"Ein besonderes Accessoire."

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Ich wollte nicht aufstehen. Das Bett war warm und kuschelig und ich war einfach nicht bereit, es zu verlassen. Minho stand unter der Dusche und hatte mich darum gebeten, das Frühstück vorzubereiten. Je länger ich aber hier unter der Decke liegen blieb, desto gemütlicher wurde es. Erst, als ich hörte, dass Minho in der Dusche das Wasser abstellte, gab ich mir einen Ruck und kroch aus meinem Versteck heraus. Mit schweren Schritten schlurfte ich rüber in die Küche und begann, den Tisch zu decken. Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie Minho nur mit einem Handtuch um die Hüfte ins Schlafzimmer ging. Ich ließ alles stehen und liegen und schlich ebenfalls rüber. "Guten Morgen, Kitten. Ich dachte schon, ich müsste dich an den Füßen aus dem Bett schleifen.", begrüßte er mich, während ich mit müden Augen auf ihn zukam. "Ich mag heute den ganzen Tag im Bett bleiben.", merkte ich kurz an. "Okay, dann gehe ich nachher ohne dich ins Restaurant." - "Restaurant?" - "Ja, ich habe für heute Abend einen Tisch reserviert.". Er wusste genau, dass ich bei Essen nicht 'nein' sagen konnte. Noch immer müde, ließ ich mich auf die Kante des Bettes sinken und kippte zur Seite, sodass ich wie ein toter Fisch auf der Matratze lag. "Ist das Frühstück fertig?", fragte Minho, während er sich anzog und ich nicht den Blick von seinem perfekten Hintern nehmen konnte. Anstatt zu antworten, zog ich nur die Bettdecke über mich. "Und wieso ist das Frühstück noch nicht fertig?", fragte er weiter. Mein Kopf verschwand unter der Decke und meine Stimme drang gedämpft zu ihm: "Ich bin so müde!". Ich spürte, wie Minho seine Hand auf der Decke ablegte und nach meinem Bauch tastete. Dann fing er an, mich auszukitzeln, was mich laut aufschreien ließ: "Stopp! Das ist unfair!". Er drohte mir, dass er nicht aufhören würde, wenn ich nicht sofort aufstand.

Wir saßen am Tisch, den ich unter ständigem Nörgeln dann doch gedeckt hatte. "Ich hätte gern Kaffee.", sagte Minho und schob mir seine Tasse zu. Ich nahm sie in die Hand, ging an den Küchenschrank und schüttete Kaffeebohnen in seine Tasse. Mit einem breiten Grinsen stellte ich ihm seine Tasse vor die Nase und sagte stolz: "Bitteschön.". "Kitten...", sagte Minho streng und ich antwortete nur ganz unschuldig: "Du wolltest Kaffee. Das ist Kaffee!". Als er seine Tasse anhob, um die Kaffeebohnen auf den Boden zu schütten, schnappte ich schnell zu und sorgte doch lieber schnell dafür, dass er bekam, was er eigentlich wollte. Mit halbvollem Mund fragte ich ihn, in was für ein Restaurant er mit mir gehen wollte. "Das, was dann hoffentlich das Catering an unserer Hochzeit macht. Wir wollten uns doch dort durch die Speisekarte probieren.", erklärte er mir. Freudig strahlte ich ihn an. Unsere Hochzeit rückte immer näher und so langsam wurde ich immer aufgeregter. Ahri hatte letzte Woche damit begonnen, meinen Anzug zu nähen und bei jeder Anprobe musste ich meine Freudentränen krampfhaft zurückhalten. Es gab wirklich nicht mehr viele Dinge auf unserer To-Do-Liste. Der DJ hatte uns geantwortet und zugesagt, die Location konnten wir nächste Woche besichtigen und sofern alles für uns passte, konnten wir endlich die Einladungskarten mit der richtigen Anschrift versehen und abschicken. Die Dekoration hatten wir gemeinsam rausgesucht und würden sie ebenfalls bestellen, sobald wir uns mit dem Raum sicher waren.

Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren und ich alles abgeräumt hatte, sprang ich schnell unter die Dusche. Anschließend watschelte ich ins Wohnzimmer und bat Minho, mich mit auf das Sofa setzen zu dürfen. Nach seiner Erlaubnis ließ ich mich neben ihn fallen und schaltete den Fernseher ein. "Mach den bitte nicht wieder so laut wie gestern.", merkte er direkt an. Ich nahm mir die Fernbedienung und machte lauter. "Du sollst nicht so laut machen!", sagte Minho gequält und schaute mich böse an. "Ich habe auf 14 gemacht. Gestern war die Lautstärke auf 15.", entgegnete ich ihm lieb und erntete einen noch böseren Blick. Kurzerhand wurde mir die Fernbedienung entrissen und Minho drückte mehrere male auf die Lautstärketaste. "Du weißt auch einfach nicht, was du willst.", ärgerte ich ihn noch weiter. Schlagartig drehte er sich zu mir, legte seine Hand um meinen Hals und sagte mit tiefer Stimme: "Ich will, dass du dich benimmst. Ich rate dir nun ein letztes mal, mich nicht zu ärgern.". Herausforderung angenommen! Tief in meinem Inneren wusste ich zwar, dass ich das alles später bereuen würde, aber leider machte es mir zu großen Spaß, ihm auf die Nerven zu gehen. "Ich habe doch das gemacht, was du gesagt hast! Du hast gesagt, ich soll nicht so laut machen, wie gestern und das habe ich auch nicht. Das war nicht mein Fehler!", erklärte ich jammernd. "Du weißt ganz genau, was ich meinte.", sagte er und ich verschränkte schmollend meine Arme vor der Brust. "Du weißt ja anscheinend selbst nicht, was du willst. Wie soll ich es dann bitte wissen?" - "Kitten, wir brauchen darüber nicht weiter diskutieren, oder?". Schwere Entscheidung, aber ich beließ es erstmal dabei.

"Holst du mir bitte einen Pudding?", bat Minho mich. Das tat ich auch. Ich öffnete den Kühlschrank und nahm einen der blaugelben Becher heraus, den ich einige male vorsichtig zusammendrückte und mich über das knisternde Geräusch des Deckels amüsierte. Ich hielt Minho den Becher hin und er sah mich fragend an. "Was denn?" - "Löffel?" - "Du hast nichts von einem Löffel gesagt." - "Hol mir sofort einen Löffel, Ji.". Erneut lief ich in die Küche. Ich öffnete die Besteckschublade und griff hinein. Drüben angekommen, hielt Minho schon seine Hand auf und wartete, dass ich ihm den Löffel gab. Das tat ich auch. Allerdings war es ein riesiger Löffel, den man eigentlich zum Auftun von Essen nimmt. "Was soll ich denn damit?!" - "Du wolltest einen Löffel." - "Und wie soll der in den Becher passen?!" - "Du sagtest, du willst einen Löffel. Ich habe dir einen Löffel geholt!". Er schloss seine Augen und atmete sehr genervt ein und aus. "Du holst mir sofort einen kleinen Löffel.", wies er mich an und ich ging kichernd zum dritten mal in die Küche. Als ich zurückkam, sah er mich schon skeptisch an, jedoch hatte ich nun endlich getan, was er wollte. "Geht doch.", sagte er etwas erleichtert. Ich legte mich mit meinem Kopf auf seinen Schoß und beobachtete ihn dabei, wie er seinen Pudding genoss. "Ich liebe dich.", sagte ich und er antwortete: "Ich dich auch, kleine Brat.". "Nervt es dich, wenn ich so bin?", wollte ich mich noch einmal absichern und bekam eine vielversprechende Antwort von ihm: "Keine Angst, ich werde schon dafür sorgen, dass du dir sowas beim nächsten mal zweimal überlegst.".

"In einer halben Stunde müssen wir los, Kitten.", sagte Minho, während er sein Oberteil auszog. Sofort stand ich vom Sofa auf und streckte meine Hände aus, um seine nackte Haut anzufassen. Fasziniert fuhr ich über seine Brustmuskeln und am liebsten hätte ich mein Gesicht darin vergraben. "Wenn du schon mal hier bist.. Wir haben noch eine Rechnung offen.", sagte er in einem fiesen Ton. "Wofür?!" - "Für deine Aktion von vorhin.". Seine Arme umschlossen mich und er gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er mich nach nebenan ins Schlafzimmer und zum Bett schob. "Zieh dich aus und knie dich aufs Bett.", wies er mich an. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit und er wollte noch Sex haben?! Das würde zeitlich niemals funktionieren. "Minho, das schaffen wir nicht mehr!", diskutierte ich, zog mich jedoch trotzdem aus. "Was schaffen wir nicht?", fragte er und ich antwortete: "Sex!". Leise zog er die oberste Schublade der großen Kommode auf und holte etwas heraus, womit er langsam auf mich zukam. "Wer sagt denn, dass ich Sex will?", flüsterte er mir ins Ohr und drückte mich mit seiner Hand im Nacken auf die Matratze, die unter mir nachgab und mich einsinken ließ. "Was willst du denn dann?", fragte ich zunehmend irritiert." Ich will, dass du heute Abend ein ganz besonderes Accessoire trägst.", sagte er und etwas drang in mich ein. Nachdem ich leise aufstöhnte, fragte ich, was genau es war. Statt einer Antwort hielt Minho nur die kleine Fernbedienung kurz nach oben. "Minho, warte!", waren die letzten Worte, die ich rausbringen konnte, bevor er auf den Knopf drückte und es in meinem Inneren anfing, zu vibrieren. Nachdem ich kurz erschrocken aufstöhnte, breitete sich sein fieses Grinsen über seinem Gesicht aus. "Mal sehen, was davon dir am besten gefällt.", sagte er und drückte weiter auf dem kleinen Knopf herum. Die Vibration allein war schon der Wahnsinn, als das Vibroei aber dann auch noch anfing, sich wirklich in mir zu bewegen, konnte ich nicht anders, als meine Augen zu schließen und mein Stöhnen rauszulassen. Wie um alles in der Welt sollte ich es denn bitte so im Restaurant überleben?!

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"Be a good boy." - Teil 2 || MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt