🛑= Tod, Schizophrenie, Einsamkeit, Panik, Angst, Grausamkeit,
"Lass mich raus!" Schreit sie, ihre Stimme überschlägt sich beinahe. Ihre Kehle brennt, sie brüllt seit vielen Stunden, doch niemand kann sie hören. Ihre Findernägel kratzen hilflos über das angelaufene, leicht faulige Fenster. Doch keiner bemerkt das Schaben. Keiner kann sie sehen. Ihre Fingerkuppen sind wund, zischen den Rissen fließt weinrotes Blut. Warum hört sie keiner? "Ich will hier raus!" schluchzt sie und wirft ihren Kopf verzweifelt gegen das Glas. Vielleicht springt es und sie kann wieder Atmen? Nein. Alles ist vergebens. Dafür hat sie selbst gesorgt. Ihre Kraft ist abgehauen, ihre Angst hat sie verjagt, um ihren Platz einzunehmen.
"Warum bist du so egoistisch?" Ihre Stimme ist kaum mehr als ein leises Hauchen, sie kann nicht mehr. Doch die Angst lacht, sie hat den Käfig eigenhändig gebaut, sie weiß, dass das Mädchen sterben wird, wenn die Angst nichts tut. Und das wird sie nicht. Das weiß auch das Mädchen, dass schon immer in ihrem Käfig eingesperrt ist. Sie weiß, dass ihre Gefangenschaft sie langsam in Fetzen reißen wird, wie ein altes Tuch, dass man zu oft gewaschen hat. Aber sie muss sterben, um wieder zu leben. Kraftlos sinkt sie auf ihre Kniee, ihre Hände hängen kraftlos neben ihrem mageren Oberkörper. Merkt die Angst denn nicht, dass sie nicht mehr lange lebt? Dass sie schon längst in sich zusammengefallen ist, dass es keine Schlucht mehr gibt, in die sie nicht gefallen ist? Doch. Die Angst weiß es, aber sie ist sich sicher, dass es schmerzloser ist, zu springen, als in das eigene Verderben gestoßen zu werden. Ihre Angst will Macht, sie will sie zerstören, um aus den Scherben ein neues Mädchen zu bauen. Das stärker ist. Unzerstörbar und liebenswürdiger. Aber das Mädchen muss dafür sterben. "Ich will aber nicht sterben. Keiner hat das Recht, mich umzubringen. Keiner.." flüstert sie, aber ihre Hoffnung hat sie über die Jahre verlassen. "Du bist ich. Ich bin du.." wispert die Angst, die es sich in einem Sessel bequem gemacht hat. "Ich will dir helfen, und ich werde es, auch wenn wir sterben müssen. Ich bin deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, du kannst mir nicht entkommen. Und du musst es nicht, kleines Mädchen. Lebe für mich. Aber stirb."
DU LIEST GERADE
Meine Tränen schreihen
PoesíaDas Buch ist sehr persönlich und es werden Namen erwähnt. Es existiert nur, weil schreiben mir hilft, meine Emotionen zu verarbeiten. Veröffentlicht ist es nur, weil ich die Texte, die entstehen, sehr gern mag und teilen möchte Die zu cursten Sachen...