~Dienstag~
„Mei-Chan!", begrüßte mich Bachira am nächsten Tag. Ich hatte grade meine letzte Stunde und kam aus der Tür des Klassenzimmers, dann stand er da in seiner Schuluniform und wartete mit breitem Lächeln auf mich.
Sofort begannen die Anderen um mich herum zu tuscheln und machten mich damit nervös.
„Was machst du hier? Woher weißt du in welche Klasse ich gehe?", wisperte ich ihm zu in der Hoffnung, die Schüler um uns herum würden es nicht hören.
„Ich hab dich heute Morgen zufällig gesehen, wie du hier reinggegangen bist, da hab ich beschlossen dich abzuholen", antwortete er nicht gerade leise.
Lächelnd legte er einen Arm um meine Schultern und zog mich mit sich.
Ich merkte sofort wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Für mich als sehr introvertierten Menschen, war das mehr als peinlich und überfordernd.
„Könntest du vielleicht etwas leiser reden?", flüsterte ich ihm zu. „Die Andern kucken schon".
Kucken war in dem Sinn schon untertrieben, alle starrten uns an, als wären wir von einem fremden Planeten. Während die Jungs eher verwundert zu sein schien, warfen die Mädchen mir missgünstige und eifersüchtige Blicke zu.
Schnell lief ich weiter, um dem ganzen zu entfliehen. Bachira folgte mir und war zu meiner Überraschung wirklich leise, bis wir das Gebäude verlassen hatten.
„Was haben die denn alle grade so komisch geschaut?", fragte er gleich nach, da ihm die Reaktion meiner Klassenkameraden wohl nicht entgangen war.
„Ich hab doch gesagt, ich bin nicht beliebt, keiner redet mit mir und da waren sie wahrscheinlich verwundert, dass grade Jemand wie du mit mir sprichst".
„Was meinst du mit ‚Jemand wie du'?", legte er fragend den Kopf schief.
„Naja, du bist hier überall bekannt und hoch angesehen, wegen deinen Leistungen im Fußballteam".
Daraufhin lachte der Junge laut auf.
„Bei Leuten aus anderen Klassen mag das vielleicht zustimmen, aber die Leute aus meiner Klasse mögen mich überhaupt nicht und stempeln mich als Freak ab. Bei der Fußballmannschaft geht es besser, aber da können mich auch ziemlich viele nicht ab. Aus deiner Klasse ist tatsächlich keiner bei uns im Fußball, vielleicht haben sie deshalb noch so ein gutes Bild von mir".
„Hm", murmelte ich nur leise.
*Wie können sie ihn denn nicht mögen? Er ist unglaublich nett. Ein bisschen aufgedreht vielleicht, aber mehr auch nicht*.
„Du Bachira, ich hab noch gar nicht mit dir gerechnet, meine Sportsachen liegen noch zuhause", sagte ich nach einer gewissen Zeit.
„Ist doch kein Problem, ich begleite ich dich, dann kann ich mich auch gleich umziehen", lächelte er.
„Willst du etwa mit rein?", fragte ich überrascht, nachdem ich überhaupt nicht auf Besuch vorbereitet war.
„Wenn's ein Problem für dich ist, dann nicht."
„Nene passt schon", sagte ich schnell.
Zuhause sperrte ich die Tür auf und ging ins Innere. Bachira folgte mir. Meine Eltern waren zum Glück noch nicht zuhause, sonst hätten wir beide uns wahrscheinlich unendlich vielen Fragen stellen müssen.
„Du kannst dich hier im Bad umziehen", sagte ich zu ihm als wir vor der Tür standen. Er nickte und betrat das Innere.
Ich ging einen Raum weiter, in mein Zimmer. Dort zog ich mir ein grünes, bauchfreies Sportoberteil und eine schwarze, kurze Hose an.
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~The day I met you~ {Bachira x OC}
FanfictionAlle um mich herum redeten, doch keiner sprach mit mir. Alle um mich herum lachten, aber keiner lachte mit mir. Keiner sah mich an. Keiner beachtete mich. Es war, als würde es mich nicht geben. Nicht in dieser Stadt, nicht in dieser Schule und nicht...