Kapitel 4

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Ich konnte weder Atmen noch blinzeln oder essen. Ich saß angespannt auf meinem Platz und starrte Mattheo und Tom an. "Theodore Nott", stellt Theo sich vor und reicht beiden die Hand. Scheisse. 

Die anderen taten es ihm gleich und stellten sich der Reihe nach vor, alle sahen mich erwartungsvoll an, nein ich würde ihr Spielchen nicht spielen. "Das ist Yn Black", stellt Theo mich also vor. "Wissen sie", antworte ich kalt und verdunkle meinen Blick. Mattheo und Tom grinsen sich an und wenden ihren Blick erwartungsvoll an mich. "Woher", fragt Theo und jeder am Tisch konnte vermutlich merken, dass es ihm gar nicht passte was da zwischen uns drei war. "Wir sind sowas wie alte Freunde", grinst Tom provokant in Richtung Theo, die Betonung auf Freunde ließ auf etwas anderes hinweisen. Die Stimmung am Tisch wurde immer angespannter und es hätte ein Funken gereicht um alles in die Luft zu jagen. Wie konnte Tom so leichtfertig darüber reden, Gott ich hasste sie. "Nein, waren wir nicht", zische ich ihn also an. Nein wir waren keine Freunde, sie haben mich belogen und benutzt. Ich konnte ihnen nicht mehr ins Gesicht sehen, ich konnte sie nicht ansehen. Aus diesem Grund stand ich vom Tisch auf und ging, mir war egal ob  mir alle hinter her gucken, mir war egal ob es irgendwem nicht passte. Meine Schritte hallten durch die verlassenen Gänge, es war der einzige Laut vermischt mit meinem Heftigem Atem. Doch die Stille wurde durch weitere Schritte gestört, erst eine Person dann zwei, die Schritte wurden schneller und ich brauchte mich nicht umdrehen um zu wissen wem die Schritte galten. 

"Yn warte", ertönt Toms Stimme. Nein sie können mich mal, ich würde überhaupt nicht mit ihnen reden und schon gar nicht mit ihnen alleine sein, deswegen beschleunige ich meine Schritte und laufe nun fast schon zu meinem Zimmer. Doch die beiden waren schneller als ich und bevor ich ihnen die Zimmertüre vor der Nase zuschlagen konnte packte Tom die Türe und Mattheo meine Hüften. Er zieht mich mit Schwung im Zimmer an sich und hält mich mit dem Rücken gegen seine Brust gedrückt. Tom schließt die Türe und dreht den Schlüssel im Schloss um, somit war ich mit den beiden gefangen. Ich versuche einfach alles zu ignorieren, Toms Blick der über meinen Körper wandert, Mattheos Muskeln die sich gegen mich drücken und der Duft der beiden der sich in meinem Zimmer fest krallt. Ich schaue keinem von beidem in die Augen. 

"Yn", seufzt Tom erneut und nimmt wie selbstverständlich auf meinem Bett platz. Gott ich hasste sie. Ich versuche mich aus Mattheos festem Griff zu befreien und zapple wie ein kleines Mädchen das man hochgenommen hatte, doch Mattheos Arme schlingen sich nur fester um mich herum, was uns enger aneinander schmiegt. "Verdammt Mattheo lass mich los", zische ich aber er ignoriert mich einfach. "Scheisse lass mich los, hör auf mich anzufassen", versuche ich es wieder, ich konnte seine Berührung nicht ertragen und seine Nähe schmerzte zu sehr. Er kam meiner Bitte nach und nachdem er sich ein Schritt distanziert hatte hätte mein Körper sich am liebsten sofort an seinen zurück gedrückt und ihn nie wieder gehen lassen, aber mein Kopf wollte was anderes. 

"Wer ist der Clown da draußen", ertönt Mattheos Dunkle, Raue Stimme. Das war der Funken der gefehlt hatte um in mir alles umzuwerfen. Meine Mauern fallen und die Wut, Trauer und schmerz, all das was ich erfolgreich hinter ihnen versteckt hatte überkommt mich wie eine Welle. Das erste was mich erreichte war die Wut und die Rache die ich an den beiden nehmen wollte. Also zog ich so schnell ich konnte meinen Zauberstab und sprang auf Mattheo zu, dieser knallt mit voller Wucht gegen die nächst gelegte Wand und ich drückte mich mit meinem Körper an ihn und drückte meinen Zauberstab gegen seinen Hals. 

"Wie kannst du es wagen. Das erste was du nach einem Fucking Jahr zu mir sagst?! Dich geht ein scheiß Dreck an wer er ist oder sonst irgendwas aus meinem Leben", zische ich ihn mit einem drohendem Ton an. Dennoch scheint er seelenruhig zu sein, in seinen Augen blitzt etwas was mich nur noch wütender macht. Er legt seine Hände um meinen Körper, sodass sie an meinem Steißbein liegen und drückt mich enger gegen sich. So wie früher. 

"Wir wissen sowieso beide wofür er da ist", grinst Mattheo mich provozierend an. Ich weiß nicht was mich mehr aus der Ruhe bringt, sein Ton und was genau er damit meint, oder seine Hände auf meinem Körper und die nähe die unsere Körper damit haben. 

"Nimm deine Hände weg", zische ich ohne auf seine Provokation einzugehen. 

"Oder was?", fordert er mich auf. Er drückt mich ein wenig fester an sich und ich Keuche. Damit hatte er sein Ziel erreicht und sein zufriedenes Grinsen macht mich nur noch rasender. 

"Mattheo ich meine es ernst, ich bringe dich hier an Ort und Stelle um, und jetzt nimm deine Hände weg", er tat immer hin was ich sagte doch sein Grinsen was mir ansonsten immer Schmetterlinge im Bauch gegeben hatte, machte mich immer wütender. 

"Das machst du nicht, wir wissen es beide", ertönt Toms Stimme hinter mir an meinem Ohr. Ich war damit zwischen den Riddle Brüder eingeklemmt und es brachte mich nur weiter aus der Ruhe.

"Sicher?", ich drücke meinen Zauberstab fester gegen seinen Hals, "Ich bringe dich so um wie ihr ihn umgebracht habt", zische ich und beisse mir auf meine Wange um einen anderen Schmerz zu spüren. Damit ändert sich die Stimmung sofort und auch Mattheos Körper spannt sich an. Schneller als ich reagieren konnte, hatte mich Tom an sich gedrückt und hielt ein Messer an meinen Hals. Wir beide wussten er würde mich nicht verletzten aber  es machte mir die Situation klarer und das sie mir besseres gelehrt hatten. 

"Lass den Stab fallen Yn. Wir wissen beide das ich dir nicht weh tun werden aber wir wissen auch beide wer es wird wenn du Mattheo weh tust. Denn er würde dir auch kein Haar krümmen egal was du ihm oder mir antust.", flüstert er mir ins Ohr und ein Schauer läuft über meinen Rücken. Natürlich hätte ich Mattheo nicht da gehabt wo ich ihn eben noch hatte wenn er mich nicht gelassen hätte. Missmutig lasse ich meinen Stab sinken und Mattheo nimmt ihn aus meiner Hand, er legt ihn zurück auf meinen Schreibtisch. 

Tom dreht mich zu sich und lässt mich los, "Yn du musst essen", seufzt er und wechslet offensichtlich das Thema. Ich hatte in dem Jahr in dem wir uns nicht gesehen hatten sehr wenig gegessen und war deutlich zierlicher als vorher, trotz meines vorherigen schlank seins, schien es aufzufallen. Grade als ich meine Hand hebe um Tom eine zu verpassen, fängt er diese noch in der Luft  ab und drückt mich gegen die Wand. Seine Hände drücken gegen meine Oberarme und wir starrten uns an, sein Kopf nicht soweit weg wie er es eigentlich sollte. "Hör auf abzulenken", zische ich um einen klaren Kopf zu behalten. Toms Körper spannt sich an und auch sein Griff wird fester, "Yn da war nichts was wir hätten verhindern können. Du weißt das, ich weiß das und Mattheo weiß das". Sein Blick wird enger und mustert mich, lange blieb es Still und Tom und ich verfingen uns in einem intensiven Blickkontakt. Unsere Köpfe werden wie Magneten von einander angezogen und kommen sich immer näher. Nur ein paar Zentimeter vor meinem Mund bleibt er stehen und hält inne, seine Augen wandern von meinen Lippen zu meinen Augen. Ich musste mich selber konzentrieren um ihn nicht zu küssen. Also schüttle ich den Kopf um unseren Bann zu brechen und die Stille zu beenden.

"Bullshit", zische ich und will mich befreien, doch ich kann nur zappeln ohne, dass es irgendwas bringt. Diese Situation macht mich nur wütender und ich zapple immer mehr und tränen steigen in meine Augen. "Lass mich los Tom, Lass mich los", schreie ich immer wieder und meine Wut und meine Schläge werden immer kraftloser bis ich irgendwann weinend zusammensacke und die Wand runter rutsche. Ich konnte nur noch Weinend und schluchzend da sitzen, Tom rutscht mit mir die Wand hinunter und schließt mich in seine Arme. Erst das starke Hämmern gegen die Türe und Theos rufen änderte die Stimmung . Ich springe auf um meine Tränen weg zu wischen und die Türe aufzumachen. "Verdammt Yn warum schließt du-", Theo räuspert sich als er Tom und Mattheo sieht, die beiden sitzen jetzt grinsend auf meinem Bett. Ich räuspere mich und drücke Theo einen Kuss auf den Mund damit er sich abregt, mein Blick Wandert dabei zu Mattheo der mir direkt in die Augen sieht. "Sie sollen gehen", zischt Theo und sieht die Brüder böse an. Ich öffne den Mund und wende mich den beiden zu, doch im selben Moment schließe ich ihn gleich wieder, denn die beiden stehen direkt vor mir und schauen auf mich hinab. Ohne etwas zu sagen setzen die beiden sich in Bewegung und verlassen das Zimmer, ich schaue ihnen nach und Mattheo dreht sich noch einmal zu mir um wobei unsere Augen sich trafen, das konnte mehr als tausend Worte sagen. 

ME AND THE RIDDLESWo Geschichten leben. Entdecke jetzt