Folge 10 - Vergangenheit

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Nachmittags.

Drinnen. 

Nathan steht über der geöffnete Motorhaube eines Kleinwagens und hält dabei einen Schraubenschlüssel in der Hand. Sein Gesicht, sowie sein Mechanikanzug, sind von Öl und Dreck übersäht, doch das kümmert ihn nicht. Mit konzentriertem Blick zieht er die letzte Schraube fest, lässt die Motorhaube laut zuknallen und widmet sich einer Frau zu, die ein ziemlich aufreißendes Outfit trägt und Nate mit funkelnden Augen beobachtet. Mit einem Tuch wischt Nate sich die Finger ab, während sie sich lasziv über ihr eigenes Auto beugt und ihn fragt:

"Und? Was schulde ich dir?"

Er weiß genau, auf was sie aus ist und grinst schelmisch zurück. Ohne Hehl mustert er ihre Kurven, indem er seine Augen von unten nach oben über ihren Körper wandern lässt. Besagte Frau beißt sich erfreut auf ihre Unterlippe. Kurz spielt er mit dem Gedanken ihr unausgesprochenes Angebot anzunehmen, doch dann sagt er:

"Das macht 400. Du kannst es im Büro bezahlen."

Nathan will sich gerade von der Frau wegdrehen, als sie sich genau vor ihm stellt und ihre Brüste gegen ihn presst. Instinktiv packt er daraufhin ihre Hüften. Die beiden sehen sich an und die Frau flüstert gegen sein Ohr:

"Und wie kann ich mich bei dir persönlich für deine fleißige Arbeit revanchieren?"

Sie leckt sich über die Lippen, was Nate dazu bringt sie noch enger an sich zu ziehen. Er weiß, dass es eigentlich keine gute Idee ist mit einer Kundin etwas anzufangen, doch sein letztes Mal ist schon wieder viel zu lange her.

Seine Stimme ist rau:

"Ich hätte da so ein, zwei Ideen ..."

Von weiter weg ertönt plötzlich eine weibliche Stimme:

"Nate?"

Besagter Mann wird mit einem Mal blass, als er seinen Namen aus Mias Mund hört. Genau in dem Moment, wo er seinen Flirt von sich wegschiebt, kommt seine beste Freundin um die nächste Ecke der Autowerkstatt gebogen und bleibt abrupt stehen. Sie weiß sofort, was zwischen Nate und der Frau beinahe passiert wäre und zieht ihre Augenbrauen skeptisch zusammen. Sie fragt:

"Störe ich gerade?"

Nate antwortet:

"Nein!"

Und die Frau antwortet zeitgleich:

"Ja!"

Mürrisch schaut sie Mia entgegen, als Nathan kopfschüttelnd auf sie zugeht und erklärt: 

"Quatsch, du störst doch nie, Prinzessin. Sie wollte gerade gehen, stimmt's?"

Mit einem vernichtenden Blick richtet die Frau ihre Brüste zurecht, zieht eine Karte aus dem Schlitz ihres Ausschnitts hervor und hält sie Nathan hin:

"Ruf mich jederzeit an. Schließlich muss ich noch meine Rechnung bei dir begleichen."

Er kann nicht anders, als ihr auf den Hintern zu schauen, als sie aus seinem Blickfeld marschiert. Mia reißt ihn aus seinen nicht jugendfreien Tagträumen. Mit den Händen in den Hüften gestemmt sagt sie:

"Wirklich, Nate? So eine?"

Mia geht kopfschüttelnd an ihren Freund vorbei und hievt sich auf einen der Tische, der voller Werkzeugen ist, rauf, sodass ihre Beine in der Luft baumeln. Nate lächelt bei dem Anblick, der so typisch für Mia ist. Sie schert sich nicht um ihre Klamotten, die durch den Dreck in der Werkstatt, in der er arbeitet, alles andere als sauber bleiben. Schulterzuckend folgt er ihr und rechtfertigt sich dabei:

"Hey, es lag nicht an mir. Sie war es, die sich an mich rangemacht hat."

Mia nimmt eine Federklemme vom Tisch und dreht sich zwischen ihren Fingern.

Fast as the lightsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt