18. Entscheidung

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Obwohl Chris und ich den Stream noch weit in die Länge gezogen haben, stand ich am nächsten Morgen schon um 7:30 Uhr auf (was für meine Verhältnisse echt früh war) zog mir was frisches an, machte mir einen Pferdeschwanz, schminkte mich und schnappte mir Handy und Kopfhörer, um mal so ein bisschen an der frischen Luft Joggen zu gehen.
Bevor ich das Haus verließ, schrieb ich Chris einen Zettel;
"Na du? Gut geschlafen? Ich jogge gerade so 'n bisschen durch den Ort. Bis später, Jo :D" Ich steckte den Schlüssel für seine Wohnung in meine Hosentasche und begab mich nach draußen. Ein bisschen Frühsport würde jetzt sicher gut tun.
Ich kannte mich hier kaum aus und versuchte mir den Weg gut einzuprägen.
Auf einem Feldweg versuchte ich mein Tempo ein bisschen zu erhöhen. Es passte zu dem Lied, dass ich gerade hörte. "Run boy, run". Das mit dem "Boy" passte nun besser auf das, was danach passierte...
Mitten im Sprint bemerkte ich, wie jemand hinter mir in einem ähnlichen Tempo lief. Mein Atemrhythmus geriet durcheinander und ich bekam Seitenstiche. Also hielt ich an. Wie die Person hinter mir. Ich stützte meine Hände in meine Taille und versuchte ruhiger zu atmen.
"Hey!", begann jemand mit mir zu reden.
Ich nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren und drehte mich um. Mein Gesicht war in sofortiger 'Grins-Starre', als ich Philipp sah.
"Hey, Na? Auch 'n bisschen Sport am Morgen?", fragte ich.
"Sieht ganz so aus. Ich lauf' hier jeden Morgen her. Wollen wir noch ein bisschen zusammen laufen?"
Ich nickte und lief neben ihm her.
Dach einer Weile war ich nicht nur außer Atem, sondern auch völlig verschwitzt.
Ich wurde langsamer und hielt schließlich an.
"Wollen wir aufhören? Ich kann auch nicht mehr. Komm' doch noch mit zu mir, ich kann' uns 'ne Pizza bestellen, wenn du willst", lud er mich ein.
"Du, das ist voll lieb von dir, aber ich bin völlig verschwitzt und außerdem muss ich den Weg auch noch zurück."
"Ich wohn' hier ganz in der Nähe, später könnte ich dich mit meinem Auto nach Hause bringen und duschen kannst du bei mir auch".
"Okay, überredet", meinte ich dann, ohne mit mir selbst im Klaren darüber zu sein, auf was ich mich da gerade eingelassen hatte...

Philipp führte mich in seiner Wohnung erst ein wenig herum. Ich schaute mich um. Die Räume waren groß und sehr modern eingerichtet und überall hingen eingerahmte Fotos oder Kunstwerke. Später erzählte er mir von seinem großem Hobby neben seinem Job und dem Sport. Fotografie. Ich fotografierte auch sehr gerne.
"Hier ist das Bad. Handtücher sind im Schrank, Shampoo ist dort und falls du sonst noch etwas brauchst sag bescheid, ja?"
Ich nickte brav.
Phil verließ den Raum und mir wurde bewusst, dass ich mich gerade in einem fremden Badezimmer befand und mich duschen wollte... Aber es musste sein.
Ich zog mich aus, legte mir ein Handtuch zurecht und betrat vorsichtig die Dusche. Ich versuchte nun die Dusche anzumachen. Man musste den Knauf dazu drehen. Da war ich mir sicher. Doch es funktionierte nicht. Ich probierte es in die andere Richtung, zog und drückte, aber es kam kein Wasser.
"Ähm, Philipp? Ich hab' hier 'n kleines Problem", rief ich.
"Was ist denn los?" Ich hörte Schritte.
"Ich krieg' das Wasser nicht an!", meinte ich.
"Du musst es nach rechts drehen", erklärte mir Philipp von außerhalb des Badezimmers.
"Das geht aber irgendwie nicht..."
"Müsste es aber, probier's doch nochmal."
"Mach' ich, da kommt nichts!"
"Warte, darf ich reinkommen?", fragte er dann.
"Okay", meinte. Ich hatte völlig vergessen, dass ich nichts anhatte. Aber ich schämte mich nicht für meinen Körper.
"Gut, dann komm' ich jetzt rein."
Als er den Raum betrat starrte er mich an. Hatte er noch nie ein nacktes Mädchen gesehen oder was?
"A-a-also... Du drehst einfach nach", Wasser schoss aus den Duschkopf und unterbrach ihn. Wir waren beide nass. Sein Shirt klebte an seinem durchtrainierten Körper. Ich biss mir auf die Unterlippe und starrte ihm dabei in seine Augen. Unsere Blicke verfingen sich und ließen sich nicht mehr los. Langsam näherten sich nun unsere Gesichter. Er legte seinen Kopf schief, hielt seine Hände an meine Taille, zog mich vorsichtig an mich und gab mir einen Kuss. In mir schossen viele Emotionen auf einmal durch meinen ganzen Körper. Ich wusste nicht was ich tat. Der Kuss wurde intensiver, Philipps Hände waren an unterschiedlichste Stellen an meinem Körper gewandert, ich versuchte sein nasses Shirt auszuziehen.
Nach dem mir das gelungen war, drückte er mich gegen die Duschwand und wir küssten uns weiter, während das warme Wasser auf uns niederprasselte.
Philipp zog seine Hose aus und dann seine Boxershorts. Wir waren beide nackt. Wir küssten uns weiter. Ich Strich langsam über das Tattoo auf seiner Brust und dann weiter runter.
Er nahm mein linkes Bein und legte es auf seine Hüften. Ich stoppte unseren Kuss. "Hast du Gummis?"
"Muss doch auch ohne gehen", grinste er und probierte mich weiter zu küssen.
"Hey, ohne mach ich's nicht, kapiert?"
"Man, ich hab' gerade keine da, komm schon", meinte er und küsste mich.
Taddl hatte immer an die Kondome gedacht. Es war sicherer. Ich wollte es nicht anders. Nie. Und er auch nicht.
Was hatte ich getan. Ich war doch noch mit ihm zusammen. War ich Taddl fremdgegangen?
Ich drückte Philipp von mir weg.
"Ich mach' das nicht", verdeutlichte ich ihm und machte das Wasser aus. Ich nahm das Handtuch und trocknete mich ab.
"Ey was soll das? Wir waren doch beide gerade scharf aufeinander oder nicht? Wieso machst du das denn kaputt?"
"Weil ich vielleicht nicht unbedingt von dir schwanger werden will!?"
"Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch total gering, dass - hey?!"
Ich hatte mir meine Trainigssachen wieder angezogen und ließ nun Philipp nackt und alleine in seiner Dusche stehen. 'So ein Wichser', flüsterte ich, als ich seine Wohnungstür hinter mir zuzog. Der wollte mich doch nur flachlegen.
Ich ging ein Stückchen und rief mir dann ein Taxi zu Chis' Wohnung.

Possible Love? (Taddl FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt