Als ich am nächsten Tag ins Klassenzimmer kam setzte ich mich auf meinen Platz Midorya drehte sich zu mir um und wollte mit mir reden doch ich schüttelte müde den Kopf. Ich war immer noch nicht ganz über die Geschehnisse im USJ hinweg.
Ein ungewohntes, leises Murmel hatte sich auf die Klasse gelegt. Zumindest bis Iida zur Tafel schritt und in seinem gewohnt zurechtweisenden Ton rief: ,,Leute, die erste Stunde fängt an!! Setzt euch alle hin!!" Sero murmelte: ,,Wir sitzen doch alle, im Gegensatz zu dir."
Genau da kam Herr Aizawa ins Klassenzimmer. ,,Morgen", murrte er. Kurzzeitig hatte ich das Verlangen aufzuspringen, ließ es dann aber doch bleiben. Als er vor uns zum Stehen kam sah er durch die Reihen.
,,Der Kampf ist noch nicht vorbei." Mich schauderte es. ,,Kampf?", meinte Katsuki. ,,Meinen Sie...", murmelte Izuku. ,,NOCH MEHR SCHURKEN?!!", verzweifelte Mineta. ,,Yuueis Sportfest naht mit riesen Schritten." Ich atmete auf. ,,Ganz normaler Schulkram?!", rief jemand.
Kurz darauf biss ich mir auf die Lippe. Das Sportfest der UA. Ich hatte es bisher nur im Fernseher gesehen. Die Aufgaben waren vom Ablauf her immer ähnlich geblieben. Aber die Aufgaben ändern sich mit jedem Jahr. Und schwer waren die.
,,Im Gegenteil zu den vorherigen Jahren werden wir fünfmal besser bewacht, so kurz nach dem Angriff. Jedoch findet das Sportfest statt. Damit zeigen wir unser unerschütteliches Krisenmanagement sowie die Tatsache, dass unsere Schule alles unter Kontrolle hat. Das Sportfest ausfallen zu lassen war keine Alternative. Denkt nur an die Chance, die unser Sportfest für euch alle ist. Unser Sportfest ist eines der größten Events im ganzen Land. Früher gab es die Olympischen Spiele, die ganz Japan begeisterten... aber wie ihr wisst, nimmt jetzt kaum jemand daran teil, weswegen die Spiele verkümmern. Aber es gibt einen hervorragenden Ersatz für die olympischen Spiele in Japan. Nämlich das Sportfest der Yuuei!!"
,,Alle Superhelden der Nation schauen es sich an!", meinte Momo, ,,Weil sie auf Talentsuche sind!" ,,Je berühmter die Heldenagentur, desto mehr Erfahrung und Ansehen werdet ihr anhäufen", fuhr Aizawa fort, ,,Eure Zeit ist begrenzt... Sobald euch ein Profi anerkennt, sind eure Weichen gestellt. Die Chance bekommt ihr nur einmal pro Jahr also maximal dreimal. Wer ein Held werden will, darf das Event nicht verpassen." Ich schwieg.
Nach dem Unterricht verließ ich das Klassenzimmer kurz nach Aizawa. Ich schritt ihm schnell nach und als er meine Schritte hörte, drehte er sich um. ,,Ja?" ,,Ich möchte mit Ihnen reden", sagte ich und drückte meine Zähne aufeinander. Ich hatte mich zwar entschlossen mit Aizawa zu sprechen, aber sicher, ob es die richtige Entscheidung war, war ich mir dennoch nicht.
Ohne nachzufragen nickte Aizawa und lief mir voraus den Gang entlang. Ich folgte ihm zu einem Zimmer. Er öffnete und deute auf eine Couch. Ich setzte mich und er zog seine Jacke aus. Dann setzte er sich vor mich in einen Sessel.
,,Ist es wegen dem Sportfest?", fragte er nun. Ich nickte zaghaft. ,,Nun, du hast wohl Bedenken wegen deiner Macke, nicht wahr?" Ich nickte erneut. ,,Nun, erzähl, was bereitet dir Sorgen?" Ein Seufzer entfuhr mir. Ich konnte ihn nicht einmal ansehen als ich sprach. ,,Meine Quirk ist komplex. Aber im Falle des Sportfestes unnutzbar. Ich weiß nicht wie ich es überhaupt schaffen soll auch nur eine Aufgabe zu erledigen."
Aizawa schwieg. ,,Wenn du zu mir gekommen bist damit ich dir sage wie du die Aufgaben bewältigen kannst, dann war das unachtsam und egoistisch von dir", gerade wollte ich widersprechen, da räusperte Aizawa-sensei sich, ,,Aber mich lässt es schon stutzig seien dass du sagst, deine Quirk wäre unnütz." Eine kurze Stille trat ein.
,,Ich habe schon öfter darüber nachgedacht Kuugo-chan. Wie ich es auch betrachte, deine Macke scheint ihrem Namen nicht gerecht zu werden. Eine Heilungsquirk. Es wäre ganz einfach wenn du nicht neulich Todoroki-kuns Erinnerungen genommen. Wenn deine Macke nur eine Heilungsmacke wäre, hättest du nur Heilungsprozess beschleunigen können, oder so etwas in der Art. Aber du hast seine Erinnerungen genommen und danach wieder zurückgegeben. Auf welche Art auch immer."
Er schwieg kurz und ich blickte auf. Er war also dahinter gekommen. Ich atmete ein und stieß die Luft aus. Obwohl mir klar war das es vielleicht nicht richtig war, wollte ich es ihm sagen. Ihm vertraute ich.
,,Nun ja... es könnte sein... also theoretisch... oder nun ja eigentlich auch praktisch... uhm..." Ich biss mir auf die Lippe. ,,Ach was solls. Transfer. Das ist meine eigentlich Quirk. Ich übertrage Dinge auf mich. Und im Mittelpunkt steht immer der Schmerz. Egal ob der Schmerz von den Erinnerungen kommt und den Wunden oder von was auch sonst. Immer wenn ich meine Quirk einsetzte ist das automatisch mit Schmerz verbunden. Das habe ich vor einem oder zwei Jahren herausgefunden. Nun ja, richtig realisiert habe ich dass wohl erst mit 15. Ich habe das Register nicht informiert weil..." Ich schwieg.
,,Ich wollte nicht mit Ihnen reden damit Sie mir sagen können wie ich die Aufgaben zu bewältigen habe. Im Gegenteil. Ich kam, um Sie um Hilfe zu bitten. Ich möchte, dass Sie mit mir trainieren. In meiner jetzigen Verfassung kann ich kaum auch nur irgendwas bewältigen. Das ist mir im USJ klargeworden."
Aizawa-sensei seufzte. ,,Ich werde wohl kaum mit dir trainieren können. Eine Mackenänderung nicht zu melden ist ein Regelverstoß. Ich werde es nicht melden aber mit dir zu trainieren wäre nicht korrekt." Ich sah auf den Boden. Ach, irgendwie war mir das ja klar gewesen.
,,Aber lass mich dir einen Tipp geben", ich sah wieder auf, ,,Die Macke eines anderen ist etwas, dass auch ihm gehört. Sowie Erinnerungen und Wunden." Er sah mich an und ich staunte innerlich. Irgendwie fühlte ich mich dumm, weil ich nicht selber darauf gekommen war, aber Aizawa-sensei beeindruckte mich zugleich.
,,Überanstrenge dich nicht Kuugo-chan." Er stand auf und ich tat es ihm gleich. Als er mit mir zur Tür ging wandte ich mich noch einmal um. Ohne darüber nachzudenken umarmte ich ihn. Er erschrak kurz, nahm mich dann jedoch in den Arm.
,,Danke, Dad", sagte ich. Und noch im selben Moment bemerkte ich was ich gesagt hatte. Ich wurde knallrot und stotterte: ,,Eh, ich meine natürlich Aizawa, Aizawa-sensei, es- es tut mir leid, Ach mist" ich trat zurück. Ich konnte ihm nicht ins Gesicht sehen so peinlich war mir die Situation.
Als ich langsam aufsah bemerkte ich dass er lächelte. Und zwar nicht dieses gruselige Lachen das er manchmal zu Tage brachte, sondern ein zartes, ehrliches Lächeln. Er öffnete mir die Tür und ich verschwand mit einem leisen Tschüss und einem noch leiserem Gomen.
Während ich zurück zum Klassenzimmer lief schlug ich mir an die Stirn. Ich war immer noch sehr rot, was mir meine heißen Wangen verrieten. Als ich eintrat entschuldigte ich mich bei Mic und er lächelte mir zu. Ich setzte mich und zum Glück fragte keiner, wo ich gewesen war.
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Die Heilerin der U.A.
FanfictionSie bekam ihre Quirk mit jungen Jahren und entschied sich, sie aufs äußerste zu trainieren. Ihr Ziel war die beliebteste Heroschule in ganz Japan. Doch was ihre Aufnahme mit sich brachte, hätte sie nie erwartet (es ist noch unklar mit wem sie im End...