•Kapitel 13• die Kette•

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Natürlich, der Spruch meiner Mutter hatte mir die Antwort gegeben. Die Antwort auf das Rätsel war tief in mir, in meinem Herzen.

Genau, in meinem Inneren.

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Nach dem Essen wurde ich von einer Wache angesprochen, "Miss, Sie müssen mit mir kommen."

"Wohin denn", fragte ich verwirrt.

Die Wache jedoch gab nur ein stumpfes "Folgen Sie mir" von sich.

Immernoch verwirrt lief ich hinterher, bis ich wieder vor der alt bekannten Türe stand.

Ein Schauder lief mir den Rücken herunter, als die mächtige Türe aufschwang.

Die Erinnerungen an diesen Raum waren definitiv nicht gut und genau das ließ mich mein Körper spüren.

Meine Beine fühlten sich an wie wackelpudding, als ich über die Schwell schritt und in die Gesichter des Rats schaute.

Immernoch wackelig blieb ich vor ihnen stehen.

Die Stille wurde durch eine Frau grbrochen, die sich zu Wort meldete.

"Aleina, ich weiß dir ist es nicht zu Mute hier zu sein und das kann ich verstehen, aber bitte hör uns zu.
Du bist keine Bedrohung für uns und deshalb schlagen wir dir vor nach einem kurzen Aufenthalt, ungefähr ein Monat, wieder nach Hause zurück kehren zu können."

Mein Mund klappte auf, ich konnte es nicht fassen.

Dieser dumme Rat hatte mich hier her verfrachtet, mich an die Grenzen meiner selbst gebracht und dachte das sie mich genau so wieder los werden konnten.
Jetzt wo ich um meinen Vater und seine Heinat bescheid wusste, sollte ich gehen?
War das das Ende meines kleinen Abenteuers?

Eine Frage brannte mir jedoch immernoch auf der Zunge.

"Was ist mit meiner Kette", fragte ich.

Wieder redete die Frau, "diese Kette ist unser Eigentum dein Vater stahl sie, sie gehört nicht dir".

Wiebitte, was, diese...

Ich werde mir meine Kette zurückholen was es auch kosten mag.

Doch von außen sah man nur mich, wie ich nickte, mich umdrehte und diesen Raum verließ.
Ich wartete garnicht drauf entlassen zu werden, nein ich war einfach zu wütend dafür.

Schäumend vor Wut ging ich schnellen schrittes auf mein Zimmer.

Die Tür fiehl mit einem lauten Knall ins Schloss.
Ich musste herausfinden wo meine Kette war.

Also schmiedete ich einen Plan. Heute Nacht würde ich dieses Schloss auf den Kopf stellen. Ich würde jede Ecke nach meiner Kette absuchen, bis ich sie finden würde.
Denn ich würde das Schloss nicht ohne meine Kette verlassen.

Also wartete ich, mal auf dem Balkon, mal im Bett, bis die Sonne immer mehr hinter dem Tal verschwand.

Ich machte mich bereit.

Ich hatte frisch geduscht, meine Haare zu einer Flechtfrisur gemacht und mir die dunkelsten Klamotten, die man in diesem grauen Schrank finden konnte angezogen.

Nur mit einem hatte ich nicht gerechnet.

Ein Klopfen durchbrach die Stille des Wartens.
Mein Kopf schoss zu meinem Balkon, an dem ich eine Siluette sah.
Langsam ging ich auf die Türe zu und zog sie mit einem Ruck auf.

Vor mir purzelte Esea in den Raum, dieser Hirni hatte sich an der Tür angelehnt.

"Warum bist du hier, willst du mir kunsstückchen vorführen du Zirkusaffe", fragte ich.

Immernoch auf dem Boden liegend antwortete er, " ich wollte Madame nur fragen wie der Besuch beim Rat war."

Genervt verdrehte ich meine Augen, ich wollte eigentlich auf Erkundungstur gehen und des plappermaul wollte Schwätzchen halten.

Also antwortete ich, um ihn schnell los zu werden mit, "alles super, die meinten ich kann bald wieder nach Hause und jetzt raus hier."

Sobald Esea sich aufgerappelt hatte drückte ich ihn Richtung Türe, als er sich zu wehren begann.

"Stop Aleina, warum denkst du bin ich durch das Fenster gekommen. Die sitzen wie die Hunde vor deiner Türe."

"Die bewachen mich?"

"Wohl eher überwachen, ich schätze du sollst auch weiter belanglos für sie bleiben", antwortete Esea.

"Kacke, die riechen sowas echt oder, ich wollte meine Kette suchen gehen", offenbarte ich Esea meinen Plan.

Verwundert schaute er mich an, "warum deine Kette?"

"Sie haben sie mir weggenommen mit der Begründung mein Vater hätte sie gestolen", verriet ich ihm.

Seine Augen fingen an zu glitzern, "also wollte Aleinalein ihr Kettchen zurückstehen", neckte er mich.

Beschämt murmelte ich ein leises "Ja", worauf Esea zu Grinsen begann.

"Und wie stellst du dir vor an den ganzen Sicherheitsmaßnahmen vorbei zu kommen, die sind hier bestens ausgestattet, nach meiner Erfahrung."

Nach seiner Erfahrung?
Was hatte Esea schon alles angestellt?
Jetzt erst wurde mir bewusst wie wenig ich von ihm kannte.

Ich wusste seinen Namen, seine Fähigkeit durch die Welten zu springen und das er gut im Überlebenskampf war.

Nicht gerade viel, für das was er alles über mich wusste.

Mir kam eine geniale Idee.
Mein Gesicht hatte sich anscheinend verändert, denn Esea schien schon böses zu ahnen.

"Dann wirst du mir eben helfen", sagte ich selbstbewusst.

"Auf keinen Fall, ich hatte genug Stress mit denen, denkst du ich arbeite freiwillig für die?"

So hatte ich das noch garnicht gesehen, ja er war sicherlich nicht der Typ der sich von einem alten Rat herumkommandieren ließ.
Er war erfahren im Überleben, deswegen hatte er es anscheinend so weit gebracht, dass der Rat das Gefühl hatte ihn zu brauchen.

Naja nicht ganz so gut, schmunzelte ich in mich hinein.
Was auch immer er angestellt hatte, das müsste bedeuten das er geschnappt worden war.

Ich hatte einen neuen Wunden Punkt zum drauftreten gefunden.
Warum ich wusste das dies ein Wunder Punkt war, ganz einfach, Intuition.
Denn er hatte es nicht absichtlich verraten.

Also testete ich meine Intuition, "dieses Mal lässt du dich aber nicht so peinlich schnappen und versklaven, oder?"

Man merkte seine Laune ging dem Tiefpunkt zu, sein Gesicht wurde immer düsterer.
Man konnte es fast rattern sehen.
Zu hundert Prozent, wog er gerade seine Optionen ab.

Dies dauerte eine Weile bis er resigniert seufzte, ich wusste ich hatte gewonnen.

"Nagut, ich helfe dir. Aber danach müssen wir abhauen, die werden nicht begeistert sein."

Freude durchzog meinen Körper, mit seiner Hilfe hatten wir meine Kette bald in den Händen.

"Ja ja, du freust dich, aber freu dich nicht zu früh, ich sag dir es wird hart", warnte er mich.

"Ja ja das wird schon, los jetzt", meinte ich aufgeregt.

Nach ein bisschen Warten, laut Esea, das Warten auf die richtige Uhrzeit, schwangen wir uns auf einen anderen Balkon und gelangten so in das Innere des Schlosses.

Der Baum Und Das MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt