Florence
Es war unmöglich und doch war es wahr. Es war als wäre die Welt um mich herum stehen geblieben. Ich drehte mich um und blickte in eisblaue Augen. Er war wunderschön, wie ein Gemälde. Sein langes, schwarzes Haar fiel ihm offen auf die Schultern, sein kurzer, schwarzer Bart, war mit Bartperlen versehen und er hatte ein schönes, blasses und ebenmäßiges Gesicht. Er wirkte ein wenig streng aber irgendwie auch aristokratisch. Seine Züge wirkten edel. Heute trug er ein altmodisches, schwarzes Hemd, welches an der Brust leicht geöffnet war, seine Hemdärmel waren bis zu den Ärmeln hochgekrempelt und gaben den Blick frei, auf seine muskulösen, definierten Unterarme. Er trug eine schwarze, enge Lederhose und schwarze Stiefel. Er war wunderschön doch er wirkte als wäre er aus einer anderen Zeit. Ich bemerkte dass ich ihn minutenlang angestarrt hatte, wie unhöflich, doch ich brachte kein Wort raus und konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Er grinste ein wenig, weil ihm meine Reaktion nicht entgangen war. Auf einmal beugte er sich zu mir herunter und ich dachte zuerst er würde mich küssen, doch er kam nur näher um mir ins Ohr zu flüstern: „ Willst du nur starren oder möchtest du etwas mit mir trinken?" Ich nickte nur, als wäre ich stumm. Er fasste dies als das „ja" auf, was es auch war und nahm einfach meine Hand und zog mich sanft hinter sich her, zur Bar an der ich gerade eben noch saß. Er kam näher und schirmte mich von den tanzenden Menschen ab, ohne dabei meine Hand loszulassen. Es fühlte sich an, als stünde mein ganzer Körper in Flammen. Er entfachte mit einer einzigen simplen Berührung ein Pochen in meiner Mitte. Als wir die Bar erreichten, zog auf einmal Amber an meinem anderen Arm. Er blieb stehen und sah mich an, ich nickte nur und er ließ mich los und ging zur Bar. Ambers Augen leuchteten, als sie mich ansah und ihn kurz ansah. Es war dumm aber es verursachte einen Stich der Eifersucht in meinem Inneren. Was war nur mit mir los? Ich kannte nicht mal seinen Namen. „Oho wen hast du dir da denn geangelt?" meinte sie dann. „Das geht dich gar nichts an." giftete ich sie an. Sie hob beschwichtigend die Hände und lachte: „Hey, alles ist gut, er gehört dir, ich hab da schon wen." Sie blickte dabei auf den großen Typen mit dem sie gerade noch getanzt hatte. „Tut mir leid, ich weiß auch nicht, es ist eine längere Geschichte, ich sag es dir morgen." sagte ich zerknirscht und erschrocken über meine eigene Reaktion. „ Alles gut, du stehst halt auf ihn, manchmal passiert das einfach so, aber du musst dich ranhalten, bevor ihn dir eine andere wegschnappt, gib alles!" sagte sie und legte mir lächelnd eine Hand auf die Schulter. Ich fasste neuen Mut durch ihre Aussage und entgegnete: „ Ist es okay wenn ich mit ihm heute tanze anstatt mit euch?" „Wer könnte es dir verdenken, solange du Spaß hast." grinste sie. „Danke." sagte ich und ging zur Bar rüber.
„Ich habe dir meinen Lieblingsdrink bestellt, ich hoffe das war in Ordnung." sagte er charmant. Ich nickte. Wenn das hier was werden sollte, musste ich endlich meine Sprache wieder finden. Sonst hatte ich doch auch kein Problem mit Männern zu sprechen und dann ist das einmal ein Mann der mir wirklich gefällt und ich krieg keinen Ton raus. Er lachte und fragte: „Hat es dir die Sprache verschlagen, prinţesă?" „Entschuldige, was bedeutet das Wort?" meinte ich nur. „Es ist rumänisch und bedeutet Prinzessin." Sowohl beim ersten Mal, aber auch jetzt bei der Übersetzung, lief mir ein wohliger Schauer über den Rücken. „Oh danke." entgegnete ich nur lahm. „Nichts wofür du dich bedanken müsstest." sagte er einfach nur und gab mir mein Getränk. „Was ist das?" fragte ich. „ Eine Bloody Mary." entgegnete er. Ich lachte da ich mir das auch hätte denken können anhand der Farbe. „Nun denn, zum Wohl." sagte ich und wir stießen an. Dieser Drink war stark, aber er gab mir das nötige Selbstbewusstsein die Initiative zu ergreifen:„ Ich heiße übrigens Florence." „Mein Name ist Silas." sagte er und lächelte. Mir kamen unzüchtige Gedanken, wie ich diesen wunderschönen Namen, schreien würde wenn er über mir im Bett liegt. Er grinste als könnte er Gedanken lesen. Wir tranken schweigend unser Getränk, da es zu laut war, um sich vernünftig zu unterhalten. Ich fand das sehr schade denn ich hätte ihn gerne besser kennengelernt. Mir schmeckte sein Lieblingsdrink sehr gut, doch ich wollte einigermaßen klar im Kopf bleiben. Doch der Drink war stark und ich war definitiv angetrunken, doch das gab mir den Mut den nächsten Schritt zu gehen, bevor er mich noch für eine langweilige Spießerin hielt. „Wollen wir tanzen?" fragte ich zögerlich. „Darauf kannst du wetten." meinte er und grinste anzüglich. Zum Glück konnte ich tanzen, es war eines meiner liebsten Hobbys und nicht mal meine Mutter hatte mir das nehmen können, andernfalls hätte ich mich aber auch blamiert. Er nahm wieder meine Hand und zog mich mit sich. Ich hielt noch kurz bei den Mädels und Amber informierte mich dass Chrissie mit der Blondine verschwunden ist, Mary zu viel getrunken und nach Hause gefahren war und sie selbst, vorhatte mit ihrer neuen Eroberung, welche Paul hieß, nach Hause fahren wollte. Ich gab ihr mein okay und versicherte ihr das es mir nichts ausmachte und ich mir ein Taxi nehmen würde. Wir verabschiedeten uns und Silas zog mich sanft weiter. Auf einmal zog jedoch ein anderer Kerl an mir und tanzte mich wild von hinten an. Silas riss mich hinter sich und baute dich vor dem Kerl auf,wäre es nicht vollkommen absurd, hätte ich geschworen er hätte ihn angeknurrt doch er sah den Kerl nur an und dieser zog sich verängstigt zurück. Er strahlte in diesem Moment eine unglaubliche Macht aus, die wie Wellen durch meinen Körper pulsierte. Dann zog er mich weiter bis wir eine Stelle fanden wo nicht so viele Menschen waren. „Tut mir leid, prinţesă aber ich kann es nicht leiden wenn ein Mann ungefragt eine Frau belästigt." sagte er an meinem Ohr. Bei dem Kosenamen lief es mir heiß den Rücken runter. „Danke dass du mich gerettet hast, mein Held." meinte ich nur und grinste, ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Es kostete mich alle Kraft nicht einfach bei seinem Mund weiter zu machen, doch ich wollte nicht das er einfach nur eine Affäre war, ich wollte ihn wieder sehen, so unwahrscheinlich das auch war. Er zog mich fest an sich und nun hörte ich, das er wirklich knurrte. Ich hatte ihn erregt. Ich freute mich wie ein kleines Kind darüber, doch wollte ich es nicht dabei belassen und fing an zu tanzen und mich an ihm zu reiben. Er war hart, das spürte ich. Und ich freute mich dass ich so eine Wirkung auf ihn hatte, doch zu sagen mich würde das nicht selbst erregen wäre die Untertreibung des Jahrhunderts. Ich war noch nie so erregt gewesen wie ich es war seitdem ich ihn gesehen hatte. Natürlich hatte ich es mir schonmal selbst gemacht, aber das war kein Vergleich hierzu. Er knurrte mir ins Ohr: „Du tanzt gut, doch nun las mich." er übernahm die Führung und begann allen Ernstes Walzer mit mir zu tanzen, zu Partymusik. Für andere musste es lächerlich aussehen, doch das war mir egal, denn ich war einfach nur verzaubert.Silas
Ich musste sie auf Abstand halten, denn das was sie mit mir tat, war reine Hexerei. Sie verzauberte mich. Ich hatte sie in der Stadt schon gesehen, in der Straßenbahn, doch ich musste weg von ihr, ich begehrte sie von der ersten Sekunde an, wie ich es noch nie gespürt hatte. Doch dann lief sie mir hinterher, sie war wirklich ausgestiegen und suchte mich. Scheinbar hatte ich die gleiche Wirkung auf sie, wie sie auf mich. Es war, als wären wir Magneten. Auch dass ich heute hier war, war kein Zufall. Ich war beim Diner und hatte ihre Freundinnen reden gehört, von da an war mein Entschluss gefasst. Ich musste sie wieder sehen. Sie war wunderschön an dem Tag in der Stadt, wie eine Prinzessin, in ihrem weißen Kleid und den schwarzen Stiefeln. Ihrem langen, offenen schwarzen Haar und heute war sie noch schöner. Sie roch nach Jasmin und sie glitzerte wie eine Fee. Ich konnte mich nicht fern halten und nun stand sie hier vor mir. Ihr kleiner Körper, so zart und weich, das genaue Gegenteil von mir. Ich wollte mehr, wollte sie berühren und sie spüren. Als sie mir ihren wunderschönen Namen sagte, stellte ich mir vor ich dass sie unter mir liegt und ich ihn stöhne und als ich sie ansah, wusste ich sie wollte das Gleiche. Als sie mich gerade auf die Wange küsste, konnte ich mich kaum beherrschen. Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als sie sich losmachte und wieder anfing sich an mir zur reiben. Sie bewegte sich grazil und geschmeidig wie eine Bauchtänzerin. Ich starrte auf ihren wippenden Busen und sie grinste wissend als sie meinen Blick sah. „Sei vorsichtig prinţesă." knurrte ich in ihr Ohr. Sie guckte mich unschuldig an und leckte sich über die Lippen. Von wegen unschuldig. Sie wollte es nicht anders und auch ich, konnte mich nur bis zu einem gewissen Grad beherrschen, doch sie trieb mich in den Wahnsinn. Ich zog sie noch dichter an mich und begann mit den Händen ihren Körper zu erforschen, wenn auch nur über der Kleidung.
Florence
Ich fühlte mich rastlos wie ein Tier im Käfig, meine Vorsätze hatte ich über Bord geworfen, ich brauchte ihn. Musste ihn nah bei mir spüren, in mir am Liebsten. Ich reizte und provozierte ihn, weil ich mehr wollte - mehr brauchte. Ich sah zu ihm hoch und drehte mich um, nun rieb ich mich mit meinem Hintern an ihm. Er streichelte mir über die Arme und den Bauch, meine Brüste ließ er aber immer aus. Ich drehte den Kopf und setzte meinen unschuldigsten Blick auf und schlug die Augen nieder. Auf einmal knurrte er wieder, drehte mich zu dich herum und beigte sich runter. Er küsste mich stürmisch und drang mit seiner Zunge in meinen Mund. Der Kuss war intensiv und leidenschaftlich und wenn ich dachte, ich wäre schon am Höchstlevel meiner Erregung angelangt, dann war das ein Irrtum. Klar hatte ich schon jemanden geküsst, aber das war langweilig und schon lange her. Es war als ob er jeden Zentimeter meines Körper einnahm. Ich wollte ihn näher, auch wenn kein einziger Zentimeter uns trennte. Ich weiß nicht wie lange wir uns küssten doch ich wollte nicht das er aufhört. Atemlos lies er mich los. Wir sahen uns nur an. „Willst du noch etwas trinken?" knurrte er mir ins Ohr. „Ich will dich." platzte es aus mir heraus. Ich lief rot an. Als ob ich sieben Jahre alt wäre und wandte mich beschämt ab. Doch er nahm mein Gesicht in seine Hände und blickte mir in die Augen: „Ich gehöre schon längst dir." Ich sah ihn einfach nur an und küsste ihn, der Kuss war nicht hungrig, wie der erste, sondern sanft und verzehrend. Wir ließen ab voneinander und er sagte: „Bleib wo du bist, ich hole nur schnell was zu trinken." Und schon war er auf dem Weg zur Bar. Ich schnappte mir einen Hocker, der in der Nähe an einem hohen Tisch stand und setzte mich. Ich hatte nicht bemerkt wie sehr meine Füße schmerzten. Am liebsten würde ich die Schuhe ausziehen doch das war unpassend. Also genoss ich die Pause beim Sitzen. Ich hatte ihn nicht kommen sehen doch urplötzlich stand er mit zwei Bloody Marys vor mir uns lächelte mich an. Ich nahm ihm den Drink ab und wir stießen erneut an und tranken. „Kleine Pause für die Füße?" sagte er und grinste als er auf die hohen Schuhe blickte. Ich lächelte ertappt: „Ja ich muss gestehen, mir tun die Füße weh." „Dann lass uns gehen." meinte er und trank seinen Drink in einem Zug leer. Panik stieg in mir hoch. Ich wollte nicht dass der Abend schon endet. Er musste es bemerkt haben und lächelte: „Ich bringe dich nach Hause." Auch wenn er mich nur nach Hause brachte und dann ging, gab mir das ein wenig Ruhe, dennoch sagte ich: „Stop, warte mal." und zog mein Handy aus meiner Handtasche. Ich öffnete die Kontakte und erstellte einen neuen: „Bekomme ich deine Nummer, bitte." ich fragte beinahe flehend und kam mir selber dumm vor, doch er lächelte kur ehrlich, nahm mein Handy und gab seine Nummer ein. „Was bedeutet ‚Prinz' auf rumänisch?" fragte ich ihn. Er beugte sich zu mir und flüsterte: „Prințul". Ich wusste nicht das Rumänisch so schön klingen konnte, doch das Wort floss wie Wasser, das einen Fluss hinunter plätschert, an meinem Herzen lang. Ich schrieb ihm eine Nachricht und er zeigte mir dass er mich als „prinţesă" eingespeichert hat.
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Mein dunkler Schattenengel
Roman d'amourFlorence hatte bisher nicht viel Glück im Leben gehabt. Sie hatte ihr ganzes Leben ihrer Mutter geopfert und noch nichts erlebt. Eines Tages trifft sie einen Fremden, der ihr ganzes Leben durcheinander bringt, doch er hat ein dunkles Geheimnis. Was...