•Kapitel 4• Abschied•

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Vielleicht würde sie selbst auf mich zukommen.

Hoffentlich.
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Mein Nachdenken war damit beendet und ich widmete mich der Planung des heutigen Abends.
Was könnte wohl passieren?
Tot bestimmt nicht das hätte er schon oft machen können.
Doch was wollte dieser Typ von mir?
Ich verstand es nicht... ich war doch nicht bekannt oder hatte etwas schlimmes getan.
Auf jeden fall sollte ich auf alles gefasst sein.
Oh, ja, er hatte erwähnt ich solle mich verabschieden... warum nur?
Also auf jeden fall wäre es eine gute idee der Nachwelt mein mögliches verschwinden klar zu machen. Nur wem?
Mir kamen nur zwei Personen in den Sinn, Mama und Darina.
Wenn ich Ihnen mit dem Handy etwas schreiben würde, würden Sie es jetzt schon bekommen und mich aufhalten, aber ich konnte sie einfach nicht in Gefahr bringen.
Also.... ein typisch altmodischer Brief wird es sein.
Naja, wohl eher zwei.

Für Darina

Hey, ehm ich weiß irgendwie war ich abwesend in letzter Zeit, mach dir keine Gedanken um mein Verschwinden ich händel die Situation schon, das wird nh Klacks.
Sucht mich bitte nicht wenn ihr den Brief findet bin ich wohl verschleppt worden. Dennoch nicht wirklich gegen meinen Willen, also halt die Öhrchen steif, wir sehen uns zu 100%
Ps: sag Mama nichts sie denkt ich bin weg gelaufen.

ALEINA <3

Für Mama

Hey, mum. Ich bin weg gelaufen aber nicht wegen dir oder so, bitte mach dir keine Gedanken und such nicht nach mir ich brauche ein wenig Auszeit von dem ganzen Trubel.
Ich werde auch wieder kommen, keine Sorge dort wo ich bin ist für alles gesorgt.
Ich liebe dich

ALEINA <3

Mir kommen die Tränen ich hatte Mama noch nie so sehr belogen. Ich hoffte einfach das ich die Briefe doch nicht brauchen würde.
Ich verstaute die Briefe in der obersten Schublade meines Schreibtischs, denn ich wusste meine Mutter würde sie genau dort finden.

Ich schaute auf die Uhr, hm 21 Uhr und der lässt sich noch nicht blicken, hätte ja wenigstens mal bessere Angaben machen können.
23 Uhr Marktplatz am Roten Baum hätte mir gefallen, am besten noch ob ich packen soll oder nicht, vielleicht einen Bikini. Man, man nh scheiß der soll mich in frieden lassen.

Aber warte mal.... warum nehme ich denn seine Vorstellungen einfach so hin, der Typ will mich zu 99% verschleppen und mir ist das egal?

Der Typ hat mein Interesse geweckt, muss ich schon sagen. Ich werde mich auf sein Spielchen einlassen, aber das Messer von der Kafeteria nehme ich mit.

Ich werde einfach abhauen wenn es mir zu doof wird.

Durch ein ungutes Gefühl wurde ich aus meinem Schlaf gerissen, Mist ich bin jetzt nicht ernsthaft eingepennt, naja den Schlaf kann ich gebrauchen.

Jetzt erst fiel mir der Schatten auf der in der Ecke stand, ich schaute auf meinen Wecker neben meinem Bett, der das Zimmer erleuchtete.
Punkt 24 Uhr später könnte er auch echt nicht sein was.

"Du bist spät dran", sagte ich selbstbewusst.

Sein Lachen schallte an der Wand ab, oh dieses Lachen erkenne ich mittlerweile zu gut.

"Also hast du deine sieben Sachen gepackt? Bist du bereit?"

"Wofür denn", fragte ich neugierig?

"Ich weiß nicht was ich dir sagen soll, wird sicherlich nicht deine Lieblingsbeschäftigung, meine ist es auch nicht, mehr kann ich dir leider nicht sagen."

Das schlimmste an dieser Aussage waren nicht die Worte und ihre Bedeutung selbst, sondern der gehässige Tonfall, der mich zum Kochen brachte.

"Du passt jetzt mal auf, ich weiß echt nicht was du von mir willst, aber wenn du mir nicht ein bisschen mehr erzählst setz ich keinen Fuß über meine Türschwelle."

"Gut, oke, brauchst du auch nicht, wir gehen durch das Fenster", sagte er grinsend.

Mies gelaunt antwortete ich,"hättest du wohl gerne, ich kann genauso gut das Haus zusammen schreien."

Ich merkte direkt eine Änderung in der Luft, sie wurde stickig und bedrohlich, ich hatte ihn wohl verärgert.

"Also hör mir zu kleines, ich hab nicht ewig Zeit und echt keine Lust länger den Scheiß zu machen, also folgst du mir lieber, sonst Brenn ich die Bude ab."

Ich spürte förmlich seine Augen, die sich in meine bohrten, er meinte es also tot ernst.

"Nagut, lass meine Familie hier raus, ich folge dir, aber nicht aus dem Fenster!"

"Kannst du knicken kleines", und schon spürte ich Arme um meinem Körper, die mich in die Luft und aus dem Fenster beförderten.
Scheiße das ist zu hoch, ich geh hier noch drauf.
Mein Herz sackte in die Hose und ich wollte gerade vor Angst schreien, da legte sich eine Hand um meinen Mund.

"Nanana du wirst jetzt doch keinen Aufstand machen."

Ich schaute mich überrascht um, wir standen auf dem Boden, unversehrt, wie hatte er das angestellt?

"W...wie?"

"Och kleines, das ist nur der Anfang, halt dich fest."

Ich schaute panisch zu ihm auf, was ist erst der Anfang, von was?
Wäre ich doch nicht so neugierig und hätte, wie alle normalen Menschen die Polizei gerufen.

Und dennoch, ich war gespannt, was würde mich erwarten?

Der Baum Und Das MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt