18. Fußball

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                              ~Montag~

Am nächsten Tag in der Schule saß ich mit hängenden Blick auf meinem Platz.

„Was ist denn mit dir los?", kamen Lilly und Tomoya auf mich zu. Auch wenn ich mich in meiner Klasse inzwischen mit so gut wie Jedem verstand, mochte ich die Beiden von allen am meisten.

„Bachira ist seit gestern weg und ich vermisse ihn jetzt schon", murmelte ich betroffen, während ich meinen Blick weiter nach unten gleiten ließ.

Vor ein paar Tagen hatte ich den Beiden schon erzählt, dass Bachira gehen würde. Auch sie waren etwas geschockt darüber, wobei sie seine Entscheidung nur zu gut verstanden, schließlich hat er wahnsinnig viel Talent und wollte schon immer für die Nationalmannschaft spielen.

„Lass den Kopf nicht hängen, wir sind doch schließlich auch noch da", lächelte Lilly mitfühlend.
„Du kannst heute Nachmittag mitkommen zum Fußball, ich hab heute Training. Mein Trainer hat bestimmt nichts dagegen, wenn du etwas mit uns spielst."

„Nett von dir, aber ich hab weder Schienbeinschoner, noch richtige Fußballschuhe mit Stollen.", murmelte ich leide.

„Das ist nicht so schlimm, machst ja nur Probetraining."

„Momentan mal, ich weiß gar nicht ob ich überhaupt in einem Verein spielen möchte", hob ich abwehrend die Hände.

„Warum nicht? Jetzt wo Bachira weg ist, wär das doch die Idee. Außerdem bringt es dich auf andere Gedanken"

Ich überlegte kurz.

*Eigentlich hat sie recht, ich hab eh nichts zu tun und alleine zuhause rumsitzen und trauern bringt mir auch nichts*.

„Ich komm heute mal mit und schau's mir an ok?"

„Ja!", rief sie freudig und legte ihren Arm um mich.
„Ich hol dich dann heute um 16 Uhr bei dir zuhause ab".

In ein paar Minuten würde Lilly mich abholen. Ich stand grade noch vor dem Spiegel und richtete meine Haare.

Ich hatte die Trainingsklamotten von Bachira an und dazu meine Hallenfußballschuhe.

Als es klingelte rannte ich runter.

Als ich die Tür öffnete stand Lilly schon in voller Montur vor mir.

„Na, kanns los gehen?", fragte sie mich motiviert.

Irgendwie erinnerte sie mich dabei an Bachira, der auch immer gleich hin und weg war wenn es um Fußball ging.

Ich nickte lächelnd und rief noch ein letztes „Tschüss" ins Innere des Gebäudes, dann zog ich die Haustür hinter mir zu.

Ich holte mein Fahrrad aus dem Schuppen und fuhr dann den Weg über neben Lilly her. Am Trainingsplatz sperrten wir unsere Fahrräder ab. Ein paar andere Mädchen waren schon da. Wir gingen zu einem nicht grade großen, schwarzhaarigen Mann, der am Rand des Platzes stand.

„Das ist meine Freundin Mei, darf sie heute mitmachen?", fragte Lilly ihn.

„Klar", lächelte er. „Ich bin Soma, der Trainer freut mich", stellte er sich mir vor.

„Mei Samada", stellte ich mich schüchtern mit einer leichten Verbeugung vor.

„Du musst nicht so förmlich sein, hier ist alles ganz locker", lachte er über meine Geste.

Als das Training losging fingen wir zuerst mit dem Aufwärmübungen an, dann passen, zum Ende ein paar Schussübungen und zum Abschluss noch ein kleines Spiel gegeneinander.

„Du bist echt gut" „unglaublich, dass du vorher noch nie im Verein warst" „dein Dribbling ist echt spitze" „Wer hat dir das nur beigebracht?"
Kamen nach dem Training ein paar Mädchen aus der Mannschaft zu mir.

„Also ehrlich gesagt hab ich bis vor ein paar Monaten nur alleine gespielt und seitdem nur mit Lilly und einem guten Freund.", antwortete ich verlegen.

Es freute mich sehr, dass sie alle so nett waren und mich gleich herzlich willkommen hießen.

„Und was sagst du?", fragte mich Lilly, als wir zurück nach Hause fuhren.

„Ich glaub ich fang auch an", lächelte ich überzeugt, da ich schon immer unbedingt spielen wollte und hier fühlte ich mich mehr als nur wohl.

Und so kam es, dass ich schon 2 Wochen später dem Verein beitrat. Ungefähr einen Monat später hatte ich dann mein erstes Spiel gegen eine andere Mannschaft.

Jetzt verstand ich Bachira so richtig. Es machte unheimlich viel Spaß gegen richtige Gegner zu spielen und diese auszutricksen.

Von dem Jungen hatte ich seit er weg war kein Wort mehr gehört. Ich war fest überzeugt, dass ihm dort sein Handy abgenommen wurde, damit er sich besser auf den Fußball konzentrieren konnte.

Es bereitete mir zwar immer noch jeden Tag Kummer und ich musste immer an ihn denken, aber ich wusste, dass das alles nur zu seinem Besten war.

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Mal wieder ein kurzes Kapitel zwischendurch 😉

Die Geschichte neigt sich langsam dem Ende zu und ich freu mich immer wieder wie gut diese bei euch ankam 😊

Wünsche euch allen noch einen schönen Tag ^^😘

~The day I met you~ {Bachira x OC}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt