ist irgendwie verschwunden" Flint kicherte hinter vorgehaltener Hand.

„Kai?", rief Tony und klopfte an der Türe seines ältesten Kindes. Ein Brummen war zu vernehmen und Tony nahm das als Antwort, dass er rein kommen konnte. „Kopfchaos?", fragte er nachdem er die Türe wieder hinter sich geschlossen sich in Kais unordentlichem Zimmer umgesehen hatte. Kai seufzte schulterzuckend und Tony setzte sich neben ihn auf sein Bett. „Dein Pa macht sich Sorgen um dich, Champ", sagte er. Kai schwieg. „Was ist passiert? Wieder Idioten in der Schule?" Der Junge zögerte. „Niemand nimmt mich ernst", flüsterte er schließlich. „Heute haben wieder welche gesagt, dass ich ein Mädchen bin. Und immer eines sein werde. Und kaum einer nennt mich Kai!" Tony runzelte verärgert die Stirn. „Hast du ihnen schon gesagt, wer dein Vater ist?", fragte er. Ein kleines Lächeln huschte über Kais Gesicht, aber dann verdrehte er die Augen. „Ich werde sicher nicht meinen Namen nutzen um anders behandelt zu werden. Dann werde ich mich immer fragen müssen, ob sie ehrlich sind" „Gutes Argument", meinte Tony. „Hast du ihnen wenigstens gezeigt, was du drauf hast? Du trainierst ja nicht umsonst seit du laufen kannst" „Dad! Ich werde diese Idioten ganz sicher nicht verprügeln" „Wieso nich- ich meine natürlich, da hast du absolut recht und als dein absolut verantwortungsbewusster Vater hätte ich das natürlich auch nie vorgeschlagen. Okay, was wenn ich jemanden arrangiere, der dich während deiner Mittagspause angreift? Und wenn du den besiegst, haben sie sicher mehr Respekt vor dir" Kai unterdrückte ein Lächeln, seufzte und lehnte sich gegen Tony. „Das geht natürlich auch", meinte der und legte einen Arm um ihn. „Ich liebe dich Kai. Und ich bin unglaublich stolz auf dich. Es ist etwas wunderbares, sich selbst zu verstehen und zu akzeptieren und wenn diese Idioten nicht kapieren, dass du ein Junge bist, dann nur weil sie dich nicht kennen. Und weil sie ignorante, einfallslose Idioten sind, denen nichts mehr Spaß macht als unnötig grausam zu sein. Oder einfach nur ernsthaft dumm. Ich weiß, dass das alles schwer für dich ist. Und du bist unfassbar stark. Und vielleicht wird das niemand je sehen... aber gerade deshalb ist es wichtig, dass du es weißt! Du bist der beste große Bruder den deine Geschwister sich wünschen könnten und der beste Sohn den dein Pa und ich uns wünschen könnten. Ah Nein, warte, wir haben ja noch einen... aber mal so unter uns, Flint ist nicht einmal ein vollständiger Mensch - der hat nur fünf Zähne oder so" Kai lachte und rieb sich erschöpft die Schläfen. „Danke... denke ich", murmelte er. „Sehr schön. Jetzt geh zu deinem Paps und sage ihm, was dich beschäftigt. Er kennt sich mit so gender-Sachen doch ohnehin viel besser aus als ich. Und ich hole noch deine Schwester, dann gibt es essen" Kai nickte und schob sich aus dem Bett.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 16, 2023 ⏰

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